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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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ihn. Er gestattete sich, mit einem Lächeln auf das Kompliment zu reagieren. „Danke. Und jetzt bring mich zu der Elfe.“
    „Geduld, wir sind noch nicht ganz fertig.“ Keller ging zu einem Schrank und wühlte darin herum, hin und wieder leise fluchend. Als er endlich wieder auftauchte, hielt er ein langes burgunderfarbenes Tuch in den Händen. Auseinandergefaltet, zeigte sich, dass es sich dabei um einen Umhang mit Kapuze handelte, auf dessen Hinterseite ein Emblem mit einem goldenen Stern in der Mitte eingestickt war. „Stammt aus der Kleiderkammer der Drachenherrscher. Ihre menschlichen Boten tragen die. Damit wird es keiner wagen, sich mit dir anzulegen.“
    Malachi nahm den Umhang und warf ihn über seine Schultern, die Flügel so flach anlegend, wie es ging.
    „Jetzt doch noch nicht!“ Keller riss das Kleidungsstück schnell wieder herunter und rollte es hastig zu einem Bündel zusammen, wobei er sich nervös umschaute, als fürchte er, irgendeinunsichtbarer Spion könnte sie beobachten. „Wenn du dich mit dem Ding blicken lässt, solange du noch in der Darkworld bist, landest du schneller im Jenseits, als du gucken kannst. Versteck es unter deinem Hemd und lass es da, bis du den Streifen erreicht hast. Oh, und noch was. Pass auch da auf, dass dich keine echten Boten damit erwischen. Ihre Arbeitgeber sind ziemlich empfindlich, was ihr Eigentum angeht.“
    „Wie hast du dann das hier in deinen Besitz gebracht?“ Malachi nahm den zusammengerollten Umhang und stopfte ihn unter sein Hemd.
    „Einem Boten beim Kartenspiel abgeknöpft.“ Einen Moment später räumte Keller grimmig und schuldbewusst ein: „Also gut, er lag bewusstlos in einer Ecke, und ich hab die Gelegenheit genutzt und mir das Teil geschnappt.“
    „Sehr mutig von dir.“ Malachi ging auf die Tür zu. „Jetzt bring mich zu ihr.“
    „Jetzt warte bitte mal noch eine Sekunde.“ Keller hatte sich keinen Millimeter von seinem Platz bewegt. Sturer Mensch. „Ich komme nicht mit. Ich kann dir sagen, wo sie ist, aber es ist völlig ausgeschlossen, dass ich mich auch noch unbemerkt bis dahin schleichen könnte. Einer allein, der wie ein Mensch aussieht, wird schon genug Aufmerksamkeit erregen, und ich finde, man sollte sein Glück nicht bis zum Anschlag herausfordern. Ich weiß leider nicht genau, wie man zu ihrem Aufenthaltsort kommt, aber ich kann ihn dir beschreiben, sodass du alleine hinfinden solltest.“
    „Alleine?“ Die Vorstellung hatte etwas Verlockendes. Wenn er auf eigene Faust unterwegs war, konnte er tun und lassen, was er wollte, ohne herrischen Begleiter im Nacken, der ihm ständig vorschrieb, wie er sich zu benehmen hatte. Er könnte die Elfe ausfindig machen und sie mitnehmen, und dann, weil nichts anderes mehr eine Rolle spielte, nachdem er dieses Ziel erreicht hatte, könnte er tun, was auch immer nötig und effektiv wäre, um wohlbehalten mit ihr zurückzukehren.
    „Du kannst nicht einfach irgendwen umbringen, weil er dir zufällig im Weg steht“, stellte Keller resolut klar, und Malachi verfluchte die Fähigkeit des Menschen, in seine Gedanken zu blicken.
    „Sag mir, was ich wissen muss, um sie zu finden.“ Malachi hatte unbewusst die Hände zu Fäusten geballt. Dieses Warten und Geduldigsein-Müssen schien überhaupt kein Ende zu nehmen. Er brauchte sie. Jetzt. Ihre Hände, die ihn berührten, das Gefühl, das er gehabt hatte, als er sie gegen die Werkbank schleuderte und ihre Körper plötzlich ganz dicht aneinandergepresst waren … Diese Erinnerungen tauchten immer wieder in seinem Geist auf, trieben ihn in den Wahnsinn. Er brauchte sie.
    Keller legte den Kopf schief und sah ihn nachdenklich an.
    „Du liebst sie.“
    „Lieben?“ Gemeinsam mit dem Wort entwich ihm heiseres Lachen, ein Zeichen der Verleugnung, das er nicht hatte zeigen wollen.
    „Ich weiß nichts über die Liebe der Sterblichen. Ich brauche sie. Und du musst mir sagen, wo ich sie finden kann.“
    Mit einem tiefen Seufzen gab Keller schließlich nach. „Da ist eine Tür, ziemlich hoch. Keine Treppe oder Leiter, die hinaufführt. Insgesamt gibt es vier solcher Türen, da, wo sie ist, aber diese liegt oben. Ein Rohr, aus dem Wasser tropft. Und es ist in einer Gegend, wo viele Elfen leben.“
    Etwas in Malachi sackte in sich zusammen. „Ist das alles?“
    Keller nickte und machte eine entschuldigende Geste mit den Händen. „Alles, was ich dir liefern kann. Vorhin hatte ich noch Bäume gesehen, aber das kann nicht gestimmt haben, denn sie war

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