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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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geschah.“ Cedricdrehte sich um und ging auf die Tür zu, dann blieb er stehen und sah Garret ernst an. „Denkt gut darüber nach, ehe Ihr Eure Entscheidung trefft. Ich habe Ayla gesehen, und jeder, der in ihrer Nähe den inneren Blick einsetzt, weiß, dass in ihr ein neues Leben heranwächst. Sie hinzurichten und mit ihr den eigenen Nachkommen auszulöschen wäre überaus bedauerlich.“ Der laute Knall, mit dem er beim Verlassen des Zimmers die Tür hinter sich zuschlug, war wie eine wortlose Bekräftigung dessen, was er in seiner Position eigentlich gar nicht hätte so offen aussprechen dürfen.
    „Wenn das dann alles wäre“, sagte die Dienerin hastig und versuchte schnell an Garret vorbeizuhuschen.
    Aber nicht schnell genug. Seine Finger schlossen sich um ihr Handgelenk, sein Griff war viel zu hart, das wusste er, hart genug, um einen blauen Fleck zu hinterlassen. Er sah lächelnd auf sie herab in ihr angsterfülltes Gesicht, wie berauscht von der Macht, die ihre Furcht ihm über sie gab. „Aber nein. Das wäre selbstverständlich nicht alles.“
    Es war das Knarren der sich öffnenden Zellentür, von dem Ayla einmal mehr aufwachte. Ob es Tag oder Nacht war, das konnte sie nicht sagen. Nur etwas mehr als vierundzwanzig Stunden in fast völliger Dunkelheit hatten ausgereicht, um sie jegliches Zeitgefühl verlieren zu lassen.
    „Hoch mit dir.“ Ein Stiefeltritt, um der Aufforderung den nötigen Nachdruck zu verleihen. Nachdem sie sich an die Finsternis gewöhnt und eine Weile darin zugebracht hatte, war sie zu dem Entschluss gekommen, dass sie nicht länger das jämmerliche Häufchen Elend sein würde, das man hier gefangen hielt. Nein, ab diesem Moment war sie zu einer Rachegöttin geworden, die sich jede Misshandlung und jedes Unrecht ganz genau merkte, auf den richtigen Augenblick wartend, in dem sie zurückschlagen und Vergeltung üben würde. Sie stand auf und sah dem Wärter fest in die Augen.
    Er ließ sich von ihrem vernichtenden Blick nicht beeindrucken, und das enttäuschte sie. „Der König wünscht dich zu sehen.“
    Der König. Mabb war kaum tot, und schon zeigte Garret sein wahres Gesicht. Warum hatte sie dies nicht früher erkannt?
    Sie konnte es nicht, wurde ihr klar, als der Wärter ihre Hände auf dem Rücken fesselte und sie aus der Zelle zerrte, weil sie selbst keine solche Neigung zur Heimtücke in sich trug. Schon zu Anfang argwöhnisch zu werden, Garret zuzutrauen, dass er den Tod seiner Schwester herbeiwünschte und ihr das Zepter aus den noch nicht einmal kalten Händen reißen würde, setzte voraus, sich vorstellen zu können, so etwas selbst zu tun. Hätte sie jemals ernsthaft über die Möglichkeit nachgedacht, die Königin könne eines Tages nicht mehr da sein, hätte diese Aussicht sie in Angst und Schrecken versetzt. Nur wenn sie sich stattdessen ausgemalt hätte, welche Vorteile ihr dies brächte, wäre sie in der Lage gewesen, Garret zu durchschauen, mit einer Klarheit, die alles, was der innere Blick über einen anderen zu verraten mochte, in den Schatten stellte.
    Als man sie festgenommen und in den Kerker geschafft hatte, war ihr eine Kapuze über den Kopf gezogen worden. Vermutlich, damit sie, falls ihr die Flucht gelingen sollte, nicht aus dem Labyrinth hier unten herausfinden könnte. Dieser Wärter aber machte sich nicht die Mühe.
    Vielleicht war es nicht vorgesehen, dass sie wieder in ihre Zelle zurückgebracht wurde.
    „Ich werde nicht den Tod eines Verräters sterben“, sagte sie mit erhobenem Kinn. Den Wärter würdigte sie keines Blickes. Eine Königin ließ sich nicht dazu herab, ihre Untergebenen anzusehen.
    Die Gänge waren lang und verschlungen, ihre Wände nicht aus Beton, sondern aus nackter brauner Erde, weil auf Mabbs Geheiß hin der königliche Kerker in der Tiefe, noch unter den Tunneln der Menschen, ausgehoben worden war.
    Wenn sie nicht haufenweise Feinde gehabt hätte, wäre es vielleicht nicht notwendig gewesen, ein so riesiges Gefängnis zu bauen, spottete eine kalte herzlose Stimme in Aylas Geist. In der Vergangenheit hätte sie ihre Gedanken sorgfältig kontrolliert und letztlich ein gewisses Mitgefühl für die Königin empfunden, die wohltätige Königin, die so viel für ihr Volk getan hatte. Jetzt, nachdem sie die Wahrheit hinter den Lügen und der aufgezwungenen Götzenanbetung erkannt hatte, mit der sie von der Gilde vollgestopft worden war, versuchte sie nicht mehr, diese innere Stimme zu unterdrücken. Was sie ihr zuflüsterte,

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