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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Köchin?«, beschwerte Grit sich.
       »Super hast du das gekocht, Grit«, stöhnte Katja in ihrem Stuhl.
       »Gebacken«, korrigierte die. »Ich habe die Forelle gebacken. Wie die Kartoffeln auch.«
       »Und beides perfekt«, lobte auch Janny.
       In ihrer Lobeshymne für die Köchin bemerkte keine von ihnen, dass sie Besuch bekommen hatten. »Hallo zusammen.« Anke stand auf der Terrasse. »Ich wollte nur die Schüssel vom Kartoffelsalat zurückbringen und mal hören, wie es euch geht. Katja, vor allem dir.«
       Grit holte einen weiteren Stuhl, Janny rückte etwas zur Seite, sodass Anke mit an ihrer Tischseite Platz hatte.
       »Danke, mir geht es gut«, antwortete Katja. »Heute Morgen hatte ich noch Kopfschmerzen, aber mittlerweile sind die weg.«
       »Das freut mich zu hören. Wäre ja auch ärgerlich, wenn du wegen der Sache deinen Urlaub nicht genießen könntest.« Anke neigte den Kopf leicht zur Seite. »Ich habe das gestern gar nicht richtig mitbekommen. Ist denn nun was gestohlen worden?«
       Grit schüttelte den Kopf. »Nein, nichts.«
       »Gar nichts?«
       »Absolut nichts«, bestätigte Janny. »Katja hat den Einbrecher rechtzeitig gestellt.«
       »Gestellt hat ja wohl eher er mich«, meinte Katja.
       »Konntest du den Einbrecher sehen?« Anke machte aus ihrer Neugier keinen Hehl.
       »Nein, nur seinen Wagen, einen silbernen Kombi. Auf den Wagentyp habe ich nicht geachtet, ebenso wenig aufs Nummernschild. Konnte ja nicht wissen, wer da vorm Haus stand. Ich dachte, es wäre jemand, der sich nur die Umgebung ansehen wollte.«
       »Wer rechnet auch mit so was«, pflichtete Grit bei. »Einbruch in ein Sommerhaus, während es bewohnt ist. Wenn ich Einbrecher wäre, würde ich doch warten, bis es leer steht.«
       Sie spekulierten kurz über den IQ des Einbrechers, dann driftete das Gespräch ab zu Themen wie höhere Gewaltbereitschaft auf den Straßen und zu lasche Strafen.
       »Einem Dieb wurde im Mittelalter einfach die Hand abgeschlagen. Der hat sich genau überlegt, ob er es ein zweites Mal versucht«, ereiferte sich Grit. »Und jeder, der ihn sah, wusste, mit wem er es zu tun hatte.«
       »Ja, im Mittelalter machte man aber auch schnell Bekanntschaft mit dem Henker«, gab Janny zu bedenken. 
       »Strafen müssen zumindest wehtun«, beharrte Grit. »Ich bin ja auch für Bewährungen, aber erst, nachdem eine Strafe abgegolten wurde. Als eine zweite Chance.«
       »Grit, entspann dich. Ich bin diejenige, der man auf den Kopf geschlagen hat, und ich plädiere für Angemessenheit.«
       »Du nimmst mir das Wort aus dem Mund. Bleibt nur die Frage: Was ist angemessen?«
       »Okay Leute. Themawechsel. Schließlich sind wir hier im Urlaub«, setzte Janny dem Ganzen ein Ende. »Wir haben heute schon einen Tag verloren, lasst uns das abhaken.«
       Zustimmendes Gemurmel antwortete ihr.
       »Ihr wart heute nicht unterwegs?«, fragte Anke.
       »Wir haben unsere Pläne etwas geändert und den Erholungstag vorne angestellt«, meinte Janny salopp.
       »Ich hatte noch Kopfschmerzen und die beiden haben sich nicht getraut, mich allein zu lassen«, ergänzte Katja. »Zwei wahre Freundinnen eben.« Sie zwinkerte Grit zu. Als sie Janny ansah, lag auf deren Gesicht ein warmes Lächeln. Katja erwiderte es unsicher. Hast du Janny eben tatsächlich deine Freundin genannt?
       »Also steht unsere Bergwandertour erst morgen an«, ergänzte Grit.
       »Ich habe morgen frei. Hättet ihr was dagegen, wenn ich mit euch komme?«, fragte Anke.
       Überraschte Gesichter. Sie sahen einander an. Hatte jemand etwas dagegen? Wieso sollten sie?
       »Nein«, sprach Grit das Ergebnis der stummen Beratung aus.
       »Ich will mich aber nicht aufdrängen«, beteuerte Anke.
       »Ach Quatsch.«
       Janny stand auf. »Ich räum mal den Tisch ab und hole eine Flasche Wein. Was haltet ihr davon?«
       »Gute Idee, ich helfe dir.« Grit erhob sich ebenfalls.
       Katja hob fröstelnd die Schultern. »Ich finde, es ist etwas kühl geworden, ich hol mir mal einen Pullover.«
       »Du hast recht.« Anke schüttelte sich leicht. »Ich habe eine Jacke im Auto.« Sie stand ebenfalls vom Tisch auf.
       Katja ging ins Haus. »Es wird schnell kühler«, meinte sie auch zu den anderen beiden. »Nehmt euch lieber einen Pullover mit raus. Ich hole vorsichtshalber etwas Holz von draußen, falls wir nachher noch vorm Kamin sitzen wollen.« Sie griff sich den Weidenkorb, der

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