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Herz aus Eis

Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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ausmachen konnte. „Ist es noch weit bis zu Ihrem Haus?“
    „Ich glaube nicht. Allerdings habe ich im Moment nicht die geringste Ahnung, wo wir genau sind.“
    Natürlich, er konnte nicht sehen. Woher also sollte er wissen, auf welcher Höhe sie sich befanden?
    „Wir fahren jetzt auf eine Burg zu“, informierte Elizabeth ihn.
    „Dann sind wir fast da. Denn dort übernachten wir.“
    „Die Burg gehört Ihnen?“
    „Es ist eine meiner Immobilien.“
    Sie runzelte die Stirn. „Und wie viele Immobilien genau besitzen Sie?“
    „Mehrere. Das Kloster in Taygetos, diese Burg hier … alles historische Gebäude. Manche sind nur Ruinen, wenn ich sie erstehe, andere dagegen sind relativ gut erhalten und werden benutzt. Das ist ein Geschäftszweig von ‚Koumantaros Incorporated‘. Ich kaufe historische Gebäude und renoviere sie, sodass sie Profit einbringen.“
    Elizabeth lenkte den Blick wieder auf die Burg mit ihren Zinnen und Türmen. „Und das ist eine echte Burg?“
    „Venezianisch“, bestätigte Kristian. „Begonnen wurde mit dem Bau im dreizehnten, beendet wurde er im fünfzehnten Jahrhundert.“
    „Und was tun Sie damit?“
    Er schnaubte spöttisch. „Mein Buchhalter behauptet, nicht genug. Er sieht in der Burg nur ein bodenloses Loch, in dem Geld verschwindet. Doch nachdem ich sie vor drei Jahren kaufte, brachte ich es nicht über mich, ein Fünfsternehotel daraus zu machen.“
    „Wohnen Sie denn ab und zu hier?“
    „Ein Flügel ist abgeteilt für meine private Nutzung. Doch seit dem Unfall war ich nicht mehr hier.“
    „Also steht das Haus leer?“
    Ein Windstoß erfasste den Wagen und rüttelte an ihm. Kristian lächelte plötzlich schwach, Elizabeth konnte nicht sagen, ob es an ihrer Frage lag oder an dem Windstoß.
    „Sie hören sich genauso an wie mein Buchhalter. Um IhreFrage zu beantworten … nein, die Burg steht nicht leer. Ich habe mit einem italienischen Architekten zusammengearbeitet, um anspruchsvolle Wohnungen und Apartments in dem Gemäuer zu errichten. Zwei Wohnungen sind bereits vermietet. Ich hoffe, im nächsten Jahr zwei oder drei weitere vermieten zu können. Das sollte dann ausreichen.“
    Der Wagen fuhr jetzt langsamer und hielt vor einem schmiedeeisernen Tor. Das Tor schwang wie von Geisterhand auf, der Wagen nahm wieder langsame Fahrt auf und blieb dann stehen. Wie aus dem Nichts erschienen aus dem Haus ein halbes Dutzend Bedienstete in Livree, und bevor Elizabeth überhaupt wusste, wie ihr geschah, wurden sie und Kristian in zwei verschiedene Richtungen davongeführt.
    Völlig verwirrt saß Elizabeth schließlich allein in einer Luxussuite. Wo, um alles in der Welt, war sie hier?
    Erinnerungen aus ihrer Kindheit drängten sich ihr auf. Wie sie als einziges Kind von Rupert Stiles, dem viertreichsten Mann in den USA, mit ihren Eltern gemeinsam durch die Welt und von einem Luxushotel zum nächsten gereist war. Nicht, dass sie kein Zuhause gehabt hätten. Nein, die Familie besaß Dutzende von Häusern. Aber ihre Mutter liebte es, ihren Mann zu begleiten. So waren sie immer zusammen gereist, die junge Erbin von Kindermädchen betreut.
    Damals war sie noch nicht Elizabeth Hatchet gewesen, sondern Grace Elizabeth Stiles, Tochter eines Multimilliardärs. Sie hatte eine extrem privilegierte Kindheit verbracht, war vom wohlbehüteten Einzelkind zur gefeierten Gesellschaftsschönheit herangewachsen. Im Rampenlicht fühlte sie sich wohl, mit der Presse kam sie gut zurecht, sie genoss die vielen Partys, die Einladungen zu den Schönen und Reichen der Welt, und liebte die maßgefertigten Designerkleider.
    Für eine Zwanzigjährige war es zu viel Luxus. Viel zu viel. Sie hatte ihr eigenes Konto, ihr eigenes Flugzeug, ja sogar ihre eigene PR-Assistentin. Wenn Männer sie zum Essen einluden – und viele luden sie ein –, dann standen alle Einzelheiten dieser Verabredungen am nächsten Tag in der Zeitung.
    Und dann kam Nico, der umwerfend aussehende griechische Tycoon. Sie war jung und hatte noch lange nicht vor, sich zu binden, doch Nico eroberte sie im Sturm. Überhäufte sie mit Aufmerksamkeiten, Zärtlichkeiten, Geschenken und mehr. Nach sechs Monaten verlobten sie sich. Elizabeth war dreiundzwanzig, als ihre Vorstellung von einer Märchenhochzeit wahr wurde.
    Sieben Monate nach der Hochzeit erwischte sie Nico in flagranti mit einer anderen Frau im Bett.
    Sie blieb, weil er sie anflehte, ihm noch eine Chance zu geben. Hoch und heilig versprach er, dass es nie wieder vorkommen

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