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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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21. August. Harlow rollte sich neben ihr auf einem Kissen zusammen und beide schliefen rasch ein. Diese Nacht war ihre erholsamste und ruhigste, soweit Kaithlyn sich erinnern konnte. Als sie am Montagmorgen um sechs Uhr aufstand, fühlte sie sich wie ein neugeborener Mensch. Ihre Tante versuchte sich zu ändern. Ihr Großvater liebte sie und zeigte das mehr als genug. Sie hatte im Moment keinen Ärger am Hals. Ihre beste Freundin und ihr geliebtes Kianki waren mit ihr zusammen. Fye und Melora waren auch von der Partie. Kaine würde sie irgendwann wiedersehen und so lange sie wusste, dass es ihm gut ging – Kaine würde zweifelsohne gut auf sich aufpassen – war sie beruhigt.
    Das hübsche Morgenrot strahlte ihr entgegen und hob ihre gute Laune noch weiter. Die sachten Winde begannen allmählich, das Laub von den Bäumen zu tragen und kahle Ordnung zu schaffen. Trotzdem war es ein schöner Tag, hell und warm. Ja, vielleicht gab es doch noch gute Momente in ihrem Leben.
     
    „Das ist mein Platz!“, sagte Rose erbost darüber, dass Melora sich nicht wie gewohnt neben Fye setzte, sondern neben Kaithlyn.
    „Steht da irgendwo dein Name?“, gab Melora giftig zurück. Kaithlyn zog zu ihrer rechten einen Stuhl hervor. Sie wollte, dass das Frühstück harmonisch verlief, auch wenn Mr Karacords Platz frei blieb. Sie wollte, dass dieser Tag harmonisch verlief, damit die Gedanken an die neue Schule sie nicht vereinnahmten, sondern die positive Grundstimmung sie dazu beflügelte mit einem Lächeln auf den Lippen abzureisen. „Setzt dich, Rose.“
    Rose starrte mit frostigem Blick zu Melora. „Ja, die Klügere gibt bekanntlich nach!“, zischte sie. Kaithlyn lenkte vom Thema ab, indem sie das schöne Wetter bewunderte und alle beschäftigten sich nun damit ihre Brötchen zu verputzen.
     
    Eine halbe Stunde später versammelten sich alle in Mr Karacords Büro, eher gesagt in den Nebenzimmer mit den Transportaspiegeln.
    „Schatz, es tut mir leid, dass wir euch doch nicht zum Harfen bringen können“, sagte Mrs Aveda fröhlich. „Ich wünsche euch ein schönes Schuljahr und stellt keinen Unsinn an.“ Sie küsste ihre Tochter auf die Wange und umarmte sie, dasselbe tat sie auch bei Kaithlyn. Mr. Aveda schüttelte ihr die Hand. Die beiden nahmen ihr Gepäck. „Mr Karacord, herzlichen Dank für ihre Gastfreundschaft“, sagte das Ehepaar Aveda im Einklang.
    „Ich danke Ihnen, schließlich hat Kaithlyn in ihrer Familie gute Freunde gefunden“, antwortete Kaithlyns Großvater freundlich und nickte. Mr und Mrs Aveda traten samt Gepäck durch den Spiegel. Mrs Koirbet war die Nächste. Sie klopfte Fye auf die Schulter. „Das du mir deine Aufgabe als Pfeiler ernst nimmst, Junge!“, sagte sie herzlich und zwinkerte ihm verschmitzt zu.
    „Sicher, Mrs Koirbet. Danke.“
    Sie ging auf ihren Stock gestürzt zu Kaithlyn, Rose und Harlow.
    „Es war mir eine Freude euch alle kennenzulernen, dass ihr gut auf euch achtet, versprochen? Auf wiedersehen meine lieben Mädchen und Harlow, dir wünsche ich alles Gute.“ Sie hielt kurz vor Melora inne und sah in ihr angespanntes Gesicht. Mrs Koirbet nahm ihre Hand. Melora wirkte verdutzt.
    „Du bist nicht ausschließlich eine Blane. In dir steckt viel mehr, der Wille mehr zu sein. Das wollte ich dir schon die ganze Zeit gesagt haben.“
    „Mrs Koirbet?“, fragte Melora irritiert, aber diese hatte sich längst Mr Karacord zugewandt. „Lyon, ich danke dir für deine Gastfreundschaft. Ich hoffe, ich habe keine Mühe bereitet?“ Sie umarmten sich geschwisterlich, dann war die alte Dame fort, aber nicht ohne Harlow einen letzten Blick zu schenken. Relia Abadon drückte alle Luft aus Kaithlyns Körper so fest war ihre Umarmung. „Uff – schon – gut – Tante – Relia!“, gab sie mühselig von sich.
    „Schreib mir bitte, so oft du kannst, Kaithlyn“, sagte sie tonlos. Sie hatte sich schon zum Gehen gewandt, als sie ihre Meinung änderte, inne hielt, sich umdrehte, an Mr Karacord wand und leise danke sagte. Ihre Miene war hart und kalt, aber ihre Worte klangen extra nett betont. Mr Karacord musterte sie neugierig und lächelte optimistisch. „Bis bald, Relia.“
     
    Als sie im Garten auf die Kutsche warteten, schien Melora noch immer mit Mrs Koirbets Worten zu ringen. Ihre Miene war nachdenklich geworden und geistesabwesend sah sie auf den Kies unter ihren Füßen. Sie trat einige Steine nach vorne. Die kleinen, weißgrauen Pünktchen hüpften über andere hinweg.
    „Was hat Mrs

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