Herz des Himmels (German Edition)
pflücken“, sagte sie und formte mit ihren Händen einen schillernden Behälter aus eisigem Frost. Vorsichtig brach sie eine der Eisblumen ab und schloss sie darin ein. „Geschafft!“
Kaithlyn sog die frische Luft ein. Kälte füllte ihre Lunge und sie verspürte große Dankbarkeit. Während die anderen sich unterhielten und rasteten, beschloss Kaithlyn das Gespräch mit Garu zu suchen.
„Danke“, sagte sie knapp. Garu nickte. Er warf einen Blick über seine Schulter, um sich zu vergewissern, das keiner von Kaithlyns Freunden in Hörweite war. „Ich habe eine Idee, wie ihr es schaffen könnt rechtzeitig zurückzukommen.“
„Wirklich?“ Forschend sah Kaithlyn ihm in die Augen.
„Die anderen Vampire. Saints Gruppe“, sagte Garu und klang angespannt. „Ich spüre sie, hier ganz in der Nähe. Vorher hatte ich zuwenig Kraft, um ihren genauen Aufenthaltspunkt zu orten, aber nun…sie haben einen Verrat an mir begangen. Saint war stets einer meiner besten Freunde. Was wäre, wenn er es war, der mich an Adoro Grim verraten hat? Ich weiß nicht, wie ich die Situation beurteilen soll. Ich kann nicht über ihn richten, ohne herauszufinden, was geschehen ist.“
„Wenn du zu ihnen zurückkehrst, sie dich angreifen, weißt du Bescheid“, sagte Kaithlyn.
„Ich will dich nicht damit belästigen.“
„Aber…?“
„Wir wollen beide von hier fort und ich will Gewissheit über etwas.“
„Was machen wir?“, fragte Kaithlyn. Garu beugte sich vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
„Der Plan ist gefährlich für dich, aber wenn alles gut geht…“
„Ich mache es“, sagte Kaithlyn, ohne zu zögern. Das war alles andere als Mut, was aus ihr sprach. Es war Angst, Verzweiflung und Sorge. Sie hatte sich vorgenommen Fye zu helfen. Es war kein Versprechen, fühlte sich dennoch wie eines an. Gab es einen Weg, es zu der richtigen Zeit zurückzuschaffen, würde sie diesem folgen, egal, was dass bedeutete. Garu sah ihr tief in die Augen.
„Dein Herz schlägt zu schnell“, sagte er. „Du musst das nicht tun.“
„Ich will es tun.“
Als Garu die Entschlossenheit in ihrer Miene entdeckte, musste er lächeln.
„Dann sollten wir jetzt gehen.“
„Harlow, bleib bei Rose.“
„Nein.“ Kaithlyn sah sie überrascht an. „Nein. Ich komme mit, weil wir ein Team sind, hast du das vergessen? Auch zwischen uns besteht eine Verbindung“, sagte Harlow ernst. „Ich lasse dich nicht alleine gehen.“
„Kaithlyn, was ist los?“, fragte Rose, die plötzlich hinter ihr stand.
„Heute Nacht müssen wir zurück zur Karacord Villa und es gibt nur einen Weg“, sagte Kaithlyn. Melora und Kaine wurden aufmerksam. „Habt ihr schon einmal von einem Zelfinspiegel gehört? Es ist wie ein Zeitsprung, nur das man sein Ziel bestimmen kann. Dazu braucht man kein Gegenstück! Es reicht aus, den Zielort zu bestimmen. Ein solcher Zelfinspiegel befindet sich hier ganz in der Nähe, auf einem Schiff.“
„Hat er dir das erzählt?“, fragte Melora misstrauisch.
„Ich werde zusammen mit Garu dort hingehen und den Besitzern einen Handel vorschlagen.“
„Wo ist der Harken?“, fragte Kaine. Doch ehe Kaithlyn antworten konnte, sagte Melora, zur Verwunderung aller Anwesenden: „Nein. Du kannst nicht einfach so etwas in den Raum werfen, alleine bestimmen. Ohne Erklärung, diesem Vampir vertrauen!“
„Das ist meine Entscheidung. Ihr müsst mir vertrauen“, antwortete Kaithlyn bestimmt. „Es geht nicht anders. Bitte, lasst mich das tun.“
Die anderen sahen sie an. Kaine war es zuvor bereits aufgefallen. Seitdem Kaithlyn aus dem Traum aufgewacht war, war sie anders gewesen. Ernster. Die Hilflosigkeit war aus ihren Augen gewichen. Was war ihr in ihrem Traum begegnet? Er hätte es zu gerne gewusst. Kaine schob sich an Rose vorbei und riss Kaithlyns Handgelenk herum. „Du hast einen Pakt mit ihm geschlossen?“, fragte er entsetzt und seit langer Zeit spürte er, wie ein Anflug von Panik in ihm aufstieg. Panik. Das Gefühl war ihm eigentlich fremd geworden.
„Du tust mir weh“, sagte sie und riss sich los.
„Was ist hier eigentlich los?“, fragte Rose angespannt. „Was geht vor sich?“
„Ich habe einen Pakt mit Garu geschlossen, weil ich ihm das Leben gerettet habe und nun wird er mir helfen, seine Schuld zu begleichen. Nur ich kann gehen und einen Handel ausmachen. Ich habe eine schreckliche Tat begangen, von der ihr noch nichts wisst und dass kann eine Art der Wiedergutmachung sein.“ Das war natürlich eine
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