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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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damit er in deiner Nähe sein konnte, und nach dem zweiten hat er dich um eine Verabredung gebeten, bis du endlich nachgegeben hast.“ Sie sah mich an, als sei das alles offensichtlich und ich ein Trottel, weil ich daran zweifelte. „Warum sollte unser Schulmacho sonst deiner Tanzgruppe beitreten und dich zweimal am Tag um eine Verabredung bitten, nachdem er so lange nicht mit dir gesprochen hat?“
    So viel zu dem Bild vom edlen Retter in der Not.
    Mein Magen verkrampfte sich so heftig, dass ich die Arme um mich schlang.
    Ich dachte an Tristans Lächeln am Abend zuvor, daran, wie ermich beim Tanzen in den Armen gehalten und wie er mein Gesicht berührt hatte, als sei es zart und kostbar, während er mich küsste. Nach dem Kuss war er getaumelt und hatte ausgesehen, als würde er fast umfallen, und er hatte Angst gehabt, ich würde ihn nicht wiedersehen wollen. Und ich hatte mich noch gewundert, dass er auf jemanden wie mich stand. Oh Mist. Anne hatte recht. Ich hatte doch gewusst, dass es zu schön war, um wahr zu sein.
    „Na gut, dann liegt es halt am Tranceblick.“ Aus Ärger über mich und die ganze Situation wurde ich zickig. An die Konsequenzen wollte ich noch gar nicht denken. Ich atmete tief durch, blinzelte, um nicht zu weinen, und riss mich zusammen, damit ich meinen Ärger nicht an Anne ausließ. „Und was jetzt? Ohne ihn wäre ich die anderen Typen nicht losgeworden … wer rettet ihn?“
    „Seine Schwester?“
    „Ich kann doch nicht Emily um Hilfe bitten! Kannst du dir das Gespräch vorstellen? ‚Hallo, Emily, wegen mir benimmt sich dein Bruder in letzter Zeit so seltsam und wie besessen. Hör mal, kannst du ihn mir nicht mit einem Zauber vom Hals halten? Ich weiß ja, dass ich selbst schuld bin, aber das würde echt helfen. Vielen Dank!‘“ Ich schüttelte den Kopf. „Das würde bestimmt super laufen.“
    Seufzend ließ Anne den Wagen wieder an. „Na ja, du kannst auch Plan B ausprobieren. Schau mal, wann die Wirkung ohne Hilfe nachlässt.“
    Das Problem war nur, dass der böse Teil von mir gar nicht wollte, dass die Wirkung bei Tristan nachließ. Niemals. „Oder ich nehme Plan C.“
    „Wie lautet der?“
    „Ich mache, was mein Vater will, ziehe zu ihm und besuche eine andere Schule.“
    „Nein, du ziehst auf keinen Fall zu deinem Vater! Coleman kann einfach so darüber hinwegkommen. Ich verliere doch nicht meine beste Freundin, weil irgendein Aufreißer endlich mal eine Ladung Karma abbekommen hat.“
    Seufzend ließ ich die Schultern hängen. Egal was ich machte, irgendwem würde ich wehtun. Und es würde meine Schuld sein. Mal wieder.
    Als ich abends ins Bett ging, kam ich ins Grübeln … was, wenn ich letzte Nacht wirklich im Traum mit Tristan Verbindung aufgenommen hatte? Würde er es heute Nacht wieder versuchen? Und falls ja, sollte ich den Traum beenden? Wenn er mich nicht mehr sah, zumindest nicht in einem romantischen Zusammenhang, würde die Wirkung vielleicht schneller nachlassen. Ich fand es fast grausam, seine Gefühle für mich weiter anzufachen, wenn sie, wie Anne sagte, offenbar nur durch den Tranceblick ausgelöst wurden.
    Was bedeutete, dass auch an unserer Verabredung nichts echt gewesen war. Der Tanz, die Küsse, seine Frage, ob wir uns noch einmal treffen könnten … Das hatte er alles nur gemacht, weil ich ihn mit meinen Vampirfähigkeiten beeinflusst hatte.
    Und ich war eine schreckliche Egoistin, weil sich ein Teil von mir wünschte, dass er weiter unter diesem Zauber stand.
    Zögernd nahm ich mein goldenes Medaillon ab. Wenn wir uns heute wieder im Traum begegneten, würde ich das Richtige tun und ihm sagen, dass ich mich nicht mehr mit ihm treffen konnte.
    Am nächsten Morgen wusste ich nicht, ob ich froh oder deprimiert sein sollte, weil ich gar nicht von ihm geträumt hatte.
    Dafür war mir klar, dass ich lernen musste, diesen schrecklichen Blick zu kontrollieren. Leider ging die einzige Person in meinem Umfeld, die Vampirfähigkeiten ohne Magie beherrschen konnte, nicht an ihr blödes Handy. Offenbar war mein Vater noch zu sehr mit seinem kostbaren Rat beschäftigt. Ich überlegte, ob ich ihm auf die Mailbox sprechen sollte, ließ es dann aber bleiben. Wenn ich ihn panisch um Hilfe bat, würde das die Sache nur aufbauschen, und der Rat würde sich einmischen wollen. Und wer wusste, was dann geschehen würde? Ich würde lieber warten, bis er zurückrief. Dann konnte ich ihn fragen, wie man den Tranceblick kontrollierte, und so tun, als sei es nur eine

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