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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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lange nicht zu einem richtigen Dad. Er war nie für mich da gewesen, wenn ich ihn gebraucht hatte. Woher nahm er jetzt das Recht, mir zu sagen, was ich tun sollte? Dabei ging es nicht mal um mich. Er hatte nur Angst, dass sein kostbarer Rat sauer auf ihn wurde.
    „Er macht sich nur Sorgen um dich“, beharrte Mom.
    „Ach komm! Das ist doch Mist. Er will nur seinen Rat glücklich machen. Lauter paranoide Diktatoren. Findest du etwa auch, dass ich zu gut getanzt habe? Sehen mich die Leute tanzen und wissen sofort, dass ich ein Freak bin?“
    „Hör auf, dieses Wort zu benutzen!“, schimpfte Mom.
    Ich war so wütend und verzweifelt, dass es mir egal war. Ich starrte sie nur an und wartete auf eine Antwort.
    Sie seufzte. „Nein, ich sehe beim Tanzen kein Problem. Zumindest noch nicht.“
    „Und dabei habe ich versucht, alle zu beeindrucken“, sagte ich. „Wenn ich etwas übe, kann ich mich anpassen, das weiß ich. Bis heute wusste ich nicht mal, dass ich darauf achten muss.“
    „Schatz, glaub mir, den Vampirrat sollte man nicht verärgern. Das sind nicht gerade die nettesten Vampire.“ Mom rang die Hände auf dem Schoß.
    Ich verdrehte die Augen. „Aber die Weltherrschaft haben sienoch nicht erlangt, oder? Wieso wollen sie bestimmen können, ob ich tanzen darf? Kommt es nicht darauf an, ob ihr es erlaubt? Ihr könntet mir zu Hause beim Trainieren zusehen und mir sagen, wenn ich … wenn ich ein bisschen runterdrehen sollte.“
    Mom sah Nanna an, die knapp nickte. „Savannah hat doch recht. Wir sollten ihnen nicht die Macht geben, uns zu sagen, was wir machen sollen.“
    „Mutter …“, flüsterte Mom mit aufgerissenen Augen. Vor Hoffnung schlug mein Herz schneller.
    „Es wird schon gut gehen, Joan.“ Nanna kniff die Augen zusammen und starrte auf die Straße. Mit ihren knorrigen Händen packte sie das Lenkrad fester. „Denk daran, wer wir sind. Denk an die starken Frauen, von denen wir abstammen. Ich finde, wenn Savannah tanzen will, soll sie es auch tun. Wir müssen ihr die Gelegenheit geben, zu lernen, wie sie sich bei diesen ganzen Veränderungen unter Kontrolle behalten kann. Und darauf vertrauen, dass sie es schafft. Michaels Leute sollen sich da gefälligst raushalten und sich um ihren eigenen Kram kümmern.“
    Mit Tränen in den Augen, aber jetzt aus einem anderen Grund, lächelte ich und versuchte einen weiteren Vorstoß. „Und wenn ich mich in drei Wochen für die Tanzgruppe der Schule bewerben wollte …?“
    Das Herz schlug mir bis zum Hals, während ich sie ansah und wartete.
    Mom seufzte. „Dann solltest du mir wohl die Genehmigung geben, damit ich unterschreiben kann. Und im Garten deiner Nanna und mir vortanzen.“
    Jubelnd beugte ich mich zwischen den Sitzen vor, umarmte Mom und drückte Nannas Schulter. Was machte es schon, wenn das meinem miesen Vater und dem Rat nicht passte? Die beiden Frauen, die mich erzogen hatten, meine richtige Familie, die immer für mich da gewesen war, unterstützte mich jetzt. Mehr brauchte ich nicht. Wenn ich erst mal zu den Charmers gehörte, würde ich diesen kontrollwütigen Vampiren und jedem anderen in Jacksonville zeigen, dass ich sehr wohl dazugehören konnte.

KAPITEL 6
    Savannah
    iebzig Mädchen, die gleichzeitig Haarspray benutzten, konnten einen ganz schönen Mief produzieren.
    Alle Tänzerinnen aus dem ersten Highschooljahr drängten sich in der dritten Etage des Sport- und Kunstgebäudes zusammen. Die siebenundzwanzig altgedienten Charmers konnten sich unten im Theaterraum ausbreiten. Sie mussten auch nicht so weit laufen, weil sich das Theater eine große Eingangshalle mit der großen Sporthalle teilte.
    Dort warteten die Richter, die über unser Schicksal entscheiden würden.
    Ich bildete zusammen mit drei Tänzerinnen aus anderen Anfängerkursen die vorletzte Gruppe. Bei meinem Glück musste meine Bewerbung natürlich in ein Jahr fallen, in dem alle nach dem umgedrehten Alphabet aufgerufen wurden. Angeblich machten sie das in jedem zweiten Jahr so, weil es fairer war. Ich würde stundenlang warten müssen, bis ich vor den Richtern auftreten konnte.
    Das Vortanzen begann um acht Uhr morgens. Die Chefbetreuerin der Charmers, ein Mädchen namens Amber aus dem zweiten Jahr, wechselte sich mit Captain Kristi dabei ab, die Gruppen in die Sporthalle zu begleiten und sie zurückzubringen. Wenn eine der beiden im Eingang zum Flur auftauchte, sprangen alle auf. Ein Blick auf die aufgeregten, besorgten Gesichter um mich herum zeigte mir, dass sich

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