Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
Vom Netzwerk:
an Iris gewandt.
    Iris schüttelte den Kopf. »Das ist deine Überraschung, Bell.«
    »Achte ganz genau auf die Hinweise, Bella«, mahnte Jack sie noch einmal. »Der Kutscher ist ein guter Freund von mir. Sein Name ist Willie Burgess.«
    »Willkommen, Madam«, sagte der Mann mittleren Alters. »Ich kenne übrigens auch Ihren Bruder. Er hat einmal versucht, mich unter den Tisch zu trinken, und ist kläglich gescheitert.«
    Jack grinste. »Genau wie ich! Willie wird dich bei deiner Suche unterstützen.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, Miss Sinclair«, sagte Willie. »Ich werde sie in drei Stunden zurückbringen, Jack.«
    »Selbstverständlich.«
    »Viel Spaß«, rief Iris, als Willie das Pferd antrieb.
    »Auf Wiedersehen, Bella. Bis bald«, sagte Jack und winkte.
    Bella hatte sich umgedreht und winkte, bis die Kutsche im dichten Verkehr der South Parade verschwunden war.
    Jack stieß einen tiefen Seufzer aus. »Endlich. Noch eine Minute, und mir wäre das Blut aus den Ohren gelaufen.«
    Iris lachte. Es war ein aufregendes Gefühl, mit ihm allein zu sein. »Ich finde, Sie haben das ziemlich gut gemacht.«
    »Was Sie heute gesehen und gehört haben, das bin nicht wirklich ich.«
    »Nun ja, Sie haben den Ruf, alle Damen zu bezaubern, und bei Bella ist Ihnen das zweifellos hervorragend gelungen.«
    »Ich wollte einfach nur höflich sein.«
    Iris wurde ernst. Sie blieb stehen. »Und ich bin Neds Verlobte.« Jack starrte sie an. »Es tut mir leid, Jack.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß überhaupt nicht, was ich hier mache. Ich dachte, ich sollte Sie begleiten, um eine Schuld bei Ihnen einzulösen, aber …«
    »Vergessen Sie es!«, unterbrach er sie barsch. »Sie sind mir nichts schuldig.«
    »Lassen Sie uns einfach spazieren gehen, ja?«
    »Kommen Sie. Gehen wir durch den Park zurück.«
    Sie schlenderten Arm in Arm dahin, und eine Zeit lang fühlte sich das merkwürdig angenehm und vollkommen harmlos an. Nicht im Geringsten verfänglich.
    »Lieben Sie ihn, Iris?«, fragte Jack plötzlich.
    Ihre Wangen begannen zu glühen. »Ja.« Sie hätte nicht so lange mit der Antwort zögern sollen.
    »So sehr, dass Sie den Rest Ihres Lebens mit ihm verbringen wollen?«
    »Wie kann überhaupt jemand diese Frage beantworten?«
    »Ist da Leidenschaft?«
    »Jack, hören Sie auf …«
    »Aufhören? Womit? Die Wahrheit auszusprechen? Wenigstens bin ich ehrlich. Sie aber gehen mit einer Lüge in die Ehe.«
    »Sagen Sie das nicht«, entgegnete sie und ließ seinen Arm los. »Dazu haben Sie kein Recht. Sie sind Neds bester Freund. Wie können Sie ihm so etwas nur antun?«
    Jetzt blieb Jack stehen und sah ihr tief in die Augen. »Warum sind Sie dann hier, Iris? Warum, wenn nicht, um mit mir zusammen zu sein?«
    Sie gab ihm eine Ohrfeige. Diese instinktive Reaktion erschreckte sie selbst so sehr, dass sie entsetzt die Hand vor den Mund schlug. »Es tut mir so leid, Jack. Ich … ich …«
    Er bewegte seinen Kiefer vor und zurück. »Nun, wahrscheinlich habe ich das verdient.« Er zog sie zu einer Parkbank. »Setzen wir uns einen Moment hin.«
    Sie bewegte sich wie in Trance, ließ es zu, dass er über sie bestimmte. Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade getan hatte – am helllichten Tag! Sie drehte sich zu ihm um. Ihr war übel. »Jack, ich kann meinen Handabdruck auf Ihrem Gesicht sehen.«
    »Nun, dann bleibt mir wenigstens das.«
    »Ach, hören Sie auf. Bitte hören Sie auf. Ihre Wange verfärbt sich bereits. So können Sie nicht herumlaufen. Bella wird es bemerken und …«
    »Bella ist mir egal! Mir liegt allein an Ihnen etwas. Kommen Sie.«
    »Wohin gehen wir?«
    »Irgendwohin, wo wir warten können, bis die Spuren Ihrer Ohrfeige verschwunden sind.«
    Er winkte eine Kutsche herbei, nannte dem Fahrer eine Adresse und sagte ihm, er solle sich beeilen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Iris die Gegend erkannte, die als Westward Ho bekannt war.
    »Das dort drüben ist meine alte Schule«, bemerkte sie geistesabwesend, während sie sich umdrehte und die großen Tore der Bishop-Cotton’s-Mädchenschule anstarrte.
    Jack bezahlte den Kutscher und führte sie in den Vorgarten eines wunderschönen großen Hauses.
    »Du liebe Güte. Ich habe die Leute gekannt, die hier gelebt haben. Ich erinnere mich an die Fensterläden mit den Lamellen und an die Tore. Ich kenne diese Veranda!«
    »Tatsächlich?«
    »Ja! Das war ein ganz reizendes Ehepaar. Er war beim Militär. Auch ein Arzt, glaube ich.«
    »Kommen Sie, gehen wir rein«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher