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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zu heilen«, stimmte Ohthere zu. »Sag es ihm gleich, Thorolf. Es hat keinen Sinn, ihm das Gefühl zu geben, einige von uns seien gar nicht darauf aus, seine Bedingungen zu akzeptieren. «
    Thorolf stand jetzt selbst auf und rief Royce zu sich. »Die Ketten?« fragte er als erstes.
    »Sie bleiben. Glaube nicht, ich sei so dumm, einem von euch zu trauen. «
    Thorolf grinste breit und nickte. Der Sachse war klug, doch er machte sich keine Vorstellung von Wikingern, die gesund und gut genährt und zur Flucht entschlossen waren.
     

10
    Eine alte Frau kam zu ihnen, um ihre Wunden zu behandeln. Sie war schmutzig und ungepflegt und trug ein enges, langärmeliges Unterkleid und darüber ein kürzeres, ärmelloses Gewand ohne Gürtel, das wie ein Sack aussah. Sie ging sehr aufrecht für ihr Alter und sagte, ihr Name sei Eartha. Ihre Haltung war die eines Menschen, der sein Leben gelebt hatte, und daher war sie mutig, frech und furchtlos, als sei es ihr ganz gleichgültig, welche Folgen ihr Handeln nach sich ziehen könnte.
    Kristen amüsierte sich über sie und war gleichzeitig auf der Hut vor ihr. Sie beobachtete, wie Eartha die Männer herumschubste, Männer, die neben ihrer kleinen Gestalt die reinsten Hünen waren, und lachte, wenn sie murrten oder schimpften. Sie war auf der Hut, weil sie wuss te, dass Eartha schließlich auch zu ihr kommen würde, um die angebliche Kopfwunde zu sehen, und das konnte sie nicht zulassen.
    Kristen war auch nicht gerade bestens aufgelegt. Das lag an der Hitze, die keiner von ihnen gewohnt war. Viele der Männer hatten sich die Gamaschen heruntergerissen, doch sie wuss te, dass sie das nicht wagen konnte, wenn sie es auch noch so gern getan hätte. Sie hätte Eartha bemitleidet, die zwei Kleider übereinander trug und darunter gewiss noch einen Unterrock, doch ihr schien die Hitze überhaupt nichts auszumachen. Aber natürlich muss ten die Sachsen daran gewöhnt sein.
    Eartha war mit Ivarr fertig und kauerte sich neben Kristen. Sie bedeutete ihr, ihr zu zeigen, welche Verletzungen sie außer der Kopfwunde aufzuweisen hatte, denn sie muss te wegen der zahlreichen Blutflecken davon ausgehen, dass Kristen auch an anderen Körperteilen verwundet war. Kristen schüttelte nur den Kopf. Daraufhin griff Eartha nach ihrem Kopfverband. Kristen schlug ihr auf die Hand, doch das brachte ihr nur einen Schlag auf die eigene Hand ein. Als Eartha noch einmal versuchte, den Verband zu entfernen, sprang Kristen auf und war soviel größer als die alte Frau, dass sie hoffte, die Krankenpflegerin durch diese Haltung zu entmutigen. Daraus wurde nichts. Sie muss te Earthas Handgelenke packen und festhalten, damit die Frau die Hände von ihr ließ. Dafür wurde ihr eine Schwertspitze zwischen die Rippen gesetzt.
    Etliche der anderen Wikinger standen auf, und der sächsische Wachposten, der zu Earthas Schutz gekommen war, wich zurück. Er war so eingeschüchtert, dass er augenblicklich um Hilfe rief.
    Kristen stöhnte, als sie sah, was sie angerichtet hatte, doch ihr war nichts anderes übrig geblieben. Sieben Sachsen rannten mit gezogenen Schwertern auf sie zu. Sie bedachte Eartha für ihre Sturheit mit einem finsteren Blick und ließ sie dann los. jetzt hielt Thorolf die alte Frau zurück und zog Kristen hinter sich.
    Zum Glück zögerten die Sachsen, als sie die Gefangenen erreicht hatten und sahen, dass Eartha nicht mehr bedroht wurde.
    »Was ist los?« fragte Hunfrith.
    »Der junge Kerl will nicht zulassen, dass ich nach seinen Wunden sehe«, beschwerte sich Eartha.
    Hunfrith sah Thorolf an und erwartete eine Erklärung. Thorolf sagte nur: »Heilt allein. In Ruhe lassen. «
    Hunfrith brummte und sah Eartha dann wütend an, weil sie sie alle in Panik versetzt hatte. »Wenn er mit einem solchen Satz aufspringen kann, braucht er deine Künste nicht, Alte. «
    »Der Verband sollte gewechselt werden«, beharrte Eartha. »Er ist ganz blutig. «
    »Ich habe gesagt, du sollst es bleiben lassen. Kümmere dich um die, die es wollen. Lass die übrigen in Ruhe.« Zu Thorolf sagte er: »Sag deinem Freund, er soll seine Finger von jetzt an von ihr lassen.«
    Hunfrith wollte offensichtlich kein großes Theater machen, wenn so viele Wikinger dem Jungen jederzeit zur Hilfe eilten. Eartha pass te das gar nicht, und sie murrte, der junge stelle sich an wie ein Mädchen, als sie weiterzog. Einer der Sachsen meinte dazu, vielleicht sei das der Grund, aus dem ihn die Wikinger mitgenommen hätten, und sie zogen lachend ab.
    Bei

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