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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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musste. Megan hatte sie bereits davor gewarnt und ihn darum extra vorher noch einmal gebadet. Aber selbst mit Lufterfrischern in jedem Zimmer konnte Natalie immer erraten, wo genau sich Bertie aufhielt.
    Natalie störte sich nicht daran. Bereitwillig verzieh sie Bertie alles, wenn er sie wie jetzt so liebevoll und dankbar für sein neues Zuhause, für die Aufmerksamkeit und den Neubeginn anhimmelte.
    Er schaffte es, dass Natalie bei diesem Blick das Herz überging. Zumindest hatte sie nun das Gefühl, dass sie ihre Sehnsucht nach einem Baby endlich auf etwas richten und das Leben eines kleinen Wesens besser machen konnte.
    »Oh, du alberner Hund! Du hast ja dein Bett ganz verschoben!« In seiner Panik, allein in einem Lederkorb der Spitzenklasse schlafen zu müssen, hatte Bertie das Kissen herausgezogen und es bis zur Tür gezerrt. Natalie bückte sich, um es aufzuheben und in den Korb zurückzulegen. Als sie sich wieder umdrehte, war Bertie allerdings verschwunden.
    Verwirrt schaute sie sich noch einmal um, bevor ein eindeutiges Pfotengetrappel auf dem Holzfußboden ertönte. Natalie rannte aus der Küche, um gerade noch zu sehen, wiedie weiße Spitze von Berties Schwanz im Treppenhaus um die Ecke verschwand.
    Sie lief ihm hinterher. Er durfte nicht die Stufen hinaufrennen – das war schlecht für seinen Rücken. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er sich über ihre Überlegenheit als Rudelanführerin einfach so hinweggesetzt hatte.
    »Nat? Bist du …? Autsch! Ach, du Schande!«
    Natalie nahm an, dass Bertie gerade aufs Bett gesprungen war, und grinste schief. Wie sich herausstellte, waren seine kurzen Beine definitiv kein Hindernis, um an Dinge auf der Küchentheke heranzukommen oder auf das Sofa hinaufzuspringen.
    Als Natalie das Schlafzimmer betrat, erblickte sie Bertie, der königlich auf der weißen Decke thronte und sie mit einem triumphierenden, wenn auch dramatischen Blick bedachte. Sie konnte sich immer noch nicht an seine stets melancholische Miene gewöhnen.
    »Du hast ihn die Treppe hinauflaufen lassen!« Irgendwo unterhalb des Hundes erklang gedämpft Johnnys Stimme. »Ich dachte, er darf keine Stufen gehen? Steht das nicht in deinem großen Regelbuch?«
    »Ich weiß.« Natalie starrte Bertie an, der traurig zurückstarrte. »Das ist ganz schlecht für deinen Rücken, Bertie! Außerdem könntest du herunterfallen und dir wehtun!«
    Bertie schwieg.
    Natalie schlüpfte unter die Bettdecke, doch Bertie schloss die Lücke zwischen ihnen, ehe sie sich an Johnny anschmiegen konnte. Bertie streckte sich auf dem Kissen aus und lag nun wie eine Nackenrolle zwischen ihnen, die langen braunen Ohren nach beiden Seiten ausgebreitet.
    Nicht gerade hygienisch, dachte Natalie, aber Bertie war so liebenswert, dass sie es nicht übers Herz brachte, ihn beiseitezuschieben. Offensichtlich hatte es in seinem bisherigen Leben nicht sonderlich viele Kissen gegeben.
    »Nur dieses eine Mal«, ermahnte sie Bertie. »Morgen Nacht schläfst du wieder in der Küche!«
    »Und heute Nacht schnarcht er dir ins Gesicht.«
    »Er schnarcht nicht«, entgegnete Natalie just in dem Moment, als Bertie die Beine ausstreckte und ihr mit einer Pfote ins Gesicht schlug. Natalie schob die Pfote weg. »Jedenfalls kann er kaum schlimmer schnarchen als du.«
    »War ja klar, dass du so etwas sagen würdest. Du musst ja schließlich auch morgen früh nicht zur Arbeit gehen, du Luxusweibchen!« Johnny richtete sich so weit auf, dass sein Kopf hinter Bertie auftauchte. Sein Haar war zerzaust, und seine Miene strahlte so einen schläfrigen Missmut aus, dass er auf seine eigene Weise fast genauso süß aussah wie Bertie.
    »Wenn du so müde bist, möchtest du dann wirklich noch mehr deiner kostbaren Zeit darauf verschwenden, weiterhin seinem Geheule unten in der Küche zu lauschen?«
    »Nein«, erwiderte Johnny und rollte sich auf den Rücken zurück, während er das Stück Bettdecke packte, das Bertie noch nicht für sich vereinnahmt hatte. »Aber ich hab was gegen Leute, die mir die Decke klauen wollen.«
    Zwischen ihnen beiden stieß Bertie einen lauten Seufzer tiefster Zufriedenheit aus.
    Auch Zoe lauschte dem Atem ihres Welpen, doch sie lag noch nicht im Bett.
    Sie konnte nicht schlafen, darum hockte sie um halb drei in der Früh in ihrem Fleece-Bademantel auf dem Sofa, die Hände um einen Becher mit kaltem Kaffee geschlossen, während sie dabei zusah, wie sich Toffees weicher Bauch in seinem Korb neben dem Ofen regelmäßig hob und senkte.

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