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Herzensstürme - Roman

Titel: Herzensstürme - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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fahren ließ und sich ihrer erwehren musste.
    »Verfluchtes Sarazenenbalg!«, brüllte er. »Ich war viel zu sanft mit dir - jetzt wirst du lernen, dass du zu gehorchen hast.«
    Er prügelte mit beiden Fäusten auf sie ein, so dass sie taumelte und das Gesicht vor seinen Schlägen schützen musste. Doch sie spürte keinen Schmerz, auch als er sie grob bei den Haaren packte und gegen den Karren stieß, gab sie keinen Laut von sich.
    »Tagelang bin ich umhergeirrt, du Luder«, keuchte er. »Ich ahnte ja, dass du nach Schottland gezogen warst, wo dein Hurenvater herkam. Und ich habe mir geschworen, dass ich jeden Markt und jede Burg abgrase, bis ich dich gefunden habe.«
    Doch sie hörte ihm gar nicht zu, starrte ihn nur mit bösen, schmalen Augen an und wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel.
    »Das Pferd ist dir nicht zugelaufen. Du hast es gestohlen. Wo ist der Sattel? Hast du den schon verkauft, du elender Schacherer?«
    Eine Ohrfeige war die Antwort, sie nahm sie gleichgültig hin. Logan fasste jetzt wieder rasch den Zügel des Wallachs, denn das Tier war unruhig und schien davonlaufen zu wollen. Drüben schnaubte der rotbraune Hengst, versuchte zu steigen und riss wütend an dem Seil, mit dem er festgebunden war. Nur das Maultier schien von der allgemeinen Aufregung wenig zu halten, es stand gottergeben vor dem Karren und harrte der Dinge, die da kommen würden.
    »Ruhig ihr Viecher«, knurrte Logan und zerrte den Wallach herbei, um auch ihn festzubinden. »Dies ist
ein verflucht raues Land, Mädchen. Da muss man zulangen, bevor es einen selber erwischt.«
    Brianna stockte der Atem. Er hatte Angus doch nicht etwa … Aber der fette Logan hätte doch Angus nie und nimmer besiegen können, Doch was, wenn Logan ihn im Schlaf getötet hatte? Aus Gier, des schönen Pferdes wegen?
    »Wo ist der Mann, dem dieses Pferd gehört? Was hast du mit ihm gemacht?«
    Der Wallach ahnte, was Logan mit ihm vorhatte. Er stieg und schlug mit den Vorderhufen, so dass der Barde das Seil fahren lassen musste. Fluchend brachte Logan sich in Sicherheit und packte stattdessen Brianna fest bei den Schultern.
    »Kriech in den Karren, dort ist dein Platz und falls du wieder abhauen willst, werde ich einen Strick finden, um dir Hände und Füße zu binden!«
    Sie spuckte ihm ins Gesicht.
    »Du hast ihn getötet, du Mörder«, rief sie verzweifelt. »Du hast ihn im Schlaf erschlagen, anders wäre es dir niemals gelungen, dir dieses Pferd zu beschaffen.«
    Er stand vornübergebeugt, schien zuerst nichts zu begreifen, dann riss er die kleinen Augen weit auf.
    »Jetzt wird’s mir erst klar, kleine Hure. Um deinen Liebhaber sorgst du dich. Mit einem Ritter hast du dich eingelassen, wie? Aber du gehörst zu mir, das wirst du gleich merken.«
    Langsam trat er auf sie zu, riss dabei sein Gewand hoch und fingerte an dem Band herum, das seine Hose hielt. Brianna begriff plötzlich, was er vorhatte, und sie versuchte, sich zu retten, doch der Karren stand ihr im Weg, so dass sie nur einige Schritte zurückweichen konnte.

    »Mörder!«, schrie sie. »Wenn du mich anfasst, kratze ich dir die Augen aus!«
    Er verzog den Mund zu einem höhnischen Gelächter. Mit einem Satz war er über ihr, riss ihr den Mantel weg, zerrte ihr das Gewand von den Schultern und drängte sie mit seinem fetten Körper gegen den Karren. Sie schrie verzweifelt, stieß mit den Füßen, krallte sich in seinen Bart, doch dieses Mal schien er sich wenig daran zu stören. Mit einem heiseren Lachen, das wie ein Triumphgeschrei klang, griff er in ihr langes Kleid und versuchte, es samt dem Unterkleid emporzuheben.
    »Komm schon, du kleine Hexe. Gleich wirst du …«
    Er stockte plötzlich, verdrehte die Augen und fiel zur Seite. Dumpf schlug sein schwerer Körper auf den Waldboden, ein leises Ächzen, war alles, was er von sich gab, dann lag er reglos da, die Augen geschlossen. Ein Schatten tauchte vor Brianna auf, jemand schloss die Arme um sie, hielt sie warm und fest umfangen, als müsse er sie auch jetzt, da die Gefahr vorüber war, noch in seinen Schutz nehmen.
    Sie war wie erstarrt vor Entsetzen, begriff nicht, was geschehen war, und verstand seine Worte erst nach einer kleinen Weile.
    »Wie kann ein Mädchen nur so starrsinnig sein? Weshalb hast du nicht getan, was ich dir gesagt habe? Herrgott, man kann dich wirklich nicht alleine lassen, Brianna.«
    »Angus?«, flüsterte sie und hob den Kopf zu ihm. »O mein Gott - ich habe geglaubt, er hätte dich umgebracht …«
    Er war

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