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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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Seltsam, dass die Leute immer annahmen, ihr eine Freude zu machen, wenn sie dachten, ihr ein Stück Heimat vermitteln zu können. Genauso war es mit dem Ausflug nach Hahndorf ins Old Mill Restaurant gewesen, den ihre Englischlehrerin Miss White in der ersten Schulwoche extra organisiert hatte.
    »Im Lokal werden deutsche Gerichte serviert«, hatte Miss White stolz erzählt. »Du wirst es bestimmt lieben.«
    Nele gefielen zwar die hübschen, historischen Häuser auf der Main Street, die deutsche Musik, das Essen und die aufgesetzte Fröhlichkeit im Gasthaus fand sie aber eher befremdlich. »Sei mir nicht böse«, wandte sie sich an Chris, »aber nein danke.«
    »Kein Problem. Ich kenne an der Flinders Parade einen Stand, wo sie leckere Slushies verkaufen. Wollen wir?« Er deutete mit dem Daumen in die Richtung. »Gibt nichts Besseres an so einem heißen Tag.« Aus der Gesäßtasche seiner abgewetzten Jeans fischte er schon einmal ein paar Münzen.
    »Okay«, erwiderte Nele ein wenig überrumpelt.
    Chris legte den Kopf schief. »War das ein Ja zu meinem Vorschlag oder ein Ja zu meiner Bemerkung danach?« Sein linker Mundwinkel zuckte.
    »Zu beidem, schätze ich.« Nele stieß ein verlegenes Lachen aus.
     
    Sie setzten sich mit ihren eisgekühlten Getränken auf eine Bank im Schatten von hohen Kiefern. Eine salzige Brise strich kühlend über Neles erhitztes Gesicht.
    »Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass Stevens dir angeboten hat, surfen zu lernen.«
    Sie hielt den kalten Pappbecher an ihre Wange. »Ach ja? Woher weißt du das?«
    »Ich hab so meine Quellen.« Er kniff die Lider gegen die grelle Sonne zusammen und starrte auf den Ozean hinaus. Das Wasser schimmerte flaschengrün in der Nachmittagssonne. »Ich würde den Schulkurs vorziehen.«
    »Warum?«
    »Ist einfach ein guter Rat«, entgegnete er kurz angebunden.
    Nele musterte ihn von der Seite. Seine Miene verriet keine Regung. »Surfst du?«
    »Ich? Surfen?« Chris lachte auf. Es klang nicht sehr freundlich. »Surfen ist was für Weicheier. Für Schönlinge.« Er spuckte zwischen seine Schuhe. Es war nicht nötig, dass er einen Namen nannte.
    Sie verfielen in Schweigen. Nele beobachtete einen kleinen Spatz, der zwischen vertrockneten Grashalmen nach Nahrung pickte. Offensichtlich waren Jake und Chris sich nicht grün. Aber wieso? Was hatten sie miteinander zu schaffen? Vom nahen Spielplatz lärmte das ausgelassene Rufen der Kinder zu ihnen. Verliebte Pärchen schlenderten vorbei, Geschäftsleute und Mütter, die tief ins Gespräch vertieft Buggys mit bunten Sonnenschirmen vor sich herschoben.
    »Ich hab Stevens übrigens vor Kurzem mit seiner Ex zusammen am Strand gesehen«, meinte Chris unvermittelt. »Die beiden Turteltäubchen waren surfen.«
    Nele verzog keine Miene, aber das verräterische wilde Klopfen ihres Herzens verriet, wie diese Nachricht sie aufwühlte.
    »Eins muss man dem Typen lassen. Er schleppt immer die heißesten Sheilas ab.« Chris rammte das Messer noch ein wenig tiefer in Neles Magengrube. »Die würde ich auch gern mal …«
    Sie funkelte ihn an und er verstummte grinsend. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das irre Gefühl, einen ähnlichen Moment schon einmal erlebt zu haben. Ein kalter Schauder kroch über ihren Rücken. Irgendetwas kam ihr vertraut vor, aber bevor sie analysieren konnte, was es war, war es ihr bereits entglitten. Zorn brandete auf. Sie wollte nichts mehr über Sandy hören. Allein schon der Name machte sie krank. »Was findet ihr nur alle an dieser Kuh?«
    Chris warf Nele einen amüsierten Seitenblick zu. »Du bist eben kein Mann«, meinte er trocken.
    Nele setzte an, um etwas zu erwidern, doch Chris’ Aufmerksamkeit wurde durch ein sich rasch näherndes Klackern auf hartem Asphalt abgelenkt. In einem Nichts von einem Nylonrock, der wie eine zweite Haut ihren Po umspannte, ihre Hüften aufreizend hin- und herschwingend, kam eine junge Frau in Pumps dahergestöckelt. Sie presste ihr Handy ans linke Ohr und hauchte ohne Punkt und Komma in einer fremden, gutturalen Sprache Worte hinein. Der Anflug eines Lächelns huschte über ihr Gesicht, als sie im Vorbeigehen unter dick getuschten Wimpern hervor Chris taxierte. Unverblümt gaffte er die Frau an, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. In diesem Moment schien er Nele völlig vergessen zu haben. Sie sah der jungen Frau ebenfalls hinterher. Niemals würde sie sich trauen, derart aufreizend herumzulaufen. Obwohl es durchaus Situationen gab, in denen sie

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