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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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sind doch so lärmempfindlich ...“ Ging es ihm nur um die Lautstärke? „Es wäre außerdem sehr nett gewesen, wenn du uns nicht so angemotzt hättest!“ Nein, da kam noch mehr … „Was war denn los?“ Er nahm sich seine Tasse und trank sie in einem Zug leer, bevor er sich mir wieder zuwandte.
    „Ich, äh … will nicht mit dir darüber reden. Das ist mir wirklich zu privat, verstehst du? Außerdem hat sich das eh wieder erledigt.“ Ich stand auf und wollte gehen.
    „Hinsetzen!“ Mein Vater deutete mit seinem Zeigefinger auf den Platz, an dem ich mich noch vor zwei Sekunden befunden hatte und ich ließ mich wieder auf die Couch fallen. So leicht kam ich wohl doch nicht weg.
    „Was war denn da drüben los?“
    „Nichts!“
    „War was mit Julie?“
    „Nein!“
    „Also war was mit Julie ...“ Er rieb sich die Augen und seufzte. „ Frauen sind oft nicht einfach, ich verstehe schon.“ Gut, da hatte mein Vater Erfahrung. Er hatte schließlich den Keller für meine Mutter räumen müssen und hatte im Haus kaum Platz für seinen ganzen Kram.
    „Ich will mit dir nicht darüber reden .“ Hoffentlich versuchte Dad jetzt nicht mich aufzuklären! Ich wusste, wie man es machte und was man tun sollte … und auch was nicht. Da war er wirklich ein wenig zu spät dran. Ich meine, ich war siebzehn Jahre alt!
    „Gut. Ich möchte nur, dass du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, okay? Ich werde für dich da sein, egal was ist. Das nächste Mal renn ` nicht einfach weg und schließ ab. Sag ruhig, dass du schlecht drauf bist, dann rennen wir dir auch nicht hinterher. Aber wenn wir dir nichts getan haben, behandle uns auch nicht so.“ Er legte seine Hand auf meinen Oberarm und versuchte zu lächeln.
    „Tut mir leid, es kommt nicht wieder vor.“ Als ich das sagte, lächelte Dad zufrieden und klopfte mir stolz auf die Schulter.
    „Gut, gut … und ich versuche jetzt noch etwas zu schlafen.“
    „Geht das denn, mit dem Kaffee?“, fragte ich ihn.
    „Koffeinfrei .“ Er schaute in die leere Tasse und schlurfte mit ihr in die Küche. Na, das konnte ja noch heiter werden.
     
    Nach dem Zeitungsaustragen stand ich fast den ganzen Tag am Fenster, um einen Blick auf Julie zu erhaschen. Manchmal sah ich sie oder ihre Mutter. Einmal jagte sie Blacky hinterher und ich musste lachen. Manchmal sah sie sogar hoch zu meinem Fenster, weshalb ich mich hinter der Gardine versteckte. Wie gerne wäre ich jetzt auch dort. Selbst meine Eltern gingen kurz drüben vorbei und plauderten mit Julies Eltern.
     
    Diese Woche schien gar nicht mehr vergehen zu wollen und zog sich wie Kaugummi in die Länge, ohne dass auch nur das Geringste geschah. Doch dann war es plötzlich Samstag und ich machte mich auf den Weg ins Wonderland. Paul und Leon wollten mitkommen  so hatte ich wenigstens ein wenig Unterstützung, wenn ich Julie gegenübertrat. Paul mochte Julie nicht. Anfangs hatten sie sich gut verstanden, doch als ich ihm erzählt hatte, dass Julie meine Annäherungen nicht verstand, hatte er begonnen, sie unsympathisch zu finden. Das war natürlich nicht mein Ziel gewesen, aber es hatte sich leider von ganz allein so ergeben.

Kapitel 14 – Julie
     
    „Heute ist Samstag, der 27. Juli. Es ist acht Uhr und hier sind die Morgennachrichten!“ Kaum zu glauben. Ich schlug meinen Radiowecker und zwang ihn, still zu sein. Es waren Ferien, es war Samstag und ich musste so früh aufstehen. Ich jammerte in mein Kissen und riss im nächsten Moment die Augen auf. Ich durfte jetzt ja nicht wieder einschlafen! Heute war der Tag, an dem ich mit Sophie und Candra ins Wonderland gehen wollte! Nur wir drei, das würde toll werden!
    Ich flitzte durch mein Zimmer, zog mich ein paar Mal um und betrachtete mich dann vor meinem schmalen Ganzkörperspiegel. Eine kurze Hose aus hellem, ausgewaschenem Jeansstoff mit Fransen und ein paar Nieten, dazu ein hellgrünes, neonfarbenes Tanktop und einen dunkelgrünen Bolero darüber. Ich kramte in meinem Schmuckkästchen nach passenden Armbändern und probierte einige aus. Letztlich entschied ich mich für einen silbernen Armreif mit türkisfarbenen Steinen und eine Kette mit einem silbernen Anhänger. Es war ein Anhänger in Form einer kleinen Meerjungfrau. Ich liebte diese Kette! Als ich die Schatulle schließen wollte, blieb mein Blick an Henrys Kette hängen. Ich hatte sie dort hineingelegt und seit unserem letzten Treffen nicht mehr getragen. Sollte ich sie umlegen? Ich haderte eine Weile mit mir und

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