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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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verunsicherte. Der ging ja ran! Aber es war auch schön. Unerwartet schön. Wir hatten nur ein paar Worte miteinander gewechselt und nun küssten wir uns schon. Es ging schnell, wahnsinnig schnell. Aber es war okay, denn es fühlte sich gut an und nicht falsch, wie bei Christian. Andererseits aber auch nicht so gut wie bei Henry. Wo war das Feuerwerk und dieses irre Bauchkribbeln? Sicher, das hier war auch schön und spannend zugleich, aber Henrys Kuss hatte ich ganz anders in Erinnerung. Ob das am Alkohol gelegen hatte?
    Sebastian löste sich wieder von mir und musterte mein Gesicht. Ich konnte spüren, dass meine Wangen gerötet waren und biss mir verlegen auf die Unterlippe. Meine Finger zitterten ein wenig und ich wollte mich ablenken, indem ich auf den See sah.
    „War das zu viel?“, fragte er mich.
    „ Mh?“
    „Naja, habe ich dich überrumpelt?“
    „Nein, das war … schön.“ Tolle Formulierung. Ich hätte mir am liebsten die Hand vor die Stirn geschlagen.
    „War das dein erster Kuss?“, fragte er mich dann. Oh Gott! War ich eine so schlechte Küsserin? Ich lief hochrot an und wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. „Oh! Warum hast du nichts gesagt? Dann wäre ich nicht so stürmisch gewesen.“ Sebastian entschuldigte sich sofort und wurde etwas hektisch, doch ich beruhigte ihn, lächelte ihn an und legte meine Hand auf seine.
    „Nein, nein. Nur keine Panik. Ich habe noch nicht so viel Erfahrung, aber … etwas. War ich denn so schlecht?“ Nun wollte ich es aber ganz genau wissen! Ich sah Sebastian direkt in die Augen und dachte, ich könnte ihn der Lüge überführen, wenn ich ihn mir nur ganz genau ansah, während er mir antwortete.
    „Nur etwas unsicher, aber das bin ich auch.“ Er nahm seine Basecap ab und fuhr sich durch die Haare. Ja, ich konnte ihm ansehen, dass auch er nervös war.
    „Ich war damals ganz schön verknallt in dich. Aber ich konnte es dir nicht sagen, du bist ja dann weg gezogen und ich war auch viel zu schüchtern. Ich dachte immer, wir sind nur Freunde.“ Ich zuckte mit den Schultern und war irgendwie froh, es ausgesprochen zu haben. Doch kaum hatte dieser Satz meine Lippen verlassen, spürte ich einen großen Schmerz in meinem Herzen. Was war das denn? Ich hatte Sebastian doch etwas gesagt, was ich ihm schon lange hatte sagen wollen. Warum jetzt dieses schlechte Gefühl? Sebastian riss mich allerdings aus meinen wirren Gedanken.
    „Ehrlich gesagt, ich mochte dich auch sehr, aber ich wollte unsere Freundschaft nicht zerstören.“ Als er dies sagte, dämmerte mir endlich, warum ich die ganze Zeit über so ein komisches Gefühl hatte. Endlich wurde mir ganz klar bewusst, was ich die ganze Zeit schon gespürt hatte, aber nicht wahrhaben wollte.
    „Ich liebe Henry!“, flüsterte ich entsetzt und starrte Sebastian mit großen Augen an.
    Sebastian starrte mich ebenso entsetzt an und verengte dann seine Augen. „Ähm, ich bin aber Sebastian. Oder was meinst du jetzt?“
    Was hatte ich denn da angestellt?! Oh nein! Verdammt! Und das auch noch vor Sebastian! Jetzt fiel der Groschen bei mir erst. Ernsthaft? Jetzt?
    „Es tut mir so leid.“ Meine Stimme drohte zu versagen. Ich rutschte etwas von ihm weg und hielt mir beide Hände vors Gesicht. Hörte dieser Alptraum denn nie auf?
    „Ich komme nicht ganz mit … Was ist denn los?“, fragte Sebastian mich und legte seine Hand auf meinen Rücken.
    „Ich bin eine Idiotin . Eine dumme, egoistische, dämliche Idiotin, das ist los! Es tut mir so leid, aber ich kann das hier nicht. Und ich will dir nicht auch noch wehtun, so wie ich Henry wehgetan habe!“ Ich traute mich nicht, Sebastian anzusehen.
    „Du hast einen Freund?“ Er nahm seine Hand weg und rutschte nun ebenfalls etwas zur Seite.
    „Nein, ich bin nicht mit ihm zusammen, aber ich ...“ Ja. Ich liebte Henry. Das wurde mir jetzt klar. Es war schon die ganze Zeit tief in mir drin gewesen, aber ich hatte meine Gefühle immer verdrängt. Aber Henry war es wert, dieses Risiko einzugehen. Ihn nicht mehr um mich zu haben, ihn nicht mehr sehen und sprechen zu können, das machte mich fertig.
    „Du liebst ihn?“, fragte Sebastian, dessen Stimme deutlich resigniert klang. Ich nickte nur und flüsterte immer wieder, dass es mir leid täte.
    Sebastian stand auf und fuhr sich erneut durch sein Haar, bevor er sein e Basecap wieder aufsetzte.
    „Oh Mann, das ist echt hart. Ich dachte, ich werde verrückt, als ich dich heute dort habe sitzen sehen. Aber ich bin wohl zu spät

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