Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
Vom Netzwerk:
der mich nickend ansah.
    „Ganz richtig, das wird nichts!“, rief er, als er sich zu mir beugte und versuchte, in das Telefon zu brüllen.
    „Das wird schon! Seid bloß pünktlich! Und sag Paul, er soll sich zurückhalten!“, schimpfte Sophie.
    „Schon klar“, meinte ich dann und versuchte mir Paul vom Leibe zu halten, der mir mein Smartphone klauen wollte.
    „Das wird nichts!“, rief er immer wieder.
    „Schon gut. Sophie? Ich muss Schluss machen und mich um den Verrückten hier kümmern. Bis morgen!“ Ich legte dann einfach auf und warf mein Handy aufs Bett.
    „Kannst du das mal lassen?“, fuhr ich Paul an, der genervt mit den Augen rollte.
    „Alter, ernsthaft jetzt. Das wird nichts werden. Kapier’s doch endlich! Ich will dir ja nichts Böses, aber Julie wird dich nie lieben. Es gibt da draußen so viele süße Mädels, die sicher gerne was mit dir anfangen wollen. Such dir doch eine aus. Blond, braunhaarig. Eine mit schwarzen Haaren? Lass nur die Finger von Rothaarigen, die bringen dir nur Unglück ...“ Er drückte auf seinem Controller wieder auf Play, sodass wir weiterspielen konnten.
    „Ich sehe Sophies Plan als letzte Chance. Wenn das nicht klappt, okay. Aber es ist einen Versuch wert. Bitte versau mir das nicht!“
    „Da kann man nichts mehr versauen.“ Paul schüttelte den Kopf und fuhr wie ein Irrer, schlug mich sogar um eine ganze Runde bei dem Spiel. Es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren, wenn nur wenige Meter von mir entfernt Julie in ihrem Zimmer saß. Ich hatte sie seit Tagen nicht mehr gesehen, weder ihre Stimme gehört, noch wusste ich, was sie gerade tat. Das machte mich noch verrückt! Am liebsten wäre ich aufgestanden und zu ihr gelaufen, doch das würde nichts bringen.
    „Konzentrier dich mal!“ Paul startete die nächste Runde bei dem Autorennspiel und besiegte mich ein weiteres Mal. So machte das wirklich keinen Spaß. „Oh Mann ...“ Er legte seinen Controller beiseite, öffnete zwei Flaschen Bier und drückte mir eine davon in die Hand. „Gut. Dann erzähl mal. Jammer ruhig rum, ich bin’s ja gewohnt, aber lass mich vorher was trinken, sonst ertrage ich das nicht.“ Er trank ein paar großzügige Schlucke aus der Flasche, bevor er mich genervt ansah.
    „Danke, bist ein wahrer Freund ...“, beschwerte ich mich, trank aber ebenfalls etwas.
    „Henry, ernsthaft. Das geht seit Monaten so. Du fühlst dich schlecht und sie merkt das nicht mal. Du tust doch alles für sie! Du lässt dir sogar die Nägel lackieren, ich meine, geht’s noch? Du hilfst ihr in Mathe, reparierst ihr Fahrrad, trägst ihr die Tüten beim Einkaufen hinterher … Bist du ihr Butler, oder was?“
    „Das mache ich aber alles gerne! Sie hat mir ja nur die Nägel lackiert, weil sie üben wollte. Außerdem konnte ich sie so für ein paar Momente im Arm halten. Das war toll ...“ Ich lehnte mich gegen mein Bett, vor dem wir auf dem Boden saßen, und starrte gedankenverloren ein Loch in die Luft.
    „Grins doch nicht so blöd!“ Paul öffnete seine zweite Flasche und legte seine Hand unter meine, um sie anzuheben. „Trink mein Freund, trink. Das wird dir gut tun. Vielleicht bekommst du wieder ein paar klare Momente, das wäre wirklich wünschenswert.“
    „Und in Mathe helfe ich ihr, weil ich es halt gut kann. Dir helfe ich doch auch! Und das mit dem Fahrrad … Naja, soll sie damit in eine Werksta tt fahren, wenn ich das auch erledigen kann? Außerdem war das mein Vorschlag, sie wollte das gar nicht. Und Tüten tragen beim Shoppen … Naja, ich selbst hatte ja nichts eingekauft, also ...“
    Paul stützte seinen Kopf mit der Hand ab und starrte mich fassungslos an. „Henry, das wird so nichts. Mädchen wollen sich in Jungs verlieben, die so was nicht tun. Ein wahrer Mann lässt sich weder die Nägel lackieren, noch trägt er seiner Freundin irgendwelche Tüten hinterher. Die können das schon ganz gut allein machen. So nimmt sie dich nur als Laufburschen wahr, aber nicht als Objekt ihrer Begierde. Du willst doch auch keine Freundin haben, die dir wie eine Hündin nachrennt?“ Wo er recht hatte, hatte er recht.
    „Das mit mir und Julie ist aber auch etwas anders. Ich meine, wir sind ja schon als Kinder zusammen gewesen, wir sind fast wie Geschwister aufgewachsen, wir haben also ein ganz anderes Verhältnis.“
    „Eben. Wie Geschwister. Du wirst sie nie flachlegen, glaub mir.“ Paul stieß mit seiner Bierflasche an meine und prostete mir dann zu, bevor er weitertrank.
    „Aber wir haben uns

Weitere Kostenlose Bücher