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Herzschlagzeilen

Herzschlagzeilen

Titel: Herzschlagzeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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damit!«
    »Womit soll ich aufhören? Ich werde dich ja noch fragen dürfen, ob du dich mit meinem Bruder getroffen hast.« Noch während ich spreche, spüre ich, dass ich genau das Falsche sage.
    »Hör auf, mich kontrollieren zu wollen«, entgegnet Nina nach einer kurzen Pause. »Colin mag dein Bruder sein, aber letztendlich geht es dich nichts an, wann er sich mit wem trifft.«
    Ich will etwas sagen, aber Nina ist noch nicht fertig. »Bis vor Kurzem hat dich das ja auch nicht im Geringsten interessiert«, fügt sie leise hinzu. »Erst seitdem du herausgefundenhast, dass Colin und ich zusammen sind, veranstaltest du so ein Theater.«
    »Na ja, zusammen …«, versuche ich abzuschwächen, aber Nina lässt mich gar nicht erst ausreden.
    »Ja, wir sind zusammen. Seit ein paar Wochen jetzt schon. Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte. Weil mir klar war, dass dir das nicht gefallen würde.«
    »Aber ich …«, fange ich an, doch dann weiß ich nicht weiter. Irgendwie waren Nina und ich uns immer so einig gewesen. Gerade auch in puncto Jungs. Und jetzt fühle ich mich einfach nur schrecklich allein.
    »Und was ist mit dem weißen Pferd?«, frage ich vorsichtig.
    Nina seufzt. »Ich habe einfach nicht gewusst, dass es so sein würde, wenn der Richtige kommt«, sagt sie leise. »Plötzlich interessiert einen das Pferd überhaupt nicht mehr.«
    »Wie kannst du sicher sein, dass Colin der Richtige ist?«
    »Es fühlt sich richtig an«, erklärt meine allerbeste Freundin. »Mehr weiß ich auch nicht. Ach, Süße, ich kann ja verstehen, dass es dir schwerfällt, dir deinen Bruder als ganz normalen Jungen vorzustellen. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass Benni irgendwann mal eine Freundin haben wird.«
    Bei dem Gedanken an Benni, den dauerquasselnden Alien, hätte ich fast gelacht.
    »Aber Colin ist wirklich total lieb und ich mag ihn sehr«, beendet Nina ihre Ansprache.
    Ich seufze. Es ist ja nicht einmal so, dass ich ihr meinen Bruder nicht gönnen würde. Ich habe einfach nur Angst, meine Freundin zu verlieren.
    »Wie geht es denn jetzt mit dem Projekt ›Marc retten‹ weiter?«, will Nina dann wissen. Fast bin ich ihr für das Ablenkungsmanöver dankbar.
    »Keine Ahnung.« Ich seufze. »Er will mich anrufen, hat er gesagt. Aber er hat ja nicht einmal meine Telefonnummer.«
    Nina findet das nicht weiter tragisch.
    »Er weiß, wie du heißt, und er weiß, wo du arbeitest. Wenn er dich anrufen will, dann findet er auch einen Weg, das zu tun«, erklärt sie mir.
    Ja, wenn. Blöderweise bin ich mir nämlich gar nicht mehr so sicher, dass Marc mich überhaupt anrufen will. Ich sehe mich schon halb verhungert und vollkommen ungepflegt tagelang vor dem Telefon sitzen und gebannt darauf starren. Hoffentlich will er mich überhaupt wiedersehen. Welchen Eindruck ich wohl bei ihm hinterlassen habe? Ob er genauso oft an mich denkt wie ich an ihn? Oder hat jemand wie Marc Behrendt schon so viele Mädchen geküsst, dass ein Kuss mehr oder weniger für ihn gar nicht zählt? Der Gedanke, dass es so sein könnte, verursacht mir Übelkeit. Dass ich selbst Marc nur aus rein beruflichem Interesse geküsst habe, verdränge ich dabei.
    »Wer hat deine Telefonnummer nicht?«
    Mist. Kiki. Ich habe sie gar nicht zurückkommen hören. Belauscht sie uns schon lange?
    »Halt dich da raus«, raunze ich sie an.
    »Isa?«
    »Nicht du, Nina.« Ich stöhne. Meine Stimmung ist erst mal futsch. »Kiki ist wieder da. Ich muss ins Bad und mich fertig machen.«
    Wir beenden unser Gespräch und ich lasse mich noch einmal zurück in die Kissen sinken. Ein paar Minuten Zeit habe ich noch, bevor ich endgültig aufstehen muss.
    In Gedanken gehe ich jede Sekunde mit Marc noch einmal durch. Als ich daran denke, wie er auf meinen Kuss reagiert hat, wie seine Lippen sich auf meinen angefühlt haben, wird meine Haut ganz warm, und alle Schmetterlinge in meinem Bauch fliegen wieder auf. Der Gedanke an seine Zunge in meinem Mund führt dazu, dass ich meinen Mund leicht öffne und die Augen schließe. Wie von selbst legen sich meine Hände auf meinen Bauch und streicheln dann sanft nach oben über meine Brüste. Der Gedanke, es könnten Marcs Hände sein, die über meinen Busen streichen, verursacht mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.
    Ob Marc mich jemals so berühren wird? Und will ich das überhaupt?
    Ich schlage die Augen auf und befinde mich sofort wieder in der Wirklichkeit.
Vergiss nicht, was für ein eingebildeter Wichtigtuer das ist,

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