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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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unwahrscheinlich vorkommt.
    »Ein Wochenende«, sage ich entschieden. »Und danach ist wirklich Schluss.«
    »Du bist ein Engel!« Gabriels Lächeln ist so strahlend, dass ich förmlich von seinen Veneers geblendet werde, und Seb stößt einen erleichterten Seufzer aus. »Du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir!«
    »Das kann ich nur hoffen«, erwidere ich, weil ich mich nämlich jetzt schon frage, ob ich nicht doch einfach hätte abhauen sollen. Aber was wäre dann aus dem armen Frankie geworden? Er wäre völlig verzweifelt gewesen, wenn er Gabriel nicht hätte sehen können.
    Also gut, dann eben noch dieses eine Wochenende.
    Das kann ja keinen großen Schaden anrichten, oder?

18
    A ls eifrige Leserin der Klatschpresse meinte ich immer, recht gut informiert zu sein über Ereignisse von internationaler Bedeutung wie die Verleihung der Fernsehpreise und die Ernennung des Serienstars des Jahres. Ich habe zu diesem Zweck sogar schon an Umfragen in der Fernsehzeitschrift teilgenommen. Aber im Vergleich zu Gabriel weiß ich so gut wie nichts. Wenn er in einer Rateshow zum Thema »Obskure Auszeichnungen für Fernsehdarsteller« befragt würde, könnte er zweifellos den Sieg davontragen. Das einzige Thema, das Gabriel noch mehr an seinem eitlen kleinen Herzen liegt, ist er selbst. In dieser Hinsicht hat er einen Doktortitel verdient.
    Seit ich diesen zusehends bizarreren Job gekündigt habe, kann ich es kaum erwarten, auch wirklich damit aufzuhören. Mir wird schon förmlich schwindlig bei all diesen Lügen, und ich hasse es, mich ständig umschauen zu müssen, weil Angela Andrews und Konsorten womöglich im Unterholz lauern oder irgendein irrer Fan sich hinter den Mülltonnen versteckt. Ich freue mich sogar schon darauf, als Vertretungslehrerin hier an der Schule anzufangen, und da Teenager Aushilfslehrer etwa so empfangen wie die Löwen im Kollosseum seinerzeit die Christen, könnt ihr in etwa erahnen, wie verzweifelt ich bin. Das Leben als Partnerin eines Promis ist das Allerletzte.
    »Nach Jewells Party höre ich auf«, verkünde ich Maddy am Telefon von meinem behaglichen Kissenberg auf dem riesigen Bett in Gabriels Suite im Claridges. Ich hänge kopfunter vom Bett und genieße es, wie mir das Blut in den Kopf fließt. Ganz ehrlich: So was Aufregendes hat mein Hirn seit Jahren nicht mehr erlebt. »Das wird unser letzter offizieller Auftritt als Paar. Ich hab Gabe versprochen, dass ich so lange durchhalte, damit er noch eine Weile in Ruhe mit Frankie zusammen sein kann. Frankie will sich bemühen, Gabe zum Coming-out zu überreden, weil er dieses Lügen und Betrügen auch nicht mehr aushalten kann.«
    »Und wie stehen die Chancen dafür?«
    »Etwa so gut, wie dass ich zum Mond fliege, aber ich will Frankie seine Illusionen nicht rauben. Es geht ihm richtig elend, weil er Gabes dunkles Geheimnis ist. Ganz ehrlich, du solltest ihn mal sehen – er hat seine ganze Lebhaftigkeit eingebüßt.«
    »Du auch«, sagt Mads.
    »Ja, weil ich es keine Minute länger ertragen kann, idiotisch in die Kamera zu grinsen und so zu tun, als könnte ich es kaum erwarten, über Gabriel herzufallen. Und diese ganzen verblödeten Preisverleihungen nerven mich zu Tode.«
    »Du Ärmste. Was steht heute Abend an?«
    »Die Preisverleihung für das beste Fernsehdrama«, sage ich mit dem altvertrauten Anflug von tödlicher Langeweile. »Gabriel kriegt gerade eine komplette Körperenthaarung.«
    Mads prustet. »Danke, mehr will ich gar nicht wissen. Aber davon abgesehen: Wie gefällt dir die Reise? Wie ist das Claridges? Und wie ist Gordon Ramsay? Furchtbar sexy?«
    Ich lache. »Womit soll ich anfangen? Die Reise ist anstrengend, und wenn Gabriel noch länger gezupft und enthaart und gepeelt wird, ist er ein völlig neuer Mensch, was vielleicht nicht schaden könnte. Das Claridges ist …« Ich blicke mich in dem Zimmer mit den schneeweißen Damastdecken und dem Golddekor um, »… ganz hübsch.«
    »Ganz hübsch? Du solltest dich mal hören, Ms Hochnäsig! Ich kriege vermutlich eher den Mond als das Claridges zu Gesicht. Mehr Infos, auf der Stelle! Wie ist Gordon?«
    »Cool. Als Gabe einen fettarmen Hauptgang haben wollte, hat er zu ihm gesagt, er könne ihn mal.«
    Mads lacht. »Das hätte ich gern gesehen. Und wie ist deine Suite?«
    »Gigantisch. Da würde euer ganzes Haus reinpassen.«
    Mads pfeift durch die Zähne. »Erzähl weiter.«
    Fügsam schalte ich die Freisprechfunktion ein, wandere durch die Zimmer und beschreibe die

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