Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Lage«, sagte er. »Ich habe den Mitgliedern eure ... Mückentheorie vorgetragen. Um euch im Falle eines Mißerfolgs vor Bestrafung zu schützen, gab ich sie natürlich als meine eigene Theorie aus ...«
Virdon und Burke tauschten verwunderte Blicke aus. Diese wohlwollende Haltung war etwas ganz Neues. Gewöhnlich waren die Herren nur zu gern bereit, die Schuld an Fehlschlägen auf die verachteten und rechtlosen Menschen abzuwälzen. »Das ist sehr großzügig, Herr«, sagte Virdon.
Zoran musterte die beiden neugierig. Er fragte sich, ob sie wirklich die einfachen Bauern und Landleute seien, als die sie sich ausgaben. »Es ist nicht nur Großzügigkeit«, sagte er wegwerfend. »Wenn ich dem Rat gesagt hätte, daß ich die Theorie von zwei Menschen habe, so würden sie Fragen gestellt haben: wer ihr seid, wie ihr zu diesen Informationen gekommen seid. Namentlich Urko würde sich sehr für Menschen interessieren, die mehr wissen, als sie wissen sollten. Ich hoffe um unser aller Wohlergehen willen, daß ihr über diese Krankheit Bescheid wißt.«
Virdon und Burke waren alarmiert und besorgt. Niemand war begieriger als General Urko, die Astronauten einzufangen und zu töten; er befürchtete, daß sie ihren unterdrückten Artgenossen Wissen vermitteln und sie zu einem Sklavenaufstand führen könnten. Zoran sah ihre Blicke und fuhr fort: »Ihr habt eine Theorie geliefert, einen Namen für die Krankheit, eine Diagnose. Ob richtig oder falsch, ist dabei weniger wichtig. Aber wie steht es mit der Behandlung?«
»Es gibt ein natürliches Heilmittel für Malaria«, sagte Virdon. »Es heißt Chinin und wird aus der Rinde eines subtropischen Baumes gewonnen, der Fieberrindenbaum oder Cinchona genannt wird.«
Zoran sah plötzlich sehr müde aus. Er seufzte. »Ich habe nie von einem solchen Baum gehört«, sagte er bekümmert.
»Jenseits des Sumpfes liegt ein größeres Waldgebiet«, sagte Burke. »Das Klima ist in dieser Gegend tropisch warm. Wenn wir Glück haben, werden wir einen Cinchona finden.«
Virdon ging in die Hütte, wo Frauen und Kinder eine Anzahl Schutzmasken und Handschuhe fertiggestellt hatten. Er probierte Handschuhe und Gesichtsmaske an, nickte zufrieden und nahm einen zweiten Mückenschutz mit hinaus, um ihn Zoran anzubieten. Der Heilkundige war sofort einverstanden.
Nachdem alle sich mit Schutzkleidung versehen hatten, brachen Virdon, Burke, Galen und Zoran mit mehreren Männern aus dem Dorf ins Sumpfgebiet auf. Die Sonne brannte herab, und unter den Stoffmasken rann der Schweiß in Bächen von den Gesichtern. Aber alle wußten, wie wichtig der Mückenschutz war.
Die Sumpftümpel überraschten Zoran durch ihre Größe. Er kauerte nieder und beobachtete das Wasser. Es wimmelte von den kleinen, an winzige Kaulquappen gemahnenden Mückenlarven. Eine Unzahl ausgewachsener Stechmücken ließ sich auf die Kleider der Gruppe nieder. »Ist es sicher, daß wir hinreichend geschützt sind?« fragte Zoran unbehaglich.
»Wenn die Mücken einen nicht stechen können, dann können sie auch nicht die Krankheit übertragen«, sagte Burke.
Virdon zeigte dem mit Schaufeln und anderem Grabwerkzeug ausgerüsteten Arbeitstrupp, der mit ihnen gekommen war, wo der Entwässerungsgraben gezogen werden sollte. »Denkt daran«, ermahnte er die Leute, »daß kein Körperteil ungeschützt sein darf, so heiß es auch werden mag.« Dann wandte er sich zu Galen um, der die Arbeiten überwachen sollte, nickte ihm zu und wünschte ihm Glück. Darauf gingen Burke, Virdon und Zoran allein weiter.
Als sie den Rand des Waldgebiets erreicht hatten, zogen sie die Schutzmasken von den Gesichtern und entledigten sich der Handschuhe. Sie wollten mit der Suche beginnen, als dumpfe Hufschläge hörbar wurden. Offenbar waren sie gesehen worden. Augenblicke später kamen General Urko an der Spitze einer Reiterpatrouille aus dem Gebüsch und zügelte sein Pferd wenige Schritte vor Zoran.
Virdon und Burke hatten sich die Masken hastig wieder übergezogen, um ihre Identität zu verbergen. Nun boten sie einen komischen Anblick, der die Reiter sehr erheiterte und zu allerlei Bemerkungen inspirierte. Urko brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen, dann beugte er sich aus dem Sattel und sagte in drohendem Ton: »Was ist los? Willst du aus dem Dorf fortlaufen, Zoran?«
Zoran sah ein, daß ein Außenstehender sein Durchqueren des Sumpfgebiets als Fluchtversuch auslegen konnte. Er warf indigniert den Kopf zurück und sagte: »Das Heilmittel ist
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