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Heute morgen und fuer immer - Roman

Heute morgen und fuer immer - Roman

Titel: Heute morgen und fuer immer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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wie ihre Mutter versicherte, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um ihr zu helfen.
    Heute war mir das egal, meine Zukunft, die des Waldhauses, die von Omi, Helene und Max war gesichert, ich war glücklich. Die OP würde bestimmt gut verlaufen, mit Jasper würde wieder alles ins Reine kommen, wir waren auf einem guten Weg, und endlich hatte mein Leben wieder eine gewisse Leichtigkeit.

Kapitel 12
    »Richte nie den Wert des Menschen schon nach einer schnellen Stund, oben sind bewegte Wellen, doch die Perle liegt im Grund ...«
    »Überraschung!«
    Ich sah nur eine Traube Menschen und Jasper, der mich stolz anstrahlte, dass er es geschafft hatte, mich völlig ahnungslos ins Waldhaus zu schleppen, ohne sich verplappert oder eine Andeutung gemacht zu haben. Ich war sprachlos! Jasper hatte mal auf die Schnelle eine Party vom Feinsten organisiert, mit all meinen Lieben, Omi, Helene, Maxi, den Freunden vom Orchester, der Belegschaft des Waldhauses, inklusive unserer grauen Maus Frau Seliger und Hubertus - was vor allem Omi freute -, meine beste Freundin Evi, Ulrike, Georg, Nele ... Sagte ich all meinen Lieben? Was machten dann bitte Jutta und Valentin hier?
    »Hier, nimm, wir stoßen an!« Helene reichte mir ein Glas Champagner, alle anderen hatten bereits eins in der Hand. Omi klopfte mit einem Löffel an die alten Champagnerflöten aus den Sechzigern und bat um Ruhe.
    »Liebe Clara!« Ich sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, was mir wiederum ebenfalls sofort Wasser in die Augen trieb. »Ich möchte - wir alle möchten dir heute von ganzem Herzen zu deinem neuen Lebensabschnitt gratulieren. Ich weiß, wie viele Strapazen, Verzicht und ständiges Üben du auf dich genommen hast, um da zu sein, wo du heute bist. Du hast nie geklagt, die Musik immer mit Freude gemacht, dabei gab es genug Gründe, die dich auch hätten straucheln lassen können.«
    Sie holte tief Luft.
    »Ich weiß, deine Eltern wären heute sehr stolz auf dich, vor allem aber sehr glücklich, weil du wieder in deiner Heimat angekommen bist! Auf dich, meine Kleine!«
    Alle hoben ihr Glas und stimmten mit ein. Ich konnte nicht anders, vor lauter Rührung und Erleichterung liefen mir die Tränen nur so herunter. Einer nach dem anderen umarmte mich und gratulierte. Nur Nele war irritiert.
    »Wieso weinst du denn? Ich dachte, du hast die Stelle bekommen?«, fragte sie.
    Ich drückte sie fest an mich. »Ja, ich war nur so aufgeregt und bin jetzt froh. Das sind Freudentränen!«
    Nele kicherte.
    »Tssss, so was gibt's? Du bist ja lustig!«
    Ja, leider war ihre Mutter nicht so lustig und gratulierte mir kühl und distanziert, aber immerhin mit Handschlag. Als keiner zuhörte, zischte sie mir zu: »Glaube ja nicht, dass wir freiwillig hier sind. Jasper und Ulrike haben darauf bestanden, und Nele wollte das unbedingt.«
    Heute würde ich mir nicht die Laune von ihr verderben lassen!
    »Wie? Du bist nicht hier, um meine beste Freundin zu werden? Jetzt bin ich aber echt enttäuscht. Ich weiß nicht, ob ich das verkraften kann! Ich glaube, auf den Schreck muss ich erst mal noch was trinken!«, zischte ich zurück, kicherte und ließ sie verdutzt stehen.
    Der Einzige, der mir noch nicht gratuliert hatte, war Valentin. Das fiel zum Glück niemandem auf und war auch besser so. Er stand am Büfett und unterhielt sich blendend mit Helene und Maxi, der ihn seit der Skitour anhimmelte und für den coolsten Typen überhaupt hielt. Plötzlich gab Helene mir ein Zeichen, zu ihr zu kommen.
    »Wir haben noch gar nicht richtig angestoßen, ich freu mich so!« Helene prostete mir zu, und Maxi gab mir ausnahmsweise und so schnell, dass man es auch für einen Spuk hätte halten können, einen Kuss auf die Wange. Nur Valentin wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, und starrte auf sein Glas. Das war ja mal eine lockere Atmosphäre hier, so frei und unbeschwert ... Helene, die als Einzige Bescheid wusste, zog Maxi fort und ließ uns beide stehen. Am Türrahmen lehnend, beobachtete Jutta uns mit Argusaugen, was der Stimmung nicht wirklich half ...
    »Herzlichen Glückwunsch! Ich freu mich für dich und Jasper, dass du bleiben kannst!«
    Es war Valentin deutlich anzumerken, wie schwer es ihm fiel, diesen Satz zu sagen. Er versuchte, den Blickkontakt, so gut es ging, zu vermeiden. Aber plötzlich sah er mir fest in die Augen: »Auch wenn es das für mich nicht leichter macht, denn das heißt, dass du weiterhin bei uns sein wirst.«
    Das klang verletzt und beinahe hilflos und

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