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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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könnte mit Geschöpfen bevölkert sein, die uns unbekannt sind.«
    Holly schüttelte ungeduldig den Kopf. »Schon gut. Wir werden eben mit dem klarkommen müssen, was uns begegnet. Wir suchen nur eine Möglichkeit, Barbara zu befreien, und kommen sofort zurück.«
    Kari nickte, doch Jer erkannte das zornige Funkeln in ihren Augen. »Schön. Macht schnell - ihr solltet dort nicht mehr Zeit verbringen als unbedingt nötig. Es hat seinen Grund, dass man solche Dimensionen nur im Traum besucht. Denkt daran, ihr müsst sie da verlassen, wo ihr eingetreten seid.«
    »Und das wird irgendwo in Australien sein?«, fragte Jer.
    Kari nickte. »Eigentlich müssten wir in Australien sein, um das überhaupt zu versuchen, aber Barbara ist hier bei uns und irgendwie da drüben gefangen, also müssten wir euch mit ein wenig magischer Unterstützung auch dorthin schicken können.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Eine wichtige Sache wäre da noch: Denkt daran, in diesem Reich besitzt der Geist die Macht über den Körper. Was immer euch dort geschieht, geschieht euch auch hier. Wenn ihr dort verletzt werdet, wird euer Körper hier bluten. Und wenn ihr in der Traumzeit sterbt, sterbt ihr tatsächlich.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dan trat langsam zurück und betrachtete sein Werk.
    »Also gut, bringen wir es hinter uns«, brummte Holly.
    Armand trat vor und segnete sie beide feierlich mit dem Kreuzzeichen. Jer fühlte sich ausgesprochen unwohl dabei. Er hatte sich noch nicht an den Glauben des spanischen Zirkels gewöhnt. Dennoch dankte er Armand mit einem stummen Nicken. Immerhin würden sie jede Hilfe brauchen, die sie bekommen konnten.
    Die anderen traten zurück, fassten sich bei den Händen und bildeten einen Kreis um sie. Jer und Holly legten sich in der Mitte rücklings auf den Boden. Auf ein Stichwort hin schaltete Nicole das Licht aus, und Philippe ließ die Kerzen um sie herum aufflackern. Der Duft von süßem, leichtem Räucherwerk erfüllte die Luft.
    Jer schloss die Augen und begann, langsam und tief zu atmen. Die anderen stimmten einen leisen, rhythmischen Singsang an. Er befahl seinem Geist, seinen Körper zu verlassen. Seine Fingerspitzen prickelten, wo sie Hollys berührten. Allmählich leerte sich sein Geist.
    Er hatte das Gefühl, davonzutreiben und dann ein paar Fingerbreit über seinem Körper zu schweben. Er streckte seinen Geist und seine Seele aus. Ein gewaltiges Licht rauschte auf ihn zu, verschlang ihn, und er ließ es staunend geschehen. Das Licht war anfangs rein und zart und wurde immer stärker, bis es durch die geschlossenen Lider in den Augen brannte. Schmerz schoss durch seinen Körper, und im selben Moment hörte er Holly aufschreien.
    Er riss die Augen auf. Er stand in einer riesigen Wüste. Die Sonne brannte so heiß herab, dass er zusammenzuckte und die Arme vors Gesicht hob. Das Schwarze Feuer! Er zwang sein rasendes Herz zur Ruhe. Das ist nur die Sonne.
    Er wandte sich nach Holly um. Sie blinzelte ins helle Licht und schützte die Augen mit einer Hand.
    Langsam drehte er sich um sich selbst und fragte sich, wo genau sie waren. Nach einer halben Drehung erstarrte er. »Schau«, sagte er.
    Vor ihnen erhob sich ein großer, beinahe rechteckiger Tafelberg. Er ragte über die umgebende Wüste auf wie ein Riese.
    »Uluru«, sagte er. »Ayers Rock.«
    Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr. Sie drehten sich beide um und sahen etwas auf sie zulaufen. »Und ich nehme an, das ist Yowee.«
    Das Geschöpf war schwarz glänzend wie Obsidian und sah boshaft aus. Seine Augen glühten wie Höllenfeuer. Es krabbelte auf Füßen mit gefährlichen Krallen schnell und vollkommen lautlos auf sie zu. Ein heißer Wind eilte ihm voran und wehte Jer Sand in die Augen. Er blinzelte heftig.
    Yowee war der Geist des Todes.
    Holly beschwor einen Feuerball und schleuderte ihn gegen das Geschöpf. Er flog mitten hindurch wie durch einen Geist. Jer baute einen starken, schützenden Bann vor ihnen auf, und es lief einfach weiter.
    Sie wirbelten herum und rannten davon. Ayers Rock ragte vor ihnen auf. In der Wüstenluft schien der Fuß des Felsenberges direkt vor ihnen zu liegen, doch Jer erkannte rasch, dass der Augenschein trog. Er hörte nichts hinter sich, wagte es aber nicht, einen Blick zurück zu riskieren.
    Immerhin konnte er den Wind sehen, der dem Wesen vorauseilte und den Sand vor ihnen aufpeitschte. Der Sturm wurde immer stärker, und ihm sträubten sich die Haare im Nacken. Er duckte sich in dem

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