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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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spielte gelangweilt mit dem Brieföffner.
    Er wollte schreien.
    Etwas zerschlagen.
    Seine … Zuflucht. Dahin. Von einem Moment auf den nächsten fühlte sich dieser Ort ebenso … besudelt an wie der Rest des Havreux Tower.
    Schnell und unauffällig sah er sich im Raum um, während er zugleich scheinbar nachlässig die Schlüsselkarte in die Hosentasche zurückschob. Zumindest auf den ersten Blick war alles wie immer. – Was nichts heißen musste.
    Langsam ging er auf sie zu. Die Leere in seinem Innern hatte sich schlagartig in etwas anderes verwandelt: Hass! Abgrundtiefen Hass. Den gleichen Hass, den er empfunden hatte, als er begriffen hatte, was Lyresha mit Majtes Tod zu tun hatte. Und mit dem seines Sohnes. Der Bannfluch regte sich unruhig auf seiner Haut.
    An der Schreibtischkante blieb er stehen, lehnte sich mit der Hüfte dagegen. »Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?«
    Die Krallen auf den Lehnen gespreizt, drückte sie sich aus dem Sessel heraus. »Maja sagt, du hättest ihnen den Kleinen vorenthalten.« Maja, die Älteste der drei Hexen. Die eine Vorliebe dafür hatte, mit ihren Fingernägeln Blut zu ziehen. »Wo waren meine Befehle nicht eindeutig?« Sie legte ihm die Hand auf die Brust. Flüchtig nur. Ging um ihn herum. Die Krallen die ganze Zeit auf seinem Körper.
    »Er ist noch nicht so weit.« Kristen rührte sich nicht, wandte nur den Kopf, um sie zumindest aus dem Augenwinkel sehen zu können.
    Sie schmiegte sich an seinen Rücken. Ihr Bein rieb an seinem Oberschenkel auf und ab. »Das zu entscheiden, ist nicht an dir.« Mit einem Ruck zog sie ihn zu sich herum.
    Kristen sah auf sie hinab. »Dann hättest du ihn nicht Sandrini überlassen sollen.« Eiskalt. Gelangweilt.
    »Der danach einen bedauerlichen Unfall in seinem kleinen Spielzimmer hatte, wie ich hörte.« Abermals legte sie ihm die Hand auf die Brust, schob ihn rückwärts, drückte ihn in den Schreibtischsessel.
    Setzte sich rittlings auf seinen Schoß.
    Stützte sich mit beiden Händen an der Rückenlehne ab.
    Ihr Kleid klaffte auf der einen Seite bis zur Hüfte auseinander. Den Kopf zur Seite geneigt, musterte sie ihn. Lange. Nachdenklich. Sah ihm in die Augen. Löste irgendwann eine Hand von der Lehne, legte ihm den Daumen auf die Lippen, rieb darüber. Schob ihn dazwischen. Er wusste, was von ihm erwartet wurde. Also kam er ihr in der Bewegung ein klein wenig entgegen. Bis sie ihren Daumen durch ihre Zunge ersetzte und ihn küsste. Tief. Gleichgültig. Er ließ es geschehen. Ihr Haar fiel schwer auf seine Schulter.
    Irgendwann hatte sie genug, stemmte ihm die Hände auf die Brust und schob sich von ihm fort, bis sie wieder aufrecht auf seinem Schoß saß. Sie leckte sich die Lippen, sah ihm erneut in die Augen. »Hurst du herum, Kristen?«
    Sein Herz verpasste einen Schlag. Er nahm den Kopf zurück, stieß an die Rückenlehne. »Das hast du mich gestern schon gefragt.«
    »Das ist keine Antwort. Also?« Sie lehnte sich wieder ein Stück weiter zu ihm. Ganz nah. »Hurst du herum?« Ihr Atem strich über sein Gesicht.
    »Nicht mehr, als du es mir befiehlst.« Ruhig!
    »Lügner.« Mit dem Fingernagel fuhr sie über seine Unterlippe. Hin und her. Ein wenig mehr Druck, und es würde Blut fließen. »Joanne hat mir von der Kleinen aus dem Club erzählt.« Die zierliche Dunkelblonde. Verdammt.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Und ganz nebenbei: Das mit dem Club war nicht meine Idee.«
    »Die Kleine kannte dich. Und sie war mit einer Zirkelschlampe zusammen.« Heiliger Gott. »Aaron war auch da.« Heiliger. Gott. »Er hat sie auch gesehen.« Nein. »Und wie sie dich angesehen hat.« Nein! »Und du sie.« NEIN! »Sie ist in ihn hineingelaufen.« Heiliger Gott, bitte, nein! »Sie ist die kleine Puppenspielerin, die du mir bringen solltest.« Bitte, NEIN! Ihr Fingernagel schnitt in seine Unterlippe. »Möchtest du mir etwas sagen, Kristen?« Blut rann über sein Kinn, abwärts.
    Er schwieg.
    »Vielleicht ihren Namen?«
    Niemals!
    Sie beugte sich vor und leckte das Blut von seinem Hals. »Vielleicht, dass du sie mir als Geschenk bringen wolltest? Als kleine Überraschung? Ein Beweis deiner Loyalität zu deiner Fürstin?«
    Sie wusste so gut wie er, dass er das zu keiner Sekunde vorgehabt hatte.
    Ihre Zähne fuhren über seine Kehle. Sie richtete sich wieder auf, rutschte auf seinem Schoß ein kleines Stück rückwärts. »Nun?« Diesmal setzte sie ihre Fingerspitze in die Kuhle unterhalb seiner Kehle.
    Kristen schwieg

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