Hexengift
Gründungsväter eine Störung im Äther spüren, und sie macht sich Sorgen um die Grundstückspreise. Die …«
»Warte!«, unterbrach Marla. »Sag mir, wer nicht angerufen hat.«
»Gregor«, antwortete Rondeau und zuckte dabei leicht zusammen.
»Tatsächlich? Und einer der beiden Türme erschien direkt neben seinem Wolkenkratzer. Man sollte meinen, er wäre einer der Ersten gewesen, die angerufen haben. Irgendwie … verdächtig.«
»Naja, es könnte sein, dass ich das erklären kann«, meinte Rondeau.
Marla zog eine Augenbraue hoch. »Dann erklär’s mir.«
»Der Grund, warum ich heute Mittag nicht bei dem Meeting erschienen bin, ist, dass Nicolette mich gekidnappt hat.«
Marla setzte sich ruckartig auf. »Was? Etwa, um an mich heranzukommen?«
»Ach was. Sobald Gregor herausfand, dass sie mich in ihren Klauen hat, bekam er einen ziemlich hässlichen Anfall und ließ mich wieder meiner Wege gehen. Danach hat er ihr wahrscheinlich die Hölle heißgemacht. Er schien ziemlich besorgt, dass er dich verärgert haben könnte.«
»Vielleicht hat er auch allen Grund dazu. Und warum hat sie dich nun entführt?«
Rondeau senkte beschämt den Blick. »Ich hab dir doch von meiner Pechsträhne beim Spielen erzählt …«
»Verdammt, Rondeau, wie viel schuldest du ihr?«
»Sieh mal, das Problem sind die Zinsen und die Zinseszinsen … sie will meinen Club. Diesen Club.Vom Geldwert käme das ungefähr hin. Aber ich glaube, sie hat es eigentlich auf unseren Konferenzraum abgesehen.«
Marla legte den Kopf in die Hände. »Sag mir einer, warum ich dich nicht ständig ohrfeige, tagaus, tagein.«
Rondeau räusperte sich. »Jedenfalls, sie versuchte, mich unter Druck zu setzen, und ich erwähnte deinen Namen, du weißt schon, um sie dazu zu bringen, mir ein bisschen mehr Zeit zu geben, aber ich glaube, sie hat die Geduld verloren, von daher … Aber Gregor sagte ihr, sie sollte sich lieber ein wenig entspannen und mir nicht auf die Nerven gehen, denn wenn sie mir auf die Nerven geht, geht sie damit automatisch auch dir auf die Nerven.«
Marla runzelte die Stirn. »Sieht ihm gar nicht ähnlich, so viel Rücksicht zu nehmen, aber scheiß drauf. Wir haben im Moment alle Wichtigeres zu tun. Falls wir die nächsten Tage tatsächlich überleben sollten, werden wir uns was einfallen lassen, wie du die Sache regeln kannst, ohne den Club zu verlieren. Vielleicht kannst du ja ein paar Jobs für Nicolette erledigen. Ted, erzählen Sie Rondeau, was wir heute erlebt haben. Sie haben sich doch Notizen gemacht, oder? Ich muss ein paar Anrufe erledigen.«
»Soll ich das für Sie machen?«, fragte Ted. Er sah erschöpft aus, und es war geradezu ein Wunder, dass er sich während ihres langen Sturzes nicht in die Hosen gepinkelt hatte. Aber vielleicht hatte er das ja, und die Pisse war im Wind wieder getrocknet. Marla schüttelte den Kopf. »Nein. Das sind Anrufe, die ich selbst erledigen muss.«
Sie ging nach oben, und Ted begann, Rondeau von ihren Abenteuern im Traumland zu erzählen. Wahrscheinlich würde er ihm Austens Ansprache Wort für Wort wiedergeben - er hatte zwar keine magischen Fähigkeiten, aber für einen Normalen hatte er einiges drauf. Oben in ihrem Büro
angekommen, rief sie als Erstes Hamil an. »Ich brauche eine Zusammenkunft«, sagte sie. » Alle «. Hamil sagte, er würde sich sofort darum kümmern; er musste nicht erst fragen, warum.
Als Marla so vor ihrem Schreibtisch saß, fragte sie sich, ob sie Joshua anrufen sollte. Sie wollte ihn um sich haben, weil es ihr dann besser gehen würde, und sie wollte wissen, ob bei ihm alles in Ordnung war. Gleichzeitig befürchtete sie, sich dadurch eine Blöße zu geben. Bei der Zusammenkunft musste er auf jeden Fall dabei sein, aber das wusste Hamil ebenso gut wie sie, er würde sich darum kümmern. Marla beschloss, einfach zu warten.
Zwanzig Minuten später rief Hamil zurück. »Gregor sagt, er kann nicht kommen. Redet von einem komplizierten Zauber, bei dem er sich die ganze Zeit über in seinem Wolkenkratzer aufhalten muss.«
»Von mir aus«, erwiderte Marla. »Dann treffen wir uns eben bei ihm.«
Hamil sagte einen Moment lang nichts. »Und wenn er ablehnt?«
Marla nahm den silbernen Brieföffner in die Hand, der immer auf ihrem Schreibtisch lag. Er blitzte und blinkte im Schein ihrer Arbeitsleuchte; in den richtigen Händen konnte alles zu einer Waffe werden. »Sag ihm, er hat keine Wahl. Es geht um die Sicherheit Felports, er kann nicht Nein sagen.« Marla legte
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