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Hexenjagd

Hexenjagd

Titel: Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katica Fischer
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in einer leidenschaftlichen Umarmung gefangen, konnte jedoch keinerlei besondere Freude über die Vereinigung empfinden. Allein das Gefühl warmer Haut, die sich an ihrem Körper rieb, war angenehm, dachte sie einmal. Aber sonst schien der eigentliche Akt keine tiefere Empfindung bei ihr auszulösen. Schließlich überließ sie sich den erfahrenen Händen ihres zukünftigen Mannes in dem Bewusstsein, dass „es“ ja ohnehin geschehen würde, also warum nicht heute. Außerdem schien es ihm sehr viel zu bedeuten, so dass sie ihn gewähren ließ, weil sie meinte, ihm eine Freude machen zu müssen.
    *
    „Hallo Frau Falquardt! Sind Sie denn zufrieden mit Ihrem neuen Büro?“
    Celiska setzte sich überrascht auf. Seit sie mit Nils in die obere Etage umgezogen war, war ihr die Sekretärin des Seniorchefs tunlichst aus dem Weg gegangen. Dass sie nun so spontan bei ihr hereinschneite, war also sehr ungewöhnlich.
    „Danke“, antwortete sie ein wenig verdattert. „Ich kann nicht klagen. Ist natürlich ein bisschen größer als unten, aber auch nur ein Büro.“
    „Na klar.“ Frau Ahrent bemühte sich um ein freundliches Lächeln. „War ja auch ’ne dumme Frage.“ Während sie sprach, kam sie näher an Celiskas Schreibtisch heran und blickte sich dabei neugierig um, als wäre sie noch niemals hier gewesen. „Haben Sie schon gehört?“ Die Stimme zu einem vertraulichen Raunen senkend, ließ sie sich unaufgefordert auf die äußerste Kante des Besucherstuhls nieder. „Ihr Boss hat wieder einmal zugeschlagen! Man munkelt, dass er einen sündhaft teuren Ring gekauft hat, wissen Sie. Aber das ist ja nicht weiter verwunderlich. Der Juniorchef ist bekannt dafür, dass er seinen Gespielinnen gegenüber sehr großzügig ist. Seine letzte Flamme, Sie wissen doch, die vollbusige Blonde aus der Personalabteilung, hat ein schickes Auto bekommen. War stolz wie ein Pfau, musste dafür allerdings den Platz an seiner Seite räumen, weil schon eine andere in den Startlöchern stand. Na ja. Und jetzt arbeitet sie für eine andere Firma. Ach, was soll’s. Unser Juniorchef ist halt sehr beliebt bei den Damen. Hat ja auch einiges zu bieten, nicht wahr? Nun“, tat sie verschwörerisch, „Sie werden es mir ja nicht übel nehmen, dass ich ein bisschen geschwatzt habe, nicht wahr. Wo Sie ja sowieso nichts mehr mit ihm am Hut haben.“ Demonstrativ auf ihre kleine Armbanduhr schauend, sprang sie auf. „Ach du liebe Zeit“, tat sie erschrocken, „jetzt muss ich aber los. Wie die Zeit vergeht, wenn man mit einem netten Menschen plaudert!“
    Celiska indes saß auf ihrem Stuhl und war viel zu verwirrt, um etwas zu erwidern. Und so ging Frau Ahrent ohne Verabschiedung zu ihrem eigenen Büro zurück, während ihre unfreiwillige Gastgeberin vor sich hinstarrend zurückblieb und zu ergründen versuchte, warum man wieder so ausnehmend freundlich zu ihr war. Aber dann traf sie die Erkenntnis wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Da sie sich seit ihrer Verlobung in ihrer Wohnung trafen und daher nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigten, meinte man wohl, sie sei von Nils abserviert worden, so wie andere vor ihr, und wollte nun Salz in die offene Wunde streuen. Und gleichzeitig wollte man ihr klar machen, wie „unvernünftig“ sie sich verhielt, weil sie nach wie vor auf ihrem Posten saß, obwohl doch jede andere Frau, die etwas auf sich hielt, nach solch einem peinlichen Vorfall auf der Stelle gegangen wäre!
    Wie die Ahrent wohl gucken würde, wenn sie am Tag der Hochzeit vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, dachte Celiska mit einem Anflug von Schadenfreude. Und die anderen? Was würden sie wohl denken? Egal, entschied sie. Was auch immer man denken oder sagen würde, es konnte ihr gleich sein.
    „Celiska?“
    Die Angesprochene schreckte erneut hoch, entdeckte die Freundin in der Tür und lachte.
    „Heute geht’s ja hier zu wie im Taubenschlag“, grinste sie. „Rat mal, wer grade hier war!“ Sie winkte Verena herein, unterbrach jedoch nicht ihre Arbeit, weil es ohnehin nur um das Einsortieren verschiedener Adressen in Fächer eines Karteikastens ging. Auch wenn diese Daten in ihrem Arbeitsspeicher des Computers abgelegt waren, ging sie lieber auf Nummer Sicher, indem sie alles noch einmal schriftlich festhielt. „Frau Ahrent war vorhin hier“, erklärte sie der ratlosen Freundin, „um ein bisschen zu plaudern. War richtig freundlich, die Gute“, feixte sie. „Wollte mir Neuigkeiten von meinem Boss erzählen.“
    „So?“ Verena

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