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Hexenjagd

Hexenjagd

Titel: Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katica Fischer
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trieb. Nackte Panik stieg in ihr auf. Als das Pferdegetrappel schließlich verstummte, war sie schon halb besinnungslos und bekam daher nicht mit, dass der Reiter sie mit Namen anrief. Erst als man ihren Arm packte, um sie herumzudrehen, schrie sie entsetzt auf und sackte haltlos in sich zusammen.
    „Celia! Um Himmels willen, beruhige dich.“ Obwohl sie sehr schlank und daher nicht schwer war, hatte Nicholas seine liebe Not, sie wieder auf die Beine zu bekommen. Sie wand sich wie ein Aal und wehrte sich mit aller Macht gegen seinen Griff. Dann endlich war sie in seinen Armen gefangen. „Ist ja gut“, redete er auf sie ein. „Ich bin es doch nur. Niemand tut dir etwas.“ Mit einer Hand ihren Rücken streichelnd, hielt er sie mit der anderen an sich gedrückt und murmelte dabei beschwichtigende Worte in ihr Haar. Als schließlich ihre Abwehr und das Beben ihres Körpers merklich nachließen, schob er sie ein wenig von sich, um ungehindert in ihr Gesicht sehen zu können. „Warum läufst du vor mir davon?“, fragte er vorwurfsvoll. „Ich will doch nur mit dir reden!“ Er war so sehr von seinen eigenen Gefühlen eingenommen, dass er weder das blanke Entsetzen in ihren Augen beachtete noch die bodenlose Verwirrung registrierte, welche sich nun auf ihrem Gesicht breit machte. „Was hast du vor?“, fragte er ernst. „Du willst doch nicht etwa hinter diesen Mauern verschwinden? Hast du vergessen, dass du mir dein Wort gegeben hast? Du kannst dich doch nicht einfach davonstehlen!“
    „Aber … aber …“, stammelte Celia verstört. Nicholas? Ja, er war es tatsächlich. Und er war gekommen, weil … Natürlich, sie war ja immer noch seine Braut. Aber das war doch nur noch eine Farce! „Du kannst mich doch nicht mehr an mein Wort binden, da du doch weißt, was man mir vorwirft“, brachte sie endlich hervor. „Ich … du kannst dich doch nicht einfach über den Willen deiner Mutter hinwegsetzen!“
    „Du brauchst gar keine Angst mehr zu haben“, versicherte er lächelnd. „Mutter hat sich entschieden, keine Anklage zu erheben. Außerdem habe ich sie überzeugen können, dass ich nur dich will und sonst keine.“ Bevor sie zu einem neuen Einwand ansetzen konnte, beugte er sich über sie und verschloss ihren Mund mit einem langen und verlangenden Kuss. Hätte er am Vorabend nicht durch Zufall das Gespräch zwischen Victor und seiner Mutter belauscht, er wäre jetzt vermutlich nicht hier, dachte er dabei. Aber das Glück wollte es, dass er um Victors heimliche Liebe erfuhr und somit eine Waffe in die Hand bekam, dem verhassten Bastard seines Vaters einen Stich zuzufügen, den dieser nicht so schnell verwinden würde. Nun, seine Mutter zu überzeugen war einfach gewesen. Und bei Celia würde ihm das auch nicht schwer fallen. Es musste gelingen! Sicher, er liebte sie nicht wirklich. Dennoch begehrte er sie, weil sie in der Tat sehr schön war. Außerdem war sie für ihn die ideale Ehefrau, weil sie klug, tüchtig und loyal war. Zudem stellte sie weder Ansprüche an ihn, wie es die anderen Damen taten, noch schien sie sich an seinen Eskapaden zu stören, auf die jede andere Frau mit bodenloser Eifersucht und endlosen Vorhaltungen reagiert hätte. Zwar verwunderte ihn manchmal ihre Gleichgültigkeit ein wenig, doch legte er keinen großen Wert darauf, wie ein Held von ihr angehimmelt zu werden, denn das taten seine Geliebten schon zur Genüge. „Du musst zurückkommen“, forderte er jetzt mit Nachdruck. „Es hat sich nichts geändert. Die Vorbereitungen für unser Fest sind schon im Gange.“
    Celia stand wie erstarrt und versuchte zu begreifen, wie es möglich sein konnte, dass die Menschen so wankelmütig waren. Lady Langleys Launen kannte sie mittlerweile hinreichend, um sie einschätzen und darauf reagieren zu können. Aber dass Nicholas seiner Mutter auch in dieser Hinsicht so ähnlich sein sollte, verwunderte sie doch sehr, zumal er sich bisher fast immer nur von der Sonnenseite seines Gemüts gezeigt hatte . Ob diese Wandlung nun von Vorteil für ihn war, konnte sie nicht entscheiden. Sie wusste nur, dass sie diesen Umstand keineswegs erfreulich fand.
    „Ich kann nicht“, flüsterte sie endlich. „Ich kann nicht zurück. Da sind …“
    „Kleines Dummchen“, unterbrach er sie lachend. „Niemand darf dir etwas tun! Hast du denn immer noch nicht begriffen, dass nur du die Mutter meiner rechtmäßigen Kinder sein kannst? Nun komm schon. Ich hab mich doch nicht umsonst für dich entschieden. Ich

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