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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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du?«
    »Ich habe Silvanas Leiche entdeckt - was von ihr übrig ist.«
    »Hatte einer von den anderen mehr Glück?«
    »Ich weiß nicht. Sollen wir...«
    Ein lauter, klagender Schrei unterbrach sie - es klang wie das Heulen eines Tieres. Tommy warf ihr einen grimmigen Blick zu, und sie eilten in die Richtung, aus der das Heulen gekommen war.
    Sie fanden Pablo ein Stück weiter. Er kniete vor einem flachen Haufen frischer Erde. Jemand hatte zwei Stückchen mit einem Stoffstreifen zu einem Kreuz gebunden. Es steckte an einem Ende des länglichen Haufens im Boden. In die frische Erde war ein Pentagramm gezogen, und weitere Symbole, die Amanda nicht kannte. Sie legte Pablo eine Hand auf die Schulter. »Wer ist es?«, flüsterte sie.
    »Alonzo.«
    Das älteste Mitglied des spanischen Zirkels. Tränen brannten ihr in den Augen. Ein weiteres Todesopfer. Pablo senkte den Kopf und schluchzte.
    Da kam ihr ein Gedanke: Jemand hat Alonzo beerdigt - wer? Ein Hoffnungsschimmer drang durch ihre Trauer. Es muss Philippe gewesen sein. Er war der Einzige ihrer noch vermissten Gefährten, der ein Grab sowohl mit magischen als auch mit christlichen Symbolen schmücken würde.
    »Pablo!«
    Der Junge blickte erschrocken auf.
    »Kannst du Philippe spüren? Er muss Alonzo beerdigt haben.«
    Der Junge schloss die Augen. Gleich darauf trat ein frustrierter Ausdruck auf sein Gesicht. Er streckte die Hand aus und berührte die Symbole, die in die Erde geritzt waren. Dann riss er die Augen auf und nickte eifrig. »Ja, und er ist nicht weit weg.«
    Wie aufs Stichwort knackte hinter ihnen ein Zweig. Sie fuhren herum und sahen Philippe vorsichtig unter den Bäumen hervortreten. Pablo sprang auf und stürzte sich auf ihn. Philippe drückte ihn fest an sich. Amanda folgte ihm langsamer. Als sie die beiden erreicht hatte, ließ Pablo Philippe los, der nun Amanda umarmte.
    »Es tut gut, dich zu sehen.«
    »Dich auch«, erwiderte sie.
    »Armand?«, fragte er.
    »In Sicherheit. Kari hat er auch gerettet.«
    Philippe seufzte tief, als sei ihm eine schwere Last von den Schultern genommen. »Und die anderen?«
    »Von Dan, Holly und Sasha fehlt jede Spur. Silvana und Alonzo sind tot. Alle anderen leben noch.«
    »Habt ihr irgendetwas von Nicole gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nicht seit James und Eli sie entführt haben.«
    Tommy ergriff das Wort. »Wir haben jemanden, oder etwas, im Schutt gefunden. Aber es ist mit Bannen geschützt, wir kommen nicht heran.«
    »Zeigt mir die Stelle.«
    Minuten später waren alle um das zerbrochene Bücherregal versammelt. Armand, Kari und Richard waren hinzugekommen, und alle spähten immer wieder in den Hohlraum. Schließlich erklärte Philippe: »Die Banne sind stark. Wir werden uns alle zusammentun müssen, um sie zu brechen.«
    Amanda stimmte zu. Alle bis auf Richard bildeten eine Kette, mit Philippe am einen und Tommy am anderen Ende. Sie begannen leise zu murmeln, jeder auf seine Weise, aber mit einem gemeinsamen Ziel.
    Philippe und Tommy legten jeder eine freie Hand auf Amandas Schultern. Sie spürte die Kraft der Gruppe, die sie durchströmte.
    Sie holte tief Luft und griff durch den Bann, der von ihren gemurmelten Zaubern bereits geschwächt war. Sie packte die Arme des Geschöpfs unter dem Regal und zog. Der Körper bewegte sich nur ein wenig. Sie spannte alle Muskeln an und zerrte kräftig. Der Körper flog aus dem Schutt und direkt in ihre Arme.
    Sie taumelte rückwärts, und die Gruppe fing sie auf. Tommy nahm ihr den reglosen Körper ab und legte ihn auf den Boden. Es war Sasha.
    Sie drängten näher heran. Sasha riss die Augen auf, und alle sprangen erschrocken zurück. Sie blickte zu Amanda auf und fragte mit geradezu unheimlich normaler Stimme: »Was ist passiert?«
    Amanda konnte nicht anders - sie brach in Lachen aus. Als sich direkt vor ihr ein Portal öffnete und vier graue Wesen daraus hervorstapften, wurde ihr Lachen zu einem Schrei.
    Philippe schleuderte blitzschnell einen Feuerball. Der traf eines der Geschöpfe, hatte aber offenbar überhaupt keine Wirkung. Während die Gruppe rückwärtsstolperte, ließ Amanda vor ihnen eine Barriere entstehen. Das erste Wesen prallte dagegen und öffnete einfach auf der anderen Seite ein neues Portal.
    »Was sind das für Dinger?«, kreischte Amanda.
    »Ich weiß nicht, aber wir müssen hier weg!«, erwiderte Philippe.
    »Alle in den Wald, schnell!«, brüllte Richard.
    Sie drehten sich um und flohen, verfolgt von den grauen Biestern. Doch vor

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