Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
Moment landeten, als James' Boot ablegte, lösten die Sensoren keinen Alarm aus. Sie hatten Glück, aber Glück kannten die Golems nicht. Sie kannten nur die Aufgabe, die ihnen übertragen worden war, und versuchten nun schon seit einigen Tagen, Nicole Anderson zu finden und zu töten.

Sieben
    Modron
    Wir schwanken nun in unserem Streben
    Grüner Mann, so rate uns
    Sollen wir töten oder stehlen
    Und wo wird die Saat am besten gedeihn
    Verrat umgibt uns allenthalben
    Nur noch weinen hört man uns
    Sterben werden wir zum Windmond
    Opfer hexerischer Lügen
    Kari: New Mexico
    Kari kurvte um die orangeroten Fässer, die ihre Fahrspur auf dem Freeway einschränkten. Strömender Regen schlug auf das Autodach wie Fäuste in Panzerhandschuhen. Sie verstand nicht, warum die Spur abgeleitet wurde, denn sie sah nirgends eine Baustelle, aber so kam sie noch schlechter voran... und es war ohnehin schon schwierig genug.
    Ihre Scheibenwischer konnten gegen diese Sintflut nichts ausrichten. Der Regen schoss so schnell und heftig wie ein Wasserfall an ihrer Windschutzscheibe herab. Die ganze Straße stand auf einmal unter Wasser, ihre Reifen verloren kurz die Haftung, und sie schrie auf und umklammerte das Lenkrad.
    Kari kämpfte sich über ein hoch gelegenes Wüstenplateau. Ihr Nacken und ihre Schultern waren vor Angst verkrampft. Als sie in ihrem Motelzimmer aufgewacht war, hatte sie in den Nachrichten von den drohenden Sturzfluten gehört. Aber irgendetwas hatte ihr befohlen, trotzdem zu fahren, immer weiterzufahren, und sie wusste nicht, ob die fordernde Stimme in ihrem Kopf die eines Freundes oder eines Feindes war. Es könnte ein Mitglied des Covens sein, das versuchte, sie aufzuspüren, weil sie davongelaufen war. Es könnte auch einer dieser grässlichen Golems sein ... oder sogar Holly selbst.
    Ihr Magen verkrampfte sich. Sie hatte entsetzliche Angst vor dem, was aus Holly geworden war. Was würde Jer wohl von seiner kostbaren »Seelengefährtin« halten, da sie jetzt praktisch keine Seele mehr besaß? Kari konnte ihm beinahe verzeihen, dass er sie um Hollys willen abserviert hatte. Verdammt, Holly war die stärkste Hexe auf der Welt, und er war ein Hexer. Aber sie war auch diejenige, die ihn im Schwarzen Feuer in ihrer Schule dem Tod überlassen hatte. Seine schrecklichen Narben bewiesen doch ihre »Liebe« zu ihm.
    Kari war vielleicht nicht so aufregend wie Holly, aber sie war ganz sicher sehr viel loyaler. Sie war im Zirkel geblieben, obwohl sie damit ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Sie hatte dem Zirkel ihre Wohnung als Treffpunkt angeboten, ehe auch das zu riskant geworden war. Niemand hatte sie gefragt, ob sie das wollte, aber sie war an Bord geblieben, als die anderen sie gebraucht hatten. Sie selbst hatte sich nur gewünscht, weiterzustudieren, Jeraud Deveraux' Freundin zu sein und hier und da ein wenig von seiner magischen Tradition zu lernen.
    Wie hätte ich denn ahnen können, dass seine Familie schwarze Magie betreibt?
    Es war, als würde sie für ihren Ehrgeiz bestraft. Dafür, dass sie etwas über Dinge lernen wollte, die ihre geistigen Grenzen herausfordern würden, dass sie mehr erkunden wollte als die gewöhnliche Welt...
    Du wusstest es, tadelte sie sich scharf. Du wusstest über seine Familie Bescheid. Irgendwo tief in deinem Innern hast du akzeptiert, dass sie abgrundtief böse waren.
    Nein...
    Und du hattest immer Schuldgefühle wegen deiner Beziehung zu ihm. Er ist so viel jünger als du. Du hast ihn benutzt, das mit euch war schon immer ein Tauschhandel - Sex gegen Magie.
    Hey, das war für uns beide kein schlechtes Geschäft, und er war alt genug, um zu wissen, was er tut...
    ... und dann hast du dich tatsächlich in ihn verliebt.
    Tränen traten ihr in die Augen.
    Jetzt ist Holly völlig der Finsternis verfallen. Wenn ich sie und Michael Deveraux nicht aufhalte, werden sie uns alle umbringen.
    Plötzlich verlor sie die Kontrolle über den Wagen. Sie spürte, wie das Wasser die Räder von der Straße hob und vorwärtskatapultierte. Das Auto schwankte und drohte auszubrechen, und Kari schrie auf, hielt das Lenkrad fest und schoss über das Wasser, bis die Räder wundersamer- weise wieder Kontakt zum Asphalt bekamen.
    Sie hatte die zahlreichen Warnungen im Fernsehen ignoriert. Bei den berüchtigten Sturzfluten in New Mexico kamen Jahr für Jahr Menschen zu Tode, die meisten Opfer waren mit dem Auto unterwegs. Offenbar waren heute alle zu Hause geblieben, denn sie konnte in der Dunkelheit keine

Weitere Kostenlose Bücher