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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. A. Pratt
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Sachen, und auf dem Bahnsteig gibt es jede Menge versteckter Fallen. Ihnen habe ich nur meine Scheinwerfer ins Gesicht geknallt, damit Sie wissen, dass ich Sie beobachte, aber ich habe auch gemeinere Sachen auf Lager. Wir werden ihm mit meinen ferngesteuerten Tasern eine verpassen - ich habe die drahtlosen, bei denen die Spannung über einen Flüssigkeitsstrahl übertragen wird, der aus Düsen in der Wand kommt. Die sollten ihn lange genug flachlegen, damit wir ihn fesseln und nach Belieben verhören können. Ich habe nämlich auch noch eine kleine Rechnung mit ihm zu begleichen: Dalton und ich haben ab und zu gevögelt, und ich mochte ihn. Alleine machte er im Bett nicht viel her, aber wenn er ein paar von seinen Spiegel-Identitäten dabeihatte, konnte es ganz amüsant werden.«

    »Das bezweifle ich nicht«, sagte Marla.
    Rondeau kam in die Kabine geplatzt, B. dicht hinter ihm. Er hatte sein Butterflymesser aufgeklappt, B. war kreidebleich im Gesicht und hatte die Augen weit aufgerissen.
    Marla schoss aus ihrem Sessel. »Mutex?!«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Rondeau und deutete mit seinem Messer auf Bethany. » Sie .«

13
    »Wie bitte, ›sie‹?«, sagte Marla und beäugte Bethany mit einem Seitenblick.
    »Sie hat eine Tiefkühltruhe voller Herzen dahinten«, sagte B. »Rondeau meint, es sind Menschenherzen.«
    »Und wir kennen da noch jemanden, der sich gerne an Herzen gütlich tut«, sprach Rondeau weiter. »Und jetzt frage ich mich, ob wir nicht vielleicht eine von Mutex’ Helferinnen und Mitverschwörerinnen aufgescheucht haben.«
    Marla sah Bethany an.
    »Diese Kiste war verschlossen«, sagte Bethany mit finsterem Blick.
    »Rondeau knackt gerne Schlösser«, sagte Marla. »Das ist wie eine nervöse Angewohnheit. Außerdem ist er neugierig und aufdringlich, und das Konzept von persönlicher Privatsphäre ist ihm vollkommen fremd; was nur einige der Qualitäten sind, die ich an ihm schätze. Erklären Sie sich.«
    »Die Befehle in meinem Zug erteile ich«, sagte Bethany
und stand auf. »Aber nachdem wir bisher so wunderbar miteinander ausgekommen sind, werde ich es im Interesse der fortgesetzten freundschaftlichen Beziehungen erklären. Wenn Sie die anderen verschlossenen Tiefkühltruhen geöffnet hätten, hätten Sie noch mehr gefunden: Lebern, Nieren, eine Menge Dinge, jedes an seinem eigenen Platz.«
    »Sind Sie etwa eine Anatomin?«, fragte Marla. »Oder mischen Sie im Organhandel mit?«
    »Zwei gute Erklärungsmöglichkeiten«, antwortete Bethany. »Aber keine von beiden trifft zu. Ich bin Kannibalin.«
    »Jesus Christus«, sagte B.
    »Jesus trat für eine sehr eingeschränkte Form des Kannibalismus ein«, entgegnete Bethany. »Aber um ihn geht es jetzt nicht.«
    »Eine Kannibalin«, wiederholte Marla in nüchternem Tonfall.
    »Haben Sie etwas gegen Kannibalismus?«, fragte Bethany.
    »Kommt darauf an.Verstehen Sie mich nicht falsch, Menschen zu essen ist nichts, für das ich mich jemals interessiert hätte, aber mir ist durchaus bewusst, dass es sich dabei, ähm, um ein vielschichtiges Thema handelt. Ich weiß, dass es einem Macht verleihen kann.« Die Kannibalismusdebatte unter Magiern wurde ähnlich verbissen geführt wie die Diskussionen über Abtreibung unter den normalen Menschen. Marla versuchte sich so weit wie möglich herauszuhalten, auch wenn sie Kannibalismus aus ihrem Instinkt heraus einfach widerlich fand, genauso wie Finchs Vorliebe fürs Geistervögeln.
    »Man kann sich Krankheiten holen, wenn man Menschen isst«, sagte Rondeau. Er hatte sein Messer nicht weggesteckt, und Marla hatte es ihm auch nicht befohlen.

    »Von beinahe allem, was man isst, kann man sich Krankheiten holen«, sagte Bethany. »Ich esse kein Hirn und auch kein Rückenmark, damit ich keine so fiesen Krankheiten wie Creutzfeldt-Jakob kriege.«
    »Woher bekommen Sie das Fleisch?«, fragte Marla.
    »Aha, davon hängt es also ab, oder?«
    »Ich sehe es in der Tat nicht gerne, wenn jemand Menschen umbringt, um ihre Körperteile zu verspeisen«, sagte Marla. »Vor allem in letzter Zeit bin ich etwas sensibel auf diesem Gebiet, weil Mutex zu den schlechten alten Tagen der Theokraten zurückkehren will, die sich an dem Fleisch ihrer unfreiwilligen Opfer satt gefressen haben. Haben Sie Leute in Kliniken und Leichenschauhäusern, die Sie versorgen?«
    »Nein, ich übernehme das Schlachten selbst«, sagte Bethany und setzte sich wieder hin. »Mit Unterstützung von ein paar Auszubildenden.«
    »Verdammte Scheiße«, fluchte

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