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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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niemals niedrigen Kreaturen anvertrauen dürfen, sondern sich selber darum kümmern müssen.
    ER lenkte SEINE Gedankenströme in die Zukunft, um sich dort zu manifestieren. Es ging leichter, als ER erwartet hatte, da die magische Barriere, die SEINE Zeit von der Zukunft trennte, von einem magisch befähigten Handlanger Der Dreizehn niedergerissen worden war. ER spürte, wie seine Sinne einen Gegenpol fanden, so fremdartig menschlich und doch irgendwie aus dem äonenlangen Kampf mit Den Dreizehn vertraut. Er vertraute sich dem Sog an, der auf ihn wirkte, und löste sich aus der ihn umgebenden Zeit. Schon nach kurzer Zeit verlor ER die Fähigkeit zu denken. Klammer Nebel umgab IHN und ein schrilles Geräusch, das sich wie kristallsanddurchsetzter, pfeifender Wind anhörte, peinigte SEINE Sinne.
    Je weiter ER sich von seiner eigenen Zeit entfernte, umso kälter wurde der Nebel; der jaulende Wind steigerte sich bis zum grellen Stakkato. ER, der jetzt nur eine leere Hülle war, ein Ding, das von gewaltigen Kräften, die ER weder steuern oder gar beherrschen konnte, durch die Epochen transportiert wurde, befürchtete mit einem Rest SEINES Instinktes, sich in den unergründlichen Tiefen des Wahnsinns zu verlieren.
    Doch nach einer Weile erlosch das Heulen mit einem klagenden Laut. ER tauchte aus dem Dunkel empor, das IHN umschlungen hatte, und öffnete SEINEN Geist zum ersten neuen Gedanken, so wie ein neugeborenes Kind seine Lungen zum ersten Atemzug des Lebens füllt. Dann blickte ER sich um, musterte die Bastion, in der ER sich materialisiert hatte, und entsandte SEINE magischen Fühler, um zu prüfen, ob ER schon in der Lage war, SEINE Umgebung zu beherrschen.
    Obwohl alles vom dunklen Hauch der Todfeinde durchdrungen schien, gehorchten IHM die Kristallformationen sofort. ER fühlte eine gewisse Befriedigung und begann sich in SEINER neuen Bastion einzurichten. Mehr zufällig lenkte ER einen Gedankenfühler in die Umgebung und …
    Es traf IHN wie ein Schock. Die Templer hatten IHN erwartet! Und sie standen zum Angriff bereit!
    Gleichzeitig verspürte ER die Ausstrahlung des Yighhurats, suchte den Kontakt zu ihm und schaute hindurch. Im ersten Augenblick verblüffte IHN die magische Kraft des Menschen, in dessen Besitz sich das Auge befand. Doch schnell erkannte ER, dass es sich um keinen Templer handelte und um kein Geschöpf, das ER von vorneherein als Feind ansehen musste. Auch nicht als Freund, denn diesen Begriff kannte ER nicht.
    Doch so stark die magischen Sinne dieses Menschen auch ausgeprägt waren, sein Körper zeigte Spuren tiefer Erschöpfung. Er würde keinen einzigen Kampf mehr überstehen können. Und die Feinde saßen auf seiner Spur. Wenn es ihnen gelang, das Yighhurat in ihre Hände zu bekommen, würden sie es gegen IHN verwenden. Dies durfte um keinen Preis der Welt geschehen!
    Rasch suchte ER Kontakt zu dem letzten Dienergeschöpf, das ER in dieser Zeit noch besaß, und begann ihm SEINE Befehle zu übermitteln.
     
    Ich musste bewusstlos gewesen sein, denn als ich erwachte, stand die Sonne schon eine gute Hand breit über dem Horizont. Ich musste wieder einen Albtraum durchlitten haben, denn auch jetzt fiel es mir sehr schwer, Wahrheit und Trug auseinander zu halten. Inmitten des unerträglich gleißenden Sonnenlichtes glaubte ich zwei Gestalten zu erkennen, weiß und silbern und rot wie schreckliche Racheengel.
    Dann erwachte ich vollends, rieb mir mit der Hand über die Augen und setzte mich mühsam auf.
    Die beiden Reiter waren noch immer da.
    Sie standen vielleicht zwanzig Yards von der Oase entfernt, so reglos, dass ich sie abermals für eine Fata Morgana oder ein Stück meines Traumes hielt, das sich in die Wirklichkeit hinübergemogelt hatte. Nur ihre Umhänge und die Satteldecken ihrer großen Pferde bewegten sich im warmen Wüstenwind.
    Ich richtete mich schwer atmend auf und blickte mit schräg gehaltenem Kopf zu ihnen auf. So mussten die Ritter ausgesehen haben, die mit Richard Löwenherz ins heilige Land gezogen waren. Ihre Pferde glichen dem wuchtigen Schlag jener Streitrosse, die ihre Reiter mitsamt der schweren Rüstungen ohne Mühe tragen konnten.
    Templer, dachte ich verstört. Bei den Reitern konnte es sich nur um Templer handeln. Doch sie unterschieden sich von den Angehörigen des Ordens in Europa. Und das nicht allein wegen ihrer massigeren Rüstungen, ihren längeren Schwertern und den wuchtigen Topfhelmen, die sie trugen.
    Irgendetwas hinter meiner Stirn machte ganz deutlich

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