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Heyne Galaxy 05

Heyne Galaxy 05

Titel: Heyne Galaxy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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hier die Technik und die Raumfahrt.
    Die Verträge waren so gehalten, daß die unterlegene Partei nicht übervorteilt wurde, weil die Terraner an einem Schuldkomplex litten, den sie ihrer imperialistischen Vergangenheit verdankten. Außerdem hatte es sich herausgestellt, daß friedliche Eroberung in jedem Fall günstiger war. Und doch gab es immer noch Planeten, die jeden Vertrag strikt ablehnten. Der Grund war immer derselbe: man fürchtete und haßte die Fremden aus dem Weltraum – anscheinend das gemeinsame Erbübel aller intelligenten Lebewesen.
    Dies aber war eine der Welten, auf der die Eingeborenen gerade die erste Stufe ihrer Entwicklung erklommen hatten.
    Man konnte schon jetzt dafür sorgen, daß sie in ferner Zukunft die aus dem Raum kommenden Fremden willkommen heißen und den Vertrag gern unterschreiben würden.
    Carmody stand vor einer zweifachen Aufgabe. Er mußte in diesem Dorf die Sympathie für die menschliche Rasse entwickeln und dafür sorgen, daß diese Einstellung nie mehr vergessen wurde. Zweitens sollte sich dieses Gefühl auf die ganze Welt verbreiten und einen gewissen Einfluß auf das Leben und die weitere Geschichte des Planeten nehmen.
    Carmody saß vor seiner Hütte und nagte an einem Knochen. Der erste Teil der Aufgabe ist zumindest eingeleitet, dachte er. Ich bin Häuptling. Der Schritt zum Gott ist dann auch nicht mehr weit. Besonders nicht für einen Real-Menschen mit seinen enormen Fähigkeiten …
    Aber was sollte er tun, damit er nie mehr vergessen werden konnte?
    In der irdischen Mythologie war es Prometheus, der den Menschen das Feuer gebracht hatte. Sie hatten ihn vergöttert und niemals vergessen. Noch heute lebte Prometheus in den Sagen weiter. Aber die Eingeborenen hier hatten das Feuer bereits entdeckt.
    Feuer also nicht, dachte Carmody und wischte sich mit einem Blatt den Mund ab. Aber in dieser Richtung muß ich weiterdenken. Ich muß ihnen etwas geben, das sie einen großen Schritt weiterbringt und das sie an einen zweiarmigen Zweibeiner erinnert, solange sie existieren. Es muß so wichtig sein, daß dieses Dorf allen anderen Dörfern überlegen ist. Aber was? Sie müssen es verstehen und nachmachen können, sonst ist es zwecklos. Ihnen eine Energiepistole zu schenken, wäre unsinnig. Außerdem besitze ich keine. Nein, ich muß es mit meinen bloßen Händen herstellen können. Das Gleichgewicht der Natur darf nie verletzt werden, selbst dann nicht, wenn ich es wollte.
    Aber was? Feuer haben sie, Speere haben sie, Äxte …
    Und dann fiel es ihm ein.
    Er kroch in seine Hütte, und als er wenige Minuten später wieder ins Freie trat, brachte er eine Steinaxt, ein Steinmesser, Lederriemen und einige Speerspitzen mit. Vor den erstaunten Augen seiner Untertanen verschwand er im nahen Wald. Er kehrte erst am Nachmittag wieder zurück.
    Die Eingeborenen lungerten in der Nähe seiner Hütte herum und waren sichtlich erleichtert, daß er sie nicht verlassen hatte. Er warf die Zweige, die er mit sich brachte, auf den Boden vor der Hütte nieder und setzte sich. Die Eingeborenen betrachteten ihn neugierig.
    Carmody suchte einen fingerdicken Zweig aus, einen halben Meter lang, und schnitt mit dem Steinmesser Kerben in beide Enden ein. Vorn befestigte er dann mit einem Lederriemen eine der kleineren Speerspitzen.
    Die Eingeborenen begriffen. Ihr neuer Häuptling hatte einen Speer gemacht, wenn auch einen lächerlich kleinen.
    Carmody nahm nun einen längeren und dickeren Zweig, der noch grün war. Er bearbeitete ihn sorgfältig mit dem Messer, bis er an beiden Enden dünner war als in der Mitte. Wieder die Kerben auf beiden Seiten. Carmody befestigte dann einen Lederriemen an einem Ende und stand auf. Schwer legte er sich auf den stehenden Ast und bog ihn. Schnell schlang er den Riemen um das andere Ende – und hielt dann den ersten Bogen empor, der je auf dieser Welt gebaut worden war.
    Die Eingeborenen murmelten verständnislos. War ihr neuer Häuptling verrückt geworden? Was sollten sie mit dem Ding da anfangen?
    Carmody legte den Pfeil auf die Ledersehne und deutete auf einen Baum, der fast dreißig Meter entfernt wuchs. Er zielte und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Er drang tief in die Rinde ein.
    Erstaunte Ausrufe wurden laut. So weit hatte noch nie jemand einen Speer werfen können, ohne danebenzutreffen.
    Carmody machte einen zweiten Pfeil und befahl den Eingeborenen, auch welche herzustellen, damit sie es lernten. Dann zeigte ihnen Carmody, wie man den Bogen

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