Hier und jetzt
vorsichtig, aber das sind viele weibliche Wesen bei Männern, die sie nicht kennen. Zum Glück entdeckte ich ihre Schwäche für Schinken.”
„Auf dem Gebiet sind Sie bestimmt fast so gut wie darin, Ihren Bruder zu ärgern.”
„Normalerweise muss ich mich viel mehr anstrengen, bis Jacob die Stacheln aufstellt.
Vielleicht ist er heute nicht richtig aus geschlafen.”
„Das stimmt”, bestätigte sie vergnügt.
Bevor sie mehr sagen konnte, drückte Jacob sie noch fester an sich, und als sie ihn überrascht ansah, küsste er sie heftig.
„Ja, dann sollte ich lieber abhauen”, erklärte Luke begeistert.
„Nein, warten Sie”, bat Claire. „Gehen Sie nicht meinetwegen. Ich kann mit Jacob später sprechen.”
„Luke wollte ohnedies soeben aufbrechen”, wehrte Jacob ab und warf seinem Bruder einen Blick zu. „Wir haben alles Nötige gesagt.”
Luke nickte. „Ja, das stimmt. Ich muss jetzt Maggie retten. Ada hält sie in der Küche fest.
Hat mich sehr gefreut, Claire. Bestimmt werde ich Sie noch oft sehen. Natürlich nicht so oft, wie Jacob Sie sehen wird, aber …”
„Luke”, sagte Jacob warnend.
Lächelnd und winkend ging Luke zur Tür. Sobald sie allein waren, senkte sich tiefe Stille über den Raum. Claire löste sich von Jacob und wich ein Stück zurück.
„War dir das eben unangenehm?” fragte er leise. „Die kleine Szene mit Luke, meine ich.”
Sie hatte allen Grund, die Eifersucht eines Mannes zu fürchten.
Claire lächelte jedoch, während sie die Hand auf einen Stapel Computerausdrucke auf dem Schreibtisch legte. „Ich erkenne den Unterschied zwischen brüderlicher Rivalität und Wahnvorstellungen, Jacob.”
Gut, das war sehr gut. Er trat wieder zu ihr und küsste sie.
Nur einen Moment lang hielt sie sich zurück, ehe sie ihm seufzend entgegenkam, einladend die Lippen öffnete und die Arme um ihn legte.
Leidenschaft loderte zwischen ihnen auf, aber auch mehr. Er hob langsam den Kopf, hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lip pen und nahm sie fest in die Arme. „Du bereust die letzte Nacht nicht?”
„Nein. Und du?”
„Nein, ich auch nicht.” Er musste mehr über sie erfahren. Wo lagen ihre Narben? Ohne ihre Hilfe würde er sie nicht finden, und wenn er die wunden Punkte nicht kannte, tat er ihr bestimmt ungewollt weh. „Wieso warst du mit niemandem zusammen, seit du Ken Lawrence verlassen hast?”
„Wie bitte?” Sie zog sich zurück und sah ihn fragend an. „Wie kommst du darauf, dass es so war?”
Er wusste es, weil es in dem Bericht stand, von dem sie nichts erfahren sollte. Wie konnte er sich dermaßen leichtfertig verraten! „Das möchte ich lieber nicht sagen.”
„Ich will es aber wissen.”
Er hatte drei Möglichkeiten. Er konnte lügen, er konnte die Antwort verweigern, oder er konnte ihr die Wahrheit sagen. Es hätte nichts geholfen, die Antwort zu verweigern. Sie hätte sofort gewusst, dass er ihr etwas verschwieg. Sagte er jedoch die Wahrheit, änderte sie vielleicht ihre Meinung über ihn. Dann kündigte sie womöglich und verließ ihn für immer.
Er konnte sie auch nicht belügen. Er konnte es einfach nicht, obwohl es ihm Angst einjagte. „Ich habe dich von der Detektivagentur North überprüfen lassen.”
Claire starrte ihn ungläubig an. Er hatte sie überprüfen lassen? Sie trat ans Fenster. Er hatte sich nur vernünftig verhalten. Ein Mann, der rasch heiraten musste und einer Fremden einen Antrag machen wollte, musste vorher so viel wie möglich über diese Frau herausfinden.
Sie wünschte sich aber keine Vernunft. Sie wünschte sich, dass Jacob so leidenschaftlich und verwirrt war wie sie. Und das war dumm von ihr. Hatte sie denn gar nichts gelernt?
„Bietet mein Leben einen interessanten Lesestoff?”
„Ich kannte keine andere Methode, rasch eine Braut zu finden, als die Sache wie ein Geschäft anzugehen. Ich brauchte Fakten.”
„Das ist eine ungewöhnliche Taktik für die Werbung eines Mannes um eine Frau.” Das helle Tageslicht schmerzte sie in den Augen. „Beantworte mir eine Frage. Angenommen, wir wären verheiratet - würdest du mich wieder überprüfen lassen, wenn du erneut Fakten haben wolltest?”
„Nein.” Seine Schritte näherten sich. Seine Hände fühlten sich warm auf ihren Schultern an. „Das würde ich nicht machen. Zwischen uns ist jetzt alles anders, viel persönlicher.”
Sie drehte sich um. „Eine Heirat ist sehr persönlich, das stimmt. Das gilt auch für Sex.
Ach, Jacob”, fuhr sie fort, „wie kann
Weitere Kostenlose Bücher