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High Heels und Gummistiefel

Titel: High Heels und Gummistiefel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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hier!«
    Sie riss die Tür auf und schlang ihm die Arme um die Taille.
    Jules machte das Licht an und beleuchtete den Rest der Gruppe. Alle blinzelten einander an.
    »Möchte jemand Glühwein, um uns vollends den Rest zu geben?«, fragte Chrissie.
    Als sie die Treppe zur Küche hinunterstiegen, sagte Belladonna in vertraulichem Ton zu Isabelle: »Deinen Freund finde ich wirk lich klasse. Er ist total süß.«
    Isabelle lächelte sie an. Gott sei Dank, dass es ein paar scharfsichtige Menschen gab, die Clothaires Qualitäten zu erkennen vermochten.
    »Danke. Das finde ich auch«, sagte sie.
    »Mmm, ja, er ist ganz attraktiv, auf so eine gewisse mürrische Art«, bemerkte Chrissie, der direkt hinter ihnen war.
    »Doch nicht der«, wehrte Belladonna ab. »Der andere, Tom. Er ist so geheimnisvoll. Glaubst du, er kommt zu unserem nächsten Gig, wenn ich ihn darum bitte?«
    »Nun ja, ich weiß nicht, ob er solche...«, setzte Isabelle an. »Ich kenne ihn wirklich nicht sehr gut.« Eigentlich überhaupt nicht, dachte sie verstimmt. Sie hatte keinerlei Fortschritte in Sachen The Splodge gemacht. Wenigstens konnte sie ihn jetzt, wo das Spiel vorbei war, beiseitenehmen und ihn befragen.
    Doch als sie im Hausflur ankamen, blieb Tom Quince stehen und drehte sich zu Jules und Isabelle um. »Es wird langsam Zeit. Ich sollte mich auf den Heimweg machen.«
    »Ach nein, noch nicht!«, bettelte Belladonna, bevor Isabelle dazu kam, etwas zu sagen.

    »Ich fürchte, ich muss. Vielen Dank für das Abendessen«, sagte er und lächelte Jules an, die erstaunlicherweise zurücklächelte. »Es war sehr nett, Sie alle kennenzulernen.«
    »Gute Nacht, und kommen Sie ja wieder«, sagte Chrissie und schüttelte ihm kokett die Hand. »Kommt, ihr müden Hühnchen«, wandte er sich an die anderen Gäste. »Unten wartet der Glühwein.«
    »Was hast du gesagt? Glühwein? Das klingt ja vollkommen dégueulasse«, sagte Clothaire. »Ich, ich gehe ins Bett. Tu viens, Isabelle?«
    »Oui, tout de suite«, antwortete sie und schaute sich lächelnd nach ihm um. »Gleich. Ich sage nur schnell Tom auf Wiedersehen.«
    Verzweifelt bemühte sich Isabelle, nachzudenken. Wie konnte sie noch ein Treffen mit ihm arrangieren? Sie öffnete die Haustür und trat zur Seite, um ihn vorbeizulassen. »Äh, also...«, war alles, was sie zustande brachte.
    »Es war sehr nett, Sie wiederzusehen und Ihre Freunde kennenzulernen«, sagte er vage. »Tut mir leid, dass wir nicht zu diesem Gespräch gekommen sind. War’s etwas Wichtiges?«
    »Ja! Wichtig für mich. Für meine Doktorarbeit. Vielleicht können wir uns ein andermal unterhalten?«
    »Ich habe im Moment eine Menge Arbeit, Isabelle. Hauptsächlich außerhalb von London. Ich fürchte, ich werde nicht viel hier sein«, erwiderte Tom Quince langsam und sah sie auf seine zerstreute Art an.
    »Oh.«
    »Also, gute Nacht«, sagte er und beugte sich vor, um sie auf die Wange zu küssen. Seine Augen, die sie zum ersten Mal richtig sah, waren von einem dunklen Blaugrau.
    Ehe Isabelle antworten konnte, dröhnte Clothaires Stimme aus dem obersten Stock herab. »Isabelle! Non, mais qu’est-ce qu’elle
fabrique? Komm schon, komm schon! BEEIL DICH! ICH WARTE!«
    Beim Klang der Stimme ihres Freundes drehte Isabelle den Kopf, um über die Schulter hinter sich zu schauen. Sonst hätte sie vielleicht gesehen, wie Tom Quinces Nasenflügel ganz leicht zuckten. Er fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar und trat einen Schritt vorwärts, über die Schwelle und ins Haus hinein.
    »Also, eigentlich, Isabelle, mir fällt gerade ein, dass... Diese Quitten – ich nehme an, Sie wissen nicht, wie man die zubereitet?«
    »Nein, ich habe keine Ahnung.« Isabelle zuckte die Achseln und drehte die Handflächen nach vorn.
    Er lächelte und drückte freundlich ihre bloßen Arme.
    »Oh!«, sagte Isabelle und lachte ein wenig. »Haben Sie das gespürt? Ich habe einen kleinen elektrischen Schlag bekommen.«
    »Wirklich?«, fragte er und krümmte und streckte die Finger. »Okay, wie wär’s damit: Warum kommen Sie nicht zum Essen zu mir; bringen Sie ein paar von den Quitten mit, und ich zeige Ihnen, wie es geht.« Er hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Und dann können wir auch über diese andere Sache reden.«
    »Oh, das wäre fantastisch!«
    »Dienstagabend? Um acht?«
    »Ja! Vielen, vielen Dank!«
    Hocherfreut schloss Isabelle die Haustür und lächelte vor sich hin. Sie war ihrem Ziel einen Schritt nähergekommen – da war sie sich ganz

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