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High Heels und Gummistiefel

Titel: High Heels und Gummistiefel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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doch Karloff, der wusste, dass sie am nächsten Morgen früh aufstehen musste, wegen eines besonders kniffeligen Piercing- und Body-Modification-Termins, hatte sie überredet, gleich nach Hause zu gehen. Er und Jules wären durchaus in der Lage, die Ausrüstung in seinen Lieferwagen zu laden.
    »Ja, ja, und...?«, drängte Chrissie gespannt.

    »Na ja, ihr wisst ja, wie Kazza so ist. Manchmal eben ein bisschen ungeschickt und unkoordiniert.«
    »Besonders, wenn du dabei bist, Darling.«
    »Kann schon sein.«
    Sie waren mit dem Einpacken fast fertig gewesen, und Jules, die Karloff gerade den Rücken zuwandte, hatte nicht gemerkt, dass er sich in der hilfsbereiten Absicht bückte, ihre Bassgitarre aufzuheben und sie in ihrem Koffer zu verstauen. Jules hatte sich umgedreht, um nach ihrem Instrument zu greifen, war irgendwie über den Gitarrenkoffer gestolpert, der sich nicht länger dort befand, wo sie ihn vermutete, und sie und Karloff waren mit den Köpfen gegeneinandergeknallt.
    »Und dann wart ihr völlig weggetreten und habt sofort mit total abgedrehtem Zombie-Sex losgelegt?«, fragte Chrissie und schlug die Hände zusammen.
    »Nein!« , wehrte Jules extrem heftig ab. Tatsächlich war sie auf den Knien gelandet, die eine Hand gegen ihren schmerzenden Kopf gedrückt, während sie mit der anderen blind nach dem Bass getastet hatte. Anstellte der Gitarre hatte sie den Saum von Karloffs Zwangsjacke zu fassen bekommen und sich mit aller Kraft daran festgeklammert.
    »Und dann haben sich meine Haare in den Basssaiten verheddert. Meiner Meinung nach liegt das an diesem Wachs, mit dem Bella mir immer das Haar stylt. Das Zeug klebt überall fest.«
    Jules hatte sich vergeblich abgemüht, sich loszumachen, und dabei laut geflucht, bis Karloff meinte, es sei vielleicht am besten, wenn sie mit dem Kopf am Griffbrett entlangrutschte, bis zur Mechanik.
    »Und wo war die Mechanik, Darling?«
    »Die hatte Kazza. Er hatte es geschafft, sie mit dem Schenkel festzuklemmen.«
    »Ja, ja, ich verstehe . Und was hat er die ganze Zeit getrieben?«

    »Er hat mir, na ja, du weißt schon, gut zugeredet.«
    Ein Teil des Orangensaftes, den Chrissie gerade trank, schoss ihm aus der Nase. Er riss sich zusammen und meinte grinsend: »Das klingt genau wie die Position, in der ich schon öfters gewesen bin. Bis auf ein oder zwei Details mehr oder weniger, natürlich.«
    Jules starrte ihre beiden Mitbewohner ausdruckslos an und sagte langsam: »So komisch ist das gar nicht.«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, beteuerte Isabelle und versuchte, sich zu beherrschen. »Und was ist dann passiert?«
    Eingehend betrachtete Jules ihren Toast. »Na ja, Kazza hat ganz vorsichtig meine Haare losgemacht. Er ist nicht immer tollpatschig, versteht ihr? Dann hat er... mir aufgeholfen. Und dann... ach, ihr wisst schon. Wir sind mit dem Lieferwagen hierhergefahren. Das ist alles. Ich mache mehr Tee«, verkündete sie und stand auf. »Möchte jemand welchen?«
    Chrissie verschränkte die Arme und lächelte sie wohlwollend an. »Wie typisch für dich, den wirklich romantischen Kram für dich zu behalten. Ich werde dich nicht mit Fragen löchern, Ju-Ju, Darling. Ich weiß, wann ich mich zurückhalten muss.«
    »Danke«, brummte Jules.
    »Verstehst du, ich brauche dich gar nicht zu löchern, ich weiß nämlich ganz genau , wie das alles gelaufen ist.«
    »Okay, okay.« Jules schaltete den Wasserkessel ein und lächelte fast unmerklich in sich hinein, während sie zu Isabelle hinüberschaute. Dann veränderte sich ihre Miene plötzlich, und sie hob die Hand vor den Mund. »Ach, verdammt, Isabelle. Das habe ich ja total vergessen...« Sie seufzte. »Gestern Abend hat Bella etwas gesagt, das dich irgendwie betrifft.«
    »Wirklich? Was hat sie denn gesagt?«
    »Du solltest es nicht allzu ernst nehmen. Wahrscheinlich hat sie sich das alles nur eingebildet.«

    »Was?«
    Jules setzte sich wieder und rührte in ihrem Tee. »Na ja, sie hat gesagt, sie hat Clothaire auf der Straße gesehen.«
    »Wann? Gestern?«, fragte Isabelle verwirrt.
    »Nein, nach Halloween. Als er hier war und dich besucht hat.«
    »Ach ja? Wo war er denn?«
    »In Covent Garden. Bella arbeitet da in der Gegend als Teilzeitverkäuferin in einem Naturkostladen, und sie hatte gerade Mittagspause. Und, na ja, da war er.«
    »Natürlich«, erwiderte Isabelle vernünftig. »Clothaire ist ein paar Mal allein spazieren gegangen, wenn ich gearbeitet habe. Er wollte London erkunden.«
    »Äähm, ja.«
    »Aber er

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