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Hilfe, ich habe Urlaub

Hilfe, ich habe Urlaub

Titel: Hilfe, ich habe Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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Herausforderung großer Einkaufszentren angepackt hat.
    Wie auch immer, mein Mann sagt, ich sei fit für die Shoppingliga, aber das sagt er nur, damit ich mich gut fühle.
    Nur wenn wir in Urlaub fahren, fühle ich mich richtig gefordert. Ich habe da ein paar Grundregeln:
    1. Kaufe nie etwas, das unter den Flugzeugsitz paßt.
    2. Kaufe hastig. Bereue mit Muße. Mal ehrlich, du kommst da sowieso nie wieder hin.
    3. Zu Hause halten die meisten Leute eh alles für geschmackvoll, solange es aus einem fremden Land kommt. Es ist auch kein Fehler, ausländische Preisschilder dranzulassen. Zwölf Millionen Lire hört sich in jedem Fall beeindruckend an.
    4. Kaufe nie Kleider in einem Land, wo die Frauen schwere Mäntel und Kopftücher tragen.
    5. Frage dich nie: »Brauche ich das?« Die Antwort ist stets nein.
    Reiseandenken sind eine meiner wenigen Freuden am Reisen. Ich kaufe alles. Nichts ist zu kitschig, um es nach Hause zu schleppen. Ich habe schon Schlüsselanhänger aus
    Wildschweinhaar gekauft, ein geschmackloses T-Shirt mit dem Aufdruck »ICH WAR AUF
    NEUGUINEA, UND KEINER HAT MICH GEGESSEN«, Briefbeschwerer mit dem Ungeheuer
    von Loch Ness und eine Gruppe in Gießharz gegossener Frösche aus Mexiko. Sie spielen auf kleinen Instrumenten. Ihre Gesichter zeigen einen Ausdruck unvorstellbarer Angst.
    Ich habe Kokosnüsse mit aufgemalten Indianergesichtern gekauft, aufgeblasene Kugelfische, Teppiche, die nach Kameldung rochen und ein Toilettenhäuschen mit einer Tür, die sich öffnen läßt und einen Bergsteiger auf dem Klo freigibt, der eine Zeitung liest.

    Ich habe Urlauber gesehen, die sich über ein in ein Plastiklesezeichen eingeschweißtes vierblättriges Kleeblatt so begeisterten, als kauften sie eine Eigentumswohnung in Florida. Für mich ist so was einfach eine einmalige Gelegenheit, und wenn mir beim Wühlen in der
    Küchenschublade mal ein Flaschenöffner mit dem Bild vom Vesuv in die Hände fällt und das eine Erinnerung auslöst, war es die Sache wert.
    In Istanbul gibt es einen riesigen Gewürzmarkt mit langen Reihen von Fässern voller
    Gewürze, die alle genau beschriftet sind - auf Türkisch. Ich kaufte zwei Pfund von einem Haufen grünem Zeugs, das ich für Pfefferminze hielt. Es war Henna. Bei der nächsten Musicaltournee von »Hair« können sich die Mädels ihre Hippiefrisuren bei mir nachfärben.
    Einkaufen ist vor allem ein Denksport. Besonders in der Türkei, wo fast jeder männlicher Bürger über zwölf ein Teppichhändler ist. Es sind so viele, daß sich die Touristen kaum zu helfen wissen - sie müßten schon ein Kruzifix vor sich halten und schreien: »Zurück! Zurück!«
    Dementsprechend haben die Teppichverkäufer die einfallsreichsten Maschen auf Lager, die ich je gesehen habe.
    Die »LANDSMANN«-Masche:
    Sie stehen an einer Straßenecke, umringt von sechs Teppichhändlern, als ein Mann erscheint, der den anderen auf Türkisch klarmacht, daß sie verschwinden sollen, und sich dann in fließendem Englisch an Sie wendet: »Sind die nicht lästig? Ich komme auch aus Amerika. Woher kommen Sie?« Egal welches Land Sie nennen, er war schon da.
    Er wird Ihnen erzählen, seine Frau und er seien vor einigen Jahren in die Türkei gezogen. Er lädt Sie in aller Freundschaft zu einer Tasse Kaffee ein. Den Kaffee kriegen Sie dann in einem Teppichgeschäft (was haben Sie erwartet?), das nur ein paar Straßen von Ihrem Hotel entfernt liegt. Er wird Ihnen erzählen, daß er Teppiche für eine große New Yorker Firma kauft. Falls Ihnen hier etwas besonders gefällt, kann er es Ihnen zu einem guten Preis besorgen. Lieferung frei Haus, versteht sich.
    Die »VERTRAUEN SIE MIR, ICH VERKAUFE KEINE TEPPICHE«-Masche:
    Sie machen gerade einen Schnappschuß im Park, als ein junger Mann Sie fragt: »Das ist ja eine tolle Kamera. Wieviel haben Sie dafür bezahlt?« Sie zucken die Achseln und nennen ihm eine Zahl, und er holt seine Brieftasche hervor und sagt: »Die würde ich Ihnen gern abkaufen.« Sie lächeln (großer Fehler) und sagen: »Nein, danke.«
    Er läuft Ihnen zwei Tage lang hinterher und versucht Sie umzustimmen, bis Sie schließlich sagen: »Ich möchte meine Kamera wirklich nicht verkaufen. Auf Wiedersehen.«
    Das ist sein Stichwort. »Möchten Sie dann nicht wenigstens einen Blick auf meine Teppiche werfen? Sie sind besser und billiger als alle anderen. Sie können gerne mit Kreditkarte zahlen.«
    Die »FREMDSPRACHEN«-Masche:
    Das ist eine sehr beliebte Masche. Der Verkäufer kommt ganz dicht an

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