Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
Vom Netzwerk:
einfach in die Richtung weitergingen, in die die Woge aus Goo sie geschwemmt hatte. Umzukehren wäre sicher nicht klug gewesen.
    Sie hoffte nur, dass sie aus diesem Tunnel herauskamen, bevor ihr kleiner Wasservorrat erschöpft war. Und bevor ihre Kräfte versagten.
    Das einzig Gute an diesem Glibber, dem Goo, war, dass er binnen einer Stunde trocknete und in Flocken abfiel, ohne viele Rückstände zu hinterlassen.
    Aber Zhao ging es schlecht, seit er darin begraben gewesen war. Er wirkte abwesend, wie betäubt. Rachel und Pav mussten das Zeug von ihm abwischen, ohne dass er ihnen dabei half. Sogar nachdem er wieder atmen und aufstehen konnte, benahm er sich wie ein Zombie.
    Und nachdem Pavs erste Begeisterung darüber, dass er diese Attacke überlebt hatte, abgeflaut war, verhielt er sich nicht viel besser. »Sollen wir so lange weiterlaufen, bis wir vor Entkräftung umfallen?«
    »Ja, wenn die einzige Alternative darin besteht, sich hinzusetzen und auf den Tod zu warten.« Rachel merkte, dass sie mit ihrer patzigen Art niemandem einen Gefallen tat, nicht einmal sich selbst. Sie tätschelte Cowboy, der in ihrer Gesellschaft so glücklich war, dass er nicht einen Schritt von ihrer Seite wich. »Dem Hund scheint es gut zu gehen. Vielleicht hat er Wasser oder einen Weg in ein Habitat gefunden.«
    »Wenn ja«, sagte Zhao und unterbrach sein mürrisches Schweigen, »wieso ist er dann immer noch bei uns?«
    Einen Moment lang fragte sich Rachel, ob sie und Pav und der Hund nicht besser dran wären, wenn Zhao nicht mehr aus dem Glibber aufgetaucht wäre. Selbst in ihrem Habitat hatte sie keinen guten Eindruck von dem Mann gehabt. Er war ein Spion und ein Ausländer. Entschuldigung, aber so war das nun mal.
    Ehe Rachel den Wesen begegnete, die Keanu konstruiert und ihre Mutter getötet hatten, kam Zhao ihrer Vorstellung von einem Alien noch am nächsten.
    »Sobald ich herauskriege, wie ich ihn fragen kann und auch eine Antwort erhalte, sage ich dir Bescheid«, erwiderte sie.
    Eine Stunde nach ihrem Tauchbad in dem PLASM -Goo sahen Rachel und Pav wieder genauso aus wie vorher. Auch ihre Emotionen hatten sich wieder beruhigt.
    An dem Tunnel hatte sich bisher nichts verändert. Die Gravitationsmurmel war nicht wieder aufgetaucht. Der Hund begnügte sich damit, neben ihnen her zu trotten und schmiegte sich immer wieder an ihre Beine, als suche er ihre körperliche Nähe. Die Dinge standen nicht sonderlich gut … aber es hätte schlimmer sein können.
    Pav hatte die Sprache wiedergefunden. »Hey, Rachel, was glaubst du, wie weit wir gelaufen sind?«
    Rachel wusste, dass ein Mensch in einer Stunde sechs Kilo meter zurücklegen konnte, wenn er zügig marschierte. Aber sie waren nicht zügig vorangekommen. Andererseits waren sie mit Sicherheit an die drei Stunden unterwegs. »Ich weiß es nicht. Zehn Kilometer?«
    »Wie lang ist das Habitat?«
    »Von dem Punkt an gerechnet, an dem wir aufgebrochen sind, beträgt seine Länge auf gar keinen Fall zehn Kilometer.« Es hatte keinen Sinn, das offenkundige Problem zu ignorieren. »Aber wir sind nicht in einer geraden Linie gelaufen.«
    »Richtig«, erwiderte Pav. »Wir könnten in einem Bogen um das Habitat herumgehen.«
    »Genau!«
    Jetzt mischte sich auch Zhao ein. »Es wäre auch möglich, dass wir uns immer weiter davon entfernen und tief in das Innere des NEO vorstoßen.«
    Rachel hatte eine Idee. Sie erinnerte sich an etwas, das ihre Mutter sie gelehrt hatte. »Wäre das denn so schlimm?«
    Zhao wandte ihr sein Gesicht zu. Seine Miene zeigte eine Mischung aus Erstaunen und Groll, doch das war immer noch besser als sein zombiehaftes Schweigen. »Allerdings, wenn wir zu anderen Menschen und zu Wasser und Nahrung zurückkehren wollen.«
    »Wasser und Nahrung könnte es doch auch an anderen Stellen des NEO geben. Woher wollen wir wissen, dass ausschließlich in dem Habitat, in dem wir uns niedergelassen haben, Menschen überleben können?«
    »Das ist ja das Problem, dass wir es nicht wissen! Wir wissen überhaupt nichts!«
    »Oh, das stimmt nicht ganz, etwas wissen wir schon.« Sie marschierte unverdrossen weiter und zog Zhao, Pav und Cow boy mit sich. »Seht euch doch nur um«, fuhr sie fort und deutete auf den Tunnel, durch den sie liefen. »Wir wissen zum Beispiel, dass es irgendwo eine Spezies gab, die das Universum von ihrer Existenz in Kenntnis setzen wollte. Deshalb … nahmen diese Lebewesen einen ihrer Monde …«
    »Whoa«, entfuhr es Pav. »Wir wissen nicht, ob das hier

Weitere Kostenlose Bücher