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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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Schlafmangel gerötet.
    Der sogenannte Houston/Bangalore-Stadtrat hatte sich auf der unteren Etage des Tempels versammelt. Harley Drake, Shane Weldon, Vikram Nayar und Gabriel Jones waren dort. Sasha Blaine war ebenfalls anwesend, und natürlich die Angeklagte, Camilla.
    Gabriel fand, dass Harley, der verkrüppelte ehemalige Astronaut und nunmehr Bürgermeister der Houston/Bangalores, abgekämpft und geistesabwesend aussah. Seine Miene erhellte sich nur, wenn er sich an Sasha Blaine wandte, die neben Camilla saß und sie tröstete, während sie dem Mädchen freundlich ein paar Fragen stellte.
    Doch es half alles nichts. Camilla schien zu nichts mehr fähig zu sein, außer in holprigem Portugiesisch vor sich hin zu plappern.
    Bis auf Gabriel und Bynum hatten die drei anderen Männer abwechselnd versucht, Camilla zu befragen. Hatte sie Chitran »wehgetan«? Hatte sie die Käfer in das Habitat hineingelassen? Und falls ja, warum?
    Die Vernehmung war nicht gut gelaufen. Camilla wirkte zappelig, launisch – was ja auch verständlich war. Obwohl Gabriel ein nachlässiger und zumeist abwesender Vater gewesen war, hatte ihn die begrenzte Erfahrung mit seiner Tochter, Yvonne, gelehrt, dass man ein Mädchen zu nichts zwingen konnte.
    Der ebenfalls anwesende Revenant Brent Bynum schwieg die meiste Zeit. Gabriel war aufgefallen, dass er die Arme um sich schlang und den Kopf leicht hin und her pendeln ließ, als führe er in Gedanken ein wichtiges Gespräch.
    Was vermutlich sogar stimmte.
    Alles wurde noch komplizierter, weil sich eine Stimmung wie in einer Einsatzzentrale eingeschlichen hatte. Drake hatte Xavier Toutant und mehrere andere HB s losgeschickt, um festzustellen, was zum Teufel in anderen Teilen des Habitats los war. Gabriel hatte den Eindruck, dass an mehreren Stellen Feuer ausgebrochen sein musste. Die Leute, die die Situation auskundschaften sollten, waren noch nicht zurückgekehrt, was die allgemeine Frustration steigerte.
    Kaum hatte Harley Drake seiner Hilflosigkeit Ausdruck verliehen, da stand Brent Bynum auf. »Mit dem Mädchen verschwenden Sie nur Ihre Zeit«, behauptete er. »Ich kann Ihnen alles sagen, was Camilla weiß.«
    »Aber Sie wissen nicht, was sie getan hat und warum!«, schnappte Drake.
    »Ich kann Ihnen sagen, dass diese Reivers für uns die größte Bedrohung darstellen«, beharrte Bynum. »Nicht nur für die Menschen in diesem Habitat, sondern auch für die Architekten und – um es offen auszusprechen – für alles, was wir im Universum kennen.«
    »Du liebe Güte, Brent!«, rief Harley Drake. »Ich sehe ein, dass sie eine Seuche sind, eine Pest . Vielleicht können sie uns in der fragilen Situation, in der wir uns befinden, sogar gefährlich werden. Aber dass sie das gesamte Universum bedrohen? Tut mir leid, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Weil Sie sich weigern, in den richtigen Dimensionen zu denken, Drake. Sie haben sich nur mit ihrer primitivsten, aber immer noch tödlichen, Form befasst … Aber sie können noch ganz andere Formen annehmen. Sie sind imstande, sich zu Konglomeraten zusammenzusetzen, die größer, leistungsstärker, destruktiver sind als alles, was Sie bis jetzt von ihnen gesehen haben. Sie können zu einem Korpus vom Umfang dieses Planetoiden anwachsen. Das Universum steckt voller Mysterien, brauchen Sie dafür noch mehr Beweise als die, die Sie bereits kennen? Stellen Sie sich die Reivers als intergalaktische Heuschrecken vor, die alles verschlingen, was ihnen auf ihrem Weg begegnet – Energie, nützliche Materie und Informationen. Sie fressen alles kahl, lassen nichts zurück. Dabei können sie jede Größe und beinahe jede Gestalt annehmen.«
    »Von-Neumann-Maschinen?«, warf Nayar ein. Erklärend fügte er hinzu: »Sie verhalten sich wie selbstreplizierende Nanosonden.«
    »Das ist doch reine Theorie«, meinte Harley.
    Weldon dachte praktisch, wie immer. »Nun ja, aber jetzt sind sie hier. Kann man sie vernichten?«
    »Wenn Sie glauben, Camilla weiß es, dann fragen Sie sie doch!« Bynum zeigte auf das Mädchen.
    »Hört doch mal zu«, mischte sich Sasha ein. »Es ist uns nur eingeschränkt möglich, mit dem Mädchen zu kommunizieren. Ich für meinen Teil gebe einen Scheiß auf das, was sie uns zu dem Thema vielleicht sagen würde. Keiner von uns hier spricht so gut Deutsch, um sie wirklich verstehen zu können. Und mit Portugiesisch klappt’s ja sowieso nicht. Zum anderen ist sie erst neun Jahre alt. Und sie hat ein schweres Trauma

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