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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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Fragen, ohne die Leute in seinem Beruf nicht auskamen.
    »Das werden wir bald wissen«, sagte Jaidev. »Bis dahin möchte ich Ihnen etwas zeigen.«
    Er winkte Nayar und Gabriel an eine Kontrolltafel heran. »Wir haben eine Art von System-Status-Repository lokalisiert. Offenbar haben wir Zugang zu einer muldidimensionalen Karte von Keanu und seinem Inneren. Man erkennt verschiedene Tunnel und Passagen, und etwas, das ein Transportsystem sein könnte …« Während Jaidev sprach und Sensorfelder berührte, betrachtete Gabriel die Bildschirme. Ja, das rundliche Ding war Keanu … wabenförmig durchsetzt mit zylindrischen Strukturen, die von einem zylindrischen zentralen Kern ausgingen. Es waren acht Strukturen, und Gabriel brauchte nicht Bynum oder Jaidev, um ihm zu erklären, dass es sich dabei um die Habitate handelte.
    Im unteren Bereich des zentralen Kerns befand sich eine sphärisch geformte Kammer … und alles war durch ein Gespinst aus Linien und Verbindungen miteinander verflochten, das Gabriel an ein Spinnennetz in 3-D erinnerte.
    An einer Seite, nahe der Oberfläche, sah man eine weitere Kammer … kleiner als die Habitate oder der zentrale Kern. Sie besaß eine seltsame Form, und ihr Zweck war noch weniger eindeutig als die der anderen Strukturen.
    Natürlich veränderten Jaidev und Daksha dauernd die Bilder, indem sie verschiedene Sensorflächen berührten. Die Übersichtskarte wurde ersetzt durch vergrößerte Ansichten einzelner Tunnel und Habitate (ein Bild, das nur das Habitat der Menschen wiedergeben konnte, huschte vorbei), sowie anderer Hohlräume.
    Dann sahen sie eine Außenaufnahme von Keanu. Das NEO schwebte in einer Wolke aus Partikeln oder Gas, wie ein vielfach gelappter Komet. Die Wolke war so groß und dünn, dass man nur schwer erkennen konnte, wo sie endete und der leere Weltraum begann.
    Gibt es eine Aufnahme von der Erde?«, fragte Gabriel. Wie weit waren sie in einer Woche geflogen? Mit welcher Geschwindigkeit bewegte sich Keanu? Wie groß war die Beschleunigung? Bis zum Mars waren sie vermutlich noch nicht gekommen.
    »Wir gehen davon aus, dass es solche Bilder gibt«, antwortete Daksha. »Aber wir suchen noch nach dem Bereich, der für die Beobachtung des Weltraums zuständig ist.«
    »Unsere gesamte Situation hat sich verbessert«, sagte Gabriel. »Das heißt, dass wir nicht auf Brent Bynum angewiesen sind.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Jaidev. »Es war Bynum, der uns diesen Bereich gezeigt hat, einschließlich der medizinischen Sektion.«
    Hauptsächlich deshalb hielt Gabriel den Mund, wenn Bynum wieder mal für Ärger sorgte. Schließlich schuldete er dem Mann sein Leben.
    »Um auf diese Reivers zurückzukommen«, sagte Nayar, »Bynum hat uns geholfen, ein paar der Informationen zu verstehen, die die Datenbank bezüglich dieser Dinger enthält.« Mit einer Kopfbewegung deutete er auf Jaidev.
    »Es scheint fast, als seien die Reivers die perfekte Antwort der Evolution auf die Gegebenheiten des Universums«, sagte Jaidev und konnte es nicht verhindern, dass seine Stimme aufgeregt klang. »Sie können sowohl Mikro- als auch Makrowesen sein. Sie setzen sich zu Konglomeraten zusammen, die es ihnen gestatten, jede erforderliche Masse anzuhäufen. Und das geht nur, weil sie reine Prozessoren sind, Energie aufnehmen und sie nutzen.«
    »Im Wesentlichen sind sie nichts anderes als eine Ansammlung von Daten, Informationen«, ergänzte Daksha.
    In diesem Moment hetzte Xavier Toutant die Rampe hoch. Er war außer Atem und sein Gesicht war schweißüberströmt, als sei er lange gerannte.
    »Wir haben sämtliche Gifte ausprobiert«, keuchte er. »Chemikalien. Feuer.«
    »Immer schön langsam«, mahnte Nayar.
    »Manches von dem Zeug perlte einfach von ihnen ab. Die einzigen, die vergiftet wurden, waren wir selber!«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Jaidev. Er nahm das Ganze persönlich. Wie ein guter General, dachte Gabriel.
    »Es war, als hätte man Benzin in ein Feuer gegossen … Hinterher gab es noch mehr Käfer als vorher, ehe wir mit unseren Maßnahmen begannen!«
    Nayar hob eine Hand. »Soll das heißen, dass nichts gewirkt hat?«
    »Das ist unmöglich!«, rief Jaidev. Er eilte zur Rampe, als sei er entschlossen, diese lächerliche Geschichte selbst nachzuprüfen.
    »Wenn er uns mitteilt, dass unsere Waffen versagt haben, dann haben sie versagt!«, blaffte Nayar. »Die intelligente Option ist, bessere zu entwickeln!«
    »Und zwar schnell«, fügte Gabriel hinzu. Er lächelte.

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