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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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sein, dich wiederzusehen. Das letzte Mal sind wir uns vor … zwei Jahren begegnet.«
    Taj zögerte mit der Antwort, und Zack fragte sich, ob seine Crewkameraden in der Brahma mithörten. Dann sagte er: »Das könnte ein neuer Anfang für alle werden. Gib gut auf dich acht, mein Freund.«
    Kaum war die Verbindung gekappt, da beschwerte sich Pogo: »Du hast ihn nicht nach der Stinger ge fragt!«
    »Das ist eine offene Schleife, Herrgott noch mal! Er hätte mir nichts verraten, und allein durch die Frage hätten wir sie darauf aufmerksam gemacht, dass wir das Ding sehen können … was immer es ist.«
    »Notiert«, sagte Pogo.
    »Keanu ist bloß ein NEO , aber es sollte groß genug sein für uns alle«, legte Zack nach.
    »Außerdem«, steuerte Yvonne bei, »wird sich der Brocken in wenigen Wochen außerhalb unserer Reichweite befinden. Warum sich wegen etwas streiten, das schon bald gar nicht mehr hier ist?«
    Zack entfernte sich von der Konsole und ging zur Luftschleuse, wo Tea dabei war, die Teile seines Raumanzugs zusammenzusetzen. »Jetzt weiß ich, warum Weldon dir meine Mission gegeben hat«, beschied sie ihm.
    Ja , dachte Zack, aber er sagte nicht: Weil ich der Typ von Astronaut bin, der für die Mission alles tut, ich exponiere sogar meinen persönlichen Kummer .

3
    »Alle Astronauten sind gleich erschaffen worden. Doch manche sind gleicher als andere.«
    DEKE SLAYTON
    Dreiundsiebzig Tage zuvor
    Auf dem Campus des NASA Johnson Space Center standen auch historische Gebäude. Im Gebäude 30 befand sich die Mission Control; Gebäude 9 beherbergte die Destiny - und Venture -Simulatoren. Das hohe Gebäude 2 war der Sitz des Hauptquartiers.
    Und in der obersten Etage von 4-Süd hatten die Astronauten ihre Büros. Dort hatte Zack zehn Jahre lang gearbeitet. Doch nachdem man ihn mit seinem Einver ständnis in den Managerstatus versetzt und der Wissen schaftlergruppe zugeteilt hatte, die sich mit Planetologie beschäftigte, fand Zack es praktischer, in das unauffällige Gebäude 24 auf der anderen Seite des Karrees überzuwechseln.
    Er vernachlässigte keineswegs die Fliegerei und leistete die vorgeschriebenen vierzig Stunden pro Jahr ab, wobei er die meisten angegurtet in einer altertümlichen WB -57 verbrachte, die in großer Höhe Loopings flog, um Bilder von Keanu zu machen.
    Gewissenhaft besuchte er auch das wöchentliche Mon tagmorgen-Treffen der Piloten in 4-Süd, um sich die oftmals lärmenden, mitunter ernsthaften, gelegentlich langweiligen Präsentationen über die technischen Entwicklungen der Destiny und der Venture anzuhören … oder welche negativen politischen Konsequenzen Travis Buells sowohl populäre als auch umstrittene »Inbesitznahme« des Mondes nach sich zog, ein Streitpunkt, der umso spannender wurde, da Buell selbst anwesend war.
    Und um mitzubekommen, welche Crews für die neuen Missionen ausgewählt wurden; auf diese Weise erfuhr er auch, dass Tea Nowinski die Kommandantin der Destiny -7 -Mission sein sollte.
    Doch die meiste Zeit verbrachte er in einem schlichten Büro im zweiten Stock des Gebäudes 24. Es passierte frühmorgens am neunten Juni; Rachel war auf einer Pyjama-Party bei den Meyers, deshalb saß Zack schon um sieben in seinem Büro, als Harley Drake – der ebenfalls gern früh mit seiner Arbeit begann – hereingerollt kam und hinter sich die Tür schloss. »Schon die Nachrichten gesehen?«
    »Grenz das ein bisschen für mich ein. Sprechen wir über Wirtschaft, Politik, Frauen oder Keanu?« Harley hatte den Verlust seiner Mobilität – und seiner Karrieren als Flieger und Astronaut – besser verkraftet, als es Zack an seiner Stelle möglich gewesen wäre, und sich mit Verve auf ein neues Betätigungsfeld als Weltraumwissenschaftler gestürzt. An der Rice University hatte er sich für ein Magisterprogramm eingeschrieben, und in der Gruppe, die Keanu erforschte, war er der eifrigste Mitarbeiter … all das, ohne seine derbe Schnoddrigkeit zu verlieren, mit der er manchmal die pedantischeren, akademischen Typen im Gebäude 24 schockierte.
    »Die Brahma fliegt zu Keanu.«
    Die Koalition plante, ihre erste Mission, die über den Erdorbit hinausging – nämlich zum Mond – in drei Monaten zu starten. Da die Brahma am Shackelton-Krater landen sollte, bestand die Möglichkeit – und die akute Besorgnis –, dass die Crew der Brahma mit der Besatzung der Destiny -7 zusammentreffen würde.
    »Shackleton und Keanu?«
    »Nein, du Pfeife. Unbegrenzte Treibstoffreserven und

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