Himmlische Verfuehrung
mein Schatz. Bis morgen dann.“
„Tschüss Mom“, erwiderte ich und legte auf.
Als das Essen fertig war, saßen wir alle zusammen im Esszimmer am Tisch. Es gab Chili con Carne mit Reis. Das Essen schmeckte richtig gut, und wie Sixt mir schon erzählt hatte, konnte Nathan wirklich gut kochen.
„Wollen wir am Dienstag shoppen gehen“, fragte Sasha Maya und mich.
„Von mir aus gern. Ich habe da nichts vor“, erwiderte ich.
„Ja bei mir geht es auch“, sagte Maya.
„Ok, dann fahren wir gleich nach der Uni“, bestimmte Sasha.
„Nathan bestell schon mal einen neuen Kleiderschrank“, scherzte Timothy.
„Ja das werde ich wohl machen müssen. Beziehungsweise müssen wir wohl bald anbauen, damit deine Klamotten alle in dein Zimmer hineinpassen“, wandte Nathan sich an Sasha.
„So schlimm bin ich gar nicht“, verteidigte sie sich.
„Nein“, riefen alle drei Jungs gleichzeitig und lachten.
Nach dem Essen fuhr ich nach Hause. Sixt begleitete mich. Ich stellte meinen Wagen an der Garage ab und wir stiegen aus.
„Sollen wir noch eine Runde spazieren gehen“, fragte Sixt mich.
„Ja, das wäre schön“, erwiderte ich und schaute ihn lächelnd an.
„Na dann komm“, sagte er sanft, legte einen Arm um meine Taille und wir gingen zum Wald hinter unserem Grundstück. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne versuchte sich, durch die Wolken zu drängen. Ich liebte den Wald und ging gerne dort spazieren. Ich atmete tief ein und roch die frische Waldluft.
„Schau mal da sitzt ein Hase“, sagte Sixt leise und zeigte zu einem Busch, vor dem ein hellbrauner Hase saß.
„Der ist ja süß. Und schau mal da sind ja noch ganz kleine“, erwiderte ich ebenfalls leise, um sie nicht zu verscheuchen. Vier kleine Hasen kamen aus dem Gebüsch und blieben neben dem großen Hasen stehen. Ich liebte Tiere. Wenn ich im Fernsehen Not leidende Tiere sah, hätte ich sie am liebsten alle gerettet und zu mir geholt. Wir schauten den Hasen noch etwas zu und gingen dann weiter.
„Ich hatte mal ein Zwergkaninchen. Er hieß Snow, weil er schneeweiß war. Eigentlich war er schon fast wie ein Hund gewesen und lief mir überall hinterher. Er war den ganzen Tag und auch in der Nacht draußen gewesen und war nur in seinem Käfig zum Fressen und um sein Geschäft zu erledigen. Er war sehr zutraulich. Wenn ich auf meinem Bett saß, kam er zu mir hochgesprungen und setzte sich neben mich, um von mir gestreichelt zu werden“, erzählte ich.
„Und wo ist er jetzt“, fragte Sixt.
„Naja vor zwei Jahren hatte er plötzlich eine Zahnentzündung. Mir ist das gar nicht aufgefallen, als er zwei Tage nichts mehr gefressen hat. Das hatte er öfter nicht gemacht und dafür danach das doppelte gefressen. Er lag vor seinen Käfig und war so schwach. Mein Vater und ich sind mit ihm zum Tierarzt gefahren. Aber es hatte keinen Sinn mehr. Der Tierarzt sagte, er hätte die Nacht nicht mehr überlebt und für eine Narkose um den Zahn zu behandeln wäre es auch zu spät gewesen. Er musste eingeschläfert werden“, sagte ich traurig.
„Es war bestimmt schlimm für dich.“
„Ja war es. Ich hatte ihn vier Jahre. Meine Eltern wollten mir einen Neuen kaufen, aber ich wollte nicht. Zumindest nicht in der ersten Zeit.“
„Möchtest du denn wieder einen haben?“
„Gerne. Hasen gehören zu meinen Lieblingstieren. Sag mal ...“, fing ich an.
„Ja?“
„Kommen Tiere auch in den Himmel?“
„Natürlich. Sie können halt keine Schutzengel werden, aber dafür warten sie im Himmel auf ihren Besitzer“, erklärte Sixt sanft.
„Wirklich“, fragte ich ungläubig.
„Ja. Wenn sie ihren Besitzer im Himmel sehen, laufen sie zu ihm.“
„Irgendwie klingt es süß. Wenn man dafür halt nicht sterben müsste, um seine Liebsten wiederzusehen.“
„Ja so ist es leider“, sagte er zog mich an sich und küsste mich auf mein Haar. Es donnerte und als ich durch die Bäume in den Himmel blickte, sah ich, dass sich über uns dicke dunkle Wolken befanden. In dem Moment fing es auch schon leicht an zu regnen an.
„Komm, lass uns zurück gehen, bevor es noch richtig anfängt zu regnen und wir nass werden“, schlug Sixt vor. Wir traten den Rückweg an, und kurz bevor wir mein Haus erreicht hatten, begann es wie aus Eimern zu schütten.
„Du solltest dich umziehen gehen, bevor du noch krank wirst“, sagte Sixt, nachdem wir mein Haus mit vollkommen durchnässten Klamotten betreten hatten.
„Du auch“, erwiderte ich.
„Ich kann nicht
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