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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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Leuten in seine Arme zu ziehen und leidenschaftlich zu küssen. „Hat Champagner immer diese Wirkung auf dich?“
    Nein, du hast diese Wirkung auf mich, korrigierte er im Stillen . Laut sagt er: „Nein. Es liegt nicht am Champagner. Es ist einfach nur pures und ungezügeltes Verlangen, das mich wie ein Dorftrottel erscheinen lässt.“ Er zwang sich, ihren scherzhaften Ton aufzugreifen, und rang sich ein Lächeln ab. Und tatsächlich, ein rosiger Hauch überzog ihre Wangen, als würde sie Scham empfinden. Sie war so entzückend scheu und distanziert, nur im Liebesspiel war sie völlig entfesselt. In ihrer Hingabe zeigte sie ihr wahres Wesen. Nach außen konnte sie selbstherrlich und hochmütig wirken, in ihrem Innern aber war sie warmherzig, verwundbar und liebevoll. „Wir nehmen eine zweite Flasche aufs Zimmer – ich denke dabei an ein paar sündige Spielchen, die dir gefallen werden.“
    In ihren großen braunen Augen las Jack unschuldige Neugier und prickelnde Erregung, und es kostete ihn schier übermenschliche Beherrschung, sich nur auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Das Mahl, die knisternde erotische Spannung zwischen ihnen und das Grollen des Kanonendonners, das mit zunehmender Dunkelheit seltener wurde, bestimmte die Welt, die als seine bezeichnet werden konnte. Jack spürte, wie das Drängen in ihm abflaute und ersetzt wurde von einem Gefühl der Vorfreude.
    Er wollte Eva heute Nacht lieben, und es würde noch beseligender sein als all die Male zuvor – aber er wünschte sich noch mehr. Er wollte sie dabei beobachten, er wollte sich jede winzige Einzelheit von ihr einprägen. Er wollte sich daran erinnern, wie sie die Nase kraus zog, wenn ihr etwas nicht behagte, wie sie lächelte, wie die Farbe ihrer Augen sich im Kerzenschein veränderte, wie das winzige Muttermal in ihrem linken Augenwinkel sich bewegte, wenn sie über eine neckende Bemerkung von ihm tadelnd die Stirn runzelte.
    Jedes Detail wollte er in sich aufsaugen, den Klang ihrer Stimme, wenn sie etwas sagte, bei dem sie schmunzeln musste, ihr kehliges Lachen, wenn sie sich unbeschwert und heiter fühlte, die plötzliche Ernsthaftigkeit, die über ihr Gesicht huschte, wenn sie über etwas nachdachte und ihm partout nicht verraten wollte, worüber sie grübelte. All diese Momente wollte er sich einprägen und sich so merken wie die Landkarte eines unbekannten Terrains oder die präzisen Anweisungen eines Auftraggebers. All diese Dinge wollte er in seinem Gedächtnis aufbewahren, um sie in einer Zeit wieder hervorholen zu können, wenn die Erinnerung alles war, was ihm von ihr geblieben war. Alles, was er je von ihr bekommen konnte.
    Eva legte das Besteck mit einem leisen Seufzer beiseite. Sie hatte genug gegessen und war zufrieden. Jack schenkte den letzten Tropfen Champagner aus und winkte der Bedienung, eine zweite Flasche zu bringen.
    Badewanne und Handtücher waren aus dem Zimmer entfernt worden. Die bauschige Daunendecke des Bettes war einladend zurückgeschlagen, und auf dem Nachttisch verströmte ein mehrarmiger Kerzenleuchter mildes Licht. Ein üppiger Strauß roter Rosen auf der Kommode bildete einen hübschen Farbfleck im Zimmer.
    „Eva.“ Jack streckte die Arme nach ihr aus.
    „Nein.“ Sie hob abwehrend die Hand. „Nein, heute Nacht will ich dich verführen.“
    „Was haben wir denn bisher getan?“, fragte er, sich seiner Erregung bewusst, die sich während des ganzen Abends verstärkt hatte.
    „Du hast mich beglückt, wir haben einander beglückt“, erklärte sie. „Heute Nacht möchte ich gern die … die Führung übernehmen.“
    Brachte er die Willensstärke auf, ihr die Initiative zu überlassen? Jack schluckte schwer, er wollte ihr diesen Wunsch erfüllen. Allein der Gedanke daran genügte beinahe, um die Kontrolle über sich zu verlieren. Unfähig, ein Wort hervorzubringen, nickte er nur.
    „Gut.“ Sie errötete, war aber unbeirrt. „Zieh dich für mich aus.“
    Er konnte den Blick nicht von ihr losreißen. Gehorsam tastete er nach seiner Halsbinde, nahm sie ab, öffnete die Knöpfe seiner Weste, warf sie zusammen mit dem Jackett von sich und konnte sich kaum noch daran erinnern, wie er Hemd und Stiefel loswurde. Jedenfalls stand er plötzlich fast nackt vor ihr, nur noch mit der leichten Hose bekleidet, die er bei der Ankunft im Gasthof angezogen hatte.
    „Alles“, raunte sie, und ihr Blick glitt über seine nackte Brust nach unten.
    Er war so unglaublich erregt, dass er unbeholfen am Bund nestelte, bevor

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