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HISTORICAL BAND 295

HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford
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sie nicht vorhersehen können. Wulfrum würde diesen feigen Akt nicht auf sich beruhen lassen.
    Sie schloss die Augen. Was soll ich bloß tun? Dieser Gedanke ging ihr immer wieder durch den Kopf, bis das gleichmäßige Prasseln des Regens sie einschlafen ließ.

14. KAPITEL
    Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, war das Unwetter längst weitergezogen. Lediglich die feuchte Erde und ein paar Pfützen zeugten noch von dem Wolkenbruch. Ansonsten war nur klarer blauer Himmel zu sehen. Der Stall war kaum mehr als eine rußgeschwärzte Ruine. Es stank nach verbranntem Stroh, Asche und Ruß. Elgiva schauderte, da sie im Geiste noch das aufgeregte Wiehern der Pferde in Todesangst hörte.
    „Wir müssen das komplett neu bauen“, sagte Eisenfaust, der die Ruine mit kritischem Blick betrachtete. „Da drin könnten wir nicht mal mehr ein Schwein unterbringen, von einem Pferd ganz zu schweigen.“
    Wulfrum stimmte zu. „Ein Glück, dass es so warm ist und die Pferde sich nicht erkälten, wenn sie die Nächte unter freiem Himmel verbringen. Wir müssen ein paar Leute abstellen, damit sie die Überreste wegschaffen.“
    „Ich kümmere mich darum.“
    Eisenfaust wollte gerade gehen, da kam Ido missmutig blickend aus der Ruine. „Herr, ich glaube, das solltet Ihr Euch ansehen.“ Er hielt inne und warf Wulfrum einen vielsagenden Blick zu. „Es wäre wohl besser, wenn die Lady nicht mitkommt. Das ist kein Anblick für eine Frau.“
    Verwundert sah Elgiva den beiden Männern nach, die sich zu einer Stelle begaben, an der ein Teil der Wand eingestürzt war. Sie hörte, wie Holzstücke zur Seite geschoben wurden, dann folgte eine leise Unterhaltung, von der sie kein Wort verstand. Schließlich kamen die beiden zurück. Wulfrums Gesichtsausdruck war so finster, dass Elgiva all ihren Mut zusammennehmen musste, um ihn zu fragen, was vorgefallen war.
    „Da vorn liegt die Leiche des Stalljungen. Er muss sich auf dem Heuboden aufgehalten haben, als er vom Feuer überrascht wurde. Leider hat niemand gewusst, dass er dort oben war.“
    Tränen stiegen Elgiva in die Augen, während sie ihren Mann voller Entsetzen ansah. Ringsum wurde wütendes Gemurmel laut angesichts dieser Schreckensmeldung.
    „Wer das zu verantworten hat, wird dafür teuer bezahlen“, sprach Wulfrum weiter. „Hatte der Junge Angehörige?“
    „Seine Mutter lebt noch, soweit ich weiß“, antwortete Eisenfaust.
    Bevor sich irgendjemand bereit erklären konnte, der Mutter die Nachricht zu überbringen, kam Ceolnoth zu ihnen, einen der Diener im Schlepptau. Der schaute sich ängstlich um, konnte sich aber dem festen Griff um seinen Arm nicht entziehen.
    Wulfrum drehte sich um. „Und wen haben wir hier?“
    „Herr, dieser Mann kann vielleicht etwas dazu sagen, was sich hier vergangene Nacht abgespielt hat“, sagte Ceolnoth.
    „Tatsächlich?“
    „Ja, Herr. Wie es scheint, ist heute Morgen ein anderer Diener nicht zur Arbeit erschienen.“
    Wulfrum legte die Stirn in Falten. „Und was hat er damit zu tun?“
    Der Diener wurde noch bleicher und begann zu zittern. „Gar nichts, Herr, das schwöre ich. Ich habe heute Morgen nur festgestellt, dass Drem nicht da war.“
    Augenblicklich erinnerte sich Elgiva daran, was sie am vorigen Abend gesehen hatte. Offenbar hatte sie sich bei ihrer Beobachtung nicht getäuscht.
    „Drem?“, wiederholte Wulfrum.
    „Einer der Feldarbeiter, Herr“, erklärte Ceolnoth.
    „Ich kenne den Mann.“ Wulfrum ließ den Diener nicht aus den Augen. „Und weiter?“
    „Das ist alles, was ich weiß, Herr. Gestern Abend war Drem noch da, und heute Morgen war er verschwunden.“
    „Hast du nach ihm gesucht?“
    „Ja, Herr, aber ich konnte ihn nirgends finden.“
    „Und weiter?“
    „Nichts weiter, Herr.“
    „Tja, dann können wir uns wohl denken, wer letzte Nacht den Stall angezündet hat“, sagte Eisenfaust.
    Ceolnoth nickte. „Nur ist diese Ratte wahrscheinlich in die Wälder entkommen und hat sich den Rebellen angeschlossen.“
    „Stimmt das?“, wollte Wulfrum wissen.
    Der Diener begann erneut zu zittern. „Das kann sein, Herr, aber zu mir hat er nie etwas Derartiges gesagt.“
    „Und wer waren seine Freunde?“
    Der Mann schwieg, von den finsteren Blicken der Umstehenden völlig verängstigt.
    „Ich werde es ihm schon entlocken“, meinte Eisenfaust.
    Aber Elgiva legte ihm eine Hand auf den Arm. „Wartet, Olaf.“ Sie wandte sich dem Diener zu. „Wie heißt du?“
    „Oswy, Herrin.“
    „Also, Oswy, ich bitte dich,

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