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HISTORICAL BAND 295

HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford
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uns zu sagen, was du weißt. Wer unschuldig ist, hat nichts zu befürchten. Aber wir müssen wissen, wer das getan hat, immerhin ist ein Junge zu Tode gekommen.“
    Der Mann erschrak. „Ein Junge, Herrin?“
    „Ja, der Stalljunge. Er muss von den Flammen eingeschlossen worden sein, er ist im Feuer umgekommen.“
    Oswy sah sie entsetzt an und wurde noch ein wenig bleicher im Gesicht. „Elfric und Leofwine kennen Drem am besten, da er manchmal in der Schmiede ausgeholfen hat. Aber ich glaube nicht, dass er ihnen etwas von seinem Vorhaben gesagt hat. Sie wären niemals damit einverstanden gewesen.“
    Elgiva drehte sich zu Wulfrum um. „Er sagt die Wahrheit. Ich kenne diese Männer, sie haben seit eh und je Ravenswood treu gedient.“ Noch während sie das sagte, wusste sie, er hatte nicht vergessen, wie die beiden versucht hatten, Hunfirth und Brekka zu helfen. Würde er ihnen das jetzt vorhalten?
    Er hörte ihr geduldig zu, dann erwiderte er: „Trotzdem will ich mit ihnen reden. Bringt sie her.“
    Es dauerte nicht lange, bis die beiden besagten Männer zu Wulfrum gebracht wurden. Angesichts der wie versteinert dreinblickenden Krieger war den beiden erkennbar mulmig zumute, dennoch beantworteten sie jede Frage zügig, und Wulfrum hörte ihnen zu, ohne sie zu unterbrechen. Elgiva versuchte an seiner Miene abzulesen, was er als Nächstes tun würde. Aber wie üblich ließ er sich nichts anmerken. Einmal schaute sie zum Schmied und seinem Sohn hinüber und von ihnen weiter zu Oswy. Alle drei standen schweigend da, niemand rührte sich, doch ihre Anspannung war deutlich zu sehen. Hinter ihnen hatte sich ein halbes Dutzend Wikinger aufgestellt, jeder von ihnen bis an die Zähne bewaffnet. Wenn der Jarl seinen Männern ein Zeichen gab, wären die drei tot, noch bevor sie zu Boden sinken konnten.
    Wufrum dachte eine Weile über ihre Worte nach. „Gut“, sagte er schließlich. „Ihr könnt gehen.“
    Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sie atmeten unüberhörbar erleichtert auf und machten sich sofort auf den Weg.
    „Ihr glaubt ihnen?“, fragte Eisenfaust, der ihnen finster hinterhersah.
    „Ja. Hätten sie etwas gewusst, wären sie Drem in den Wald gefolgt“, antwortete Wulfrum. „Und genau da werden wir den Verräter ganz sicher finden.“
    „Aber wie im Namen aller Götter sollen wir das anstellen?“
    Wulfrum lächelte finster. „Lass die Pferde satteln, Olaf, und hol die Hunde. Wenn Drem erst heute Morgen nach dem Unwetter weggegangen ist, können die Hunde seine Witterung aufnehmen. Ceolnoth, such nach etwas, das der Mann getragen hat, am besten von seiner Schlafstätte. Dann gehen wir auf die Jagd.“
    Die Männer beeilten sich, seinen Aufforderungen nachzukommen. Wulfrum machte kehrt und ging zurück in den Saal, dort steuerte er auf die Treppe zu. Elgiva musste fast rennen, um Schritt zu halten. Sie erreichten das gemeinsame Gemach, wo sie besorgt zusah, wie er sein Kettenhemd überzog und sich den Gürtel umlegte. Schließlich schob er Drachenzahn in die Scheide an seinem Gürtel, dann vergewisserte er sich, dass er den Dolch bei sich trug. Außerdem versteckte er noch eine kleine schmale Klinge im Ärmel, ehe er den eisenbeschlagenen Holzschild aufhob.
    „Wulfrum, pass auf dich auf. Diese Männer sind verzweifelt, und du weißt nicht, wie viele es sind.“
    „Das stimmt, aber ich weiß zumindest, wie viele es noch sein werden, wenn wir heute Abend zurückkehren.“
    Elgiva schauderte. Dann bemerkte sie, wie er ihr die Hände auf die Schultern legte und sie zu sich heranzog.
    „Hab keine Angst, ich werde zurückkehren. Aber ich muss unbedingt dieses Rattennest ausräuchern, sonst werden wir alle weiter in Angst vor ihnen leben müssen.“
    Sie nickte unglücklich. Bevor der Abend anbrach, würde wieder Blut vergossen werden, aber zugleich wusste sie auch, dass er keine andere Wahl hatte. Die Rebellen konnten vielleicht damit davonkommen, ein oder zwei Schafe zu stehlen, doch seit dem Moment, da einer von ihnen das Feuer im Stall gelegt hatte, war ihr Schicksal besiegelt. Wulfrum würde sie finden, davon war sie überzeugt, und er würde keine Gnade walten lassen.
    „Wulfrum, ich fürchte, Aylwin könnte bei ihnen sein.“
    Er stutzte und sah sie fragend an. „Aylwin?“
    „Ja. Nachdem er aus Ravenswood entkommen war, zog er sich in die Wälder zurück. Du selbst hast doch seine Spur bis dahin verfolgen können. Er könnte sich den Rebellen angeschlossen haben.“
    „Dann bete, dass er

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