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HISTORICAL BAND 295

HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford
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daran denken wollte, wie er sie für ihr Verhalten bestrafen würde. Sie dachte an Flucht, aber als hätte Wulfrum ihre Absicht erraten, presste er sie noch etwas fester an sich.
    „Dann nimm das Miststück doch“, knurrte Sweyn. „Ist ja doch nur ein Weib.“
    „Richtig, und davon gibt es noch viele mehr“, erklang eine Stimme nahe dem Eingang.
    Alle drehten sich in diese Richtung um, dann machten die Männer schweigend Platz. Obwohl der Mann, der nun eintrat, nur von durchschnittlicher Größe war, strahlte er Macht aus, ähnlich wie Wulfrum, der nun respektvoll den Kopf neigte. „Fürst Halfdan.“
    „In England gibt es viele Frauen und Sklaven, und für jeden gibt es Land genug“, fuhr dieser fort, und seine Stimme erfüllte das ganze Gemach, obwohl er nicht laut sprach. „Es gibt also keinen Grund zum Streiten.“ Er richtete den Blick auf Elgiva und musterte sie eindringlich. „Ein ansehnliches Weib, Wulfrum. Auf dem Sklavenmarkt wird sie einen guten Preis erzielen, es sei denn, du willst sie für dich behalten.“
    „Das ist meine Absicht.“
    „Nun, dann solltest du gut auf sie aufpassen.“
    „Das werde ich.“
    „Der Streit ist damit beigelegt.“ Er schaute zu Sweyn. „Ich denke, sie wird eine gute Wikingerbraut abgeben.“
    „Nie im Leben!“ Die Worte waren ihr über die Lippen gekommen, ehe Elgiva sie zurückhalten konnte. Im nächsten Moment wurde ihr Mund trocken, als die beiden Männer sich ihr zuwandten. Wulfrum lachte und legte den Arm noch ein wenig fester um sie, ohne ihre Gegenwehr auch nur zur Kenntnis zu nehmen.
    „Eine lebhafte Person“, meinte Halfdan. „Aufsässig noch dazu. Sie muss lernen, ihrem Herrn zu gehorchen.“
    „Einem Wikinger werde ich niemals gehorchen!“
    „Doch, das wirst du – früher oder später“, widersprach Halfdan und lächelte sie von oben herab an.
    Elgiva drehte sich der Magen um.
    „Sie wird es schon noch lernen“, meinte Wulfrum.
    „Von Euch?“, gab sie voller Verachtung zurück. „Das glaube ich nicht.“
    „Oh ja, von mir.“ Wieder musterte er ihr Gesicht und schien einen Entschluss zu fassen. „Denn bei allen Göttern, ich werde dich zur Frau nehmen.“
    „Das werde ich niemals zulassen.“
    „Du hast gar keine Wahl. Du gehörst jetzt mir.“
    „Nein!“
    „Oh doch. Es sei denn, du möchtest dein Leben lieber mit Sweyn teilen?“
    Bei diesen Worten musste sie schlucken. Sie wollte nichts von diesem Wulfrum wissen, doch wenn sie bedachte, wem sie ansonsten ausgeliefert wäre, regten sich in ihr nur Abscheu und Verachtung.
    „Also?“
    „Ich werde mich nicht für einen Feigling und Kindermörder entscheiden.“
    Wulfrum sah zu Sweyn. „Sie hat sich entschieden.“
    „Dann wünsche ich dir viel Spaß mit ihr“, gab der andere Mann gelassen zurück, auch wenn sein Gesichtsausdruck die Worte Lügen strafte.
    Wulfrum ließ sich nicht beeindrucken. „Ich werde Spaß haben, davon bin ich überzeugt.“
    „Dann ist die Angelegenheit also geklärt.“ Halfdan wandte sich an Wulfrum. „Du hast unter dem Banner des Schwarzen Raben gute Dienste geleistet. Von heute an soll dir dieses Anwesen mit dem umgebenden Land gehören. Auch die Sklaven gehören jetzt dir, und du kannst mit ihnen machen, was du möchtest.“
    „Ihr seid sehr großzügig, mein Fürst.“
    „Ja, denen gegenüber, die mir treu dienen.“ Er schaute zu Elgiva. „Was die Frau betrifft, nimm sie – sie ist ein angemessener Preis.“
    „Das ist sie allerdings.“
    Elgiva warf den beiden einen vernichtenden Blick zu, aber der Anführer der Wikingerhorde reagierte nur mit einem höhnischen Lächeln.
    „Dein Schicksal ist entschieden, Frau, und es ist am besten, wenn du dich fügst.“ Er wandte sich an die versammelten Krieger. „Geht nach unten in den Saal, ruft die anderen herbei. Ich habe euch allen etwas zu sagen.“
    Die Männer gingen zur Tür; einer von ihnen hatte sich die schreiende Hilda buchstäblich unter den Arm geklemmt.
    „Nein!“ Elgiva versuchte noch einmal, sich aus Wulfrums Griff zu befreien. „Nimm deine schmutzigen Finger von ihr!“
    Als sie sah, dass die auf dem Boden liegende Osgifu sich rührte, wand sie sich noch heftiger, da sie nach der älteren Frau sehen wollte.
    „Komm mit“, sagte Wulfrum.
    „Niemals, Wikingerabschaum!“
    Anstatt weiter auf sie einzureden, warf er sie sich über die Schulter und trug sie aus dem Raum, auch wenn sie noch so sehr strampelte und protestierte. Erst als sie im Saal angekommen waren, setzte er

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