HISTORICAL EXCLUSIV Band 14
war nicht willens, eingeschüchtert zu werden, und nahm sich vor, koste es, was es wolle, ehrlich, aufrichtig und furchtlos zu sein.
Er schluckte und atmete tief durch. „Es gibt jemand anderen in deinem Leben, nicht wahr? Deshalb bist du hergekommen.“
„Ja.“
Cameron wandte sich ab, stand auf und fuhr fort, sich zu entkleiden.
„Ich kann dich sehr gut erkennen“, bemerkte Mary.
„Das ist mir verdammt einerlei! Mach die Augen zu, wenn mein Anblick dich stört.“ Cameron wandte ihr den Rücken zu und zog sich aus.
Aus reinem Widerspruchsgeist beobachtete sie ihn und sah, dass sein Körper männlicher und kräftiger geworden war, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Er holte die Seife, stieg in die Badewanne und setzte sich bequem hin. Wasser schwappte auf den Boden. Cameron begann, sich einzuseifen, und sagte: „Erzähl mir von dem Mann, der auf dich wartet, schöne Mary. Ist es jemand aus Darlmoor, den ich möglicherweise kenne?“
„Nein. Er ist Engländer und stammt aus London, hat jedoch hoch über dem Firth einen Sommersitz“, antwortete Mary ausdruckslos.
„Einen Sommersitz!“ Cameron schlug mit der Faust ins Wasser und lachte rau. „Erzähl mir nicht, dass du dir einen Gentleman geangelt hast!“
„Ein Gentleman wie er wirst du nie sein, Cameron!“
Er lachte wieder, und es klang ärgerlich. „Einen Kerl mit feinen Manieren und natürlich viel Geld! Welch gute Partie, Mary, Liebling! Oh, aber erst musst du von mir geschieden sein, ehe du dich mit ihm einlassen kannst.“
„Das reicht, Cameron!“ Sie fühlte Zorn in sich aufwallen, sprang erbost von der Pritsche und stellte sich drohend vor den Gatten. „Du weißt nicht, welche schweren Zeiten ich seit Vaters Tod durchgemacht habe. Ich hatte große Sorgen, musste ständig an allem knausern und war sogar genötigt, Pensionsgäste bei mir aufzunehmen und sie zu verköstigen, um über die Runden zu kommen, fremde Leute, die mich wie Dreck behandelten. Ich habe ihre Sachen gewaschen, gebügelt und gestopft.“
„Ich habe dir Geld geschickt.“ Finster schaute Cameron zu ihr hoch. Auf seinen sonnengebräunten Schultern schimmerte Seifenschaum. „Zugegeben, viel war es nicht, aber du hättest es ausgeben können.“
„Nein! Jeder Schilling ist für eine gute Erziehung unserer Tochter bestimmt. Ich will, dass sie anständig gekleidet ist, die richtigen Freunde hat und eines Tages einen geeigneten Mann heiratet.“
„Damit meinst du, dass sie nicht jemanden wie mich zum Gatten haben soll, nicht wahr, Mary, mein Liebling?“
Der vier lange Jahre unterdrückte Zorn gegen den Gemahl brach sich Bahn. „Scher dich zum Teufel für diese Bemerkung!“, brauste Mary auf. „Welche Zukunftsaussichten hat unsere Tochter denn ohne Geld und mit einem Vater, der sich nie um sie kümmert?“
„Und dein vornehmer Freund kann ihr alles geben“, antwortete Cameron und sah die Gattin mit funkelndem Blick an. „Das wolltest du doch sagen, nicht wahr, Mary?“
„Ja!“, zischte sie ihn an. „Das, und noch viel mehr!“
„Und kann dir dein Liebhaber auch das geben?“ Die Gemahlin jäh beim Handgelenk ergreifend, riss Cameron sie mit einem Ruck näher, fasste sie um die Taille und zog sie halb auf sich.
Sie fiel über den Rand der Wanne, zappelte heftig und schimpfte: „Lass mich los!“
Er verschloss ihr den Mund mit einem begierigen Kuss, hielt sie eisern fest und zerrte sie Stück für Stück weiter in die Kupferwanne.
Sie strampelte mit den Füßen in der Luft, rutschte ins Wasser und fiel auf ihn. Eine Hand um ihren Kopf gelegt, die andere auf ihren Rücken, drückte er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich.
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals; sie schlug um sich, griff ins Wasser und fühlte unversehens seine Brust unter den Fingern. Sie wusste, sie hätte sich noch mehr gegen ihn sträuben müssen, doch sie spürte den Widerstand erlahmen. Die Inbrunst des Kusses raubte ihr den Willen und weckte stürmisches Verlangen. Eine innere Stimme schrie ihr zu, der Gatte mache sich nur über sie lustig, wolle sie nur auf die Probe stellen, aber sie beachtete sie nicht. Sie schmolz unter der Glut des Kusses dahin und klammerte sich an die Schultern ihres Mannes.
Seine Zunge schenkte ihr Wonnen, quälte sie auf die köstlichste Weise, und sie stöhnte laut vor Lust, sobald sie seine Lippen auf der Wange und dann auf dem Hals spürte. Sie schob die Finger in sein nasses Haar, drückte sich seinen Kopf zwischen die Brüste und fühlte durch
Weitere Kostenlose Bücher