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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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sie den Stehkragen der Bluse aufgeknöpft, und im weichen Widerschein des Feuers wirkte ihr Gesicht weich und entspannt. Cameron bemühte sich, eine innere Wand zwischen sich und ihr zu errichten, um nicht erneut von ihr fasziniert zu sein, sich vollends von ihr lösen zu können, doch ständig plagte ihn dieselbe Frage, ob er ihr erzählen solle, was er morgens, in der kurzen Arbeitspause, herausgefunden hatte.
    Er hatte die Feldflasche geöffnet, einige Schlucke des abgestandenen, lauwarmen Wasser getrunken und dann sich mit erhobenem Arm den Schweiß von der Stirn gewischt. Als er den Arm sinken ließ, hatte ein Knistern in der Hemdtasche ihn an das bei Henry Murchison entdeckte Papier erinnert, das er seit vierundzwanzig Stunden bei sich trug. Aus Besorgnis um die Gattin hatte er jedoch nicht mehr daran gedacht. Er war zu einem abseits der lärmenden Kulis gelegenen schattigen Fleck gegangen, hatte sich auf einen Balken gesetzt und in der Annahme, einen Brief in der Hand zu halten, das fleckige, vom Schweiß verfärbte Blatt entfaltet. Aber es war kein Schreiben gewesen, sondern eine seltsame Anordnung von Linien und Zeichen. Verständnislos hatte er sie betrachtet, bis er plötzlich begriff, dass es eine Karte sein musste, an deren Rand lange, aus vier Strichen und einem Querbalken bestehende Reihen zu sehen waren.
    Natürlich hatte er überlegt, was sie bedeuten könnten. Eine Zählung von Tagen oder Wochen konnte es nicht sein. Und dann war ihm jäh die Erkenntnis gekommen, dass es eine Auflistung erlegter Elefanten sein musste. In der Zeit, als er noch als Landvermesser unterwegs gewesen war, hatte er viel von Ostafrika gesehen und erkannte, was die merkwürdigen, für ein ungeübtes Auge rätselhaften Krakel zu bedeuten hatten. Die gezackte Linie im oberen Teil der im Maßstab unstimmigen Karte entsprach der Silhouette des Kenia-Flusses, und der in einem Rechtsbogen herabführende Strich musste der Tana sein. Beides war offenbar nur zur Orientierung eingezeichnet worden. Es gab Markierungen, unter denen Cameron sich nichts vorstellen konnte, vermutlich deshalb, weil ihm die entsprechenden realen Landschaftspunkte früher nicht besonders aufgefallen waren.
    Alle Angaben gruppierten sich jedoch um ein schwarzes X fast in der Mitte des Blattes. Aller Wahrscheinlichkeit nach war diese Stelle ein Ort, den Murchison hatte wiederfinden wollen. Grübelnd hatte Cameron auf diese Markierung gestarrt und daran gedacht, wie er und Juma den Elefantenjäger aufgefunden hatten – ohne Träger, Geld oder irgendwelche Wertsachen, vom Karabiner abgesehen. Er hatte Detail für Detail zusammengefügt, und trotz der Wärme war ihm ein Frösteln über den Rücken gelaufen, als die Einzelheiten sich plötzlich in aller Deutlichkeit zu einem Ganzen formten.
    Das X musste für ein geheimes Versteck stehen, einen enormen Vorrat an Stoßzähnen, den Henry Murchison aus irgendeinem Grund zurückzulassen gezwungen gewesen war. Vermutlich hatte er sich, als der Tod ihn ereilte, auf dem Weg nach Mombasa befunden, um dort viele Träger anzuwerben und dann das Elfenbein zu holen. Es musste noch an dem angegeben Ort sein, vorausgesetzt, es war gut verborgen. Der Erste, der das Versteck fand, konnte sich glücklich schätzen.
    Mit zitternden Händen hatte Cameron die Karte zusammengefaltet, eingesteckt und die Hemdtasche zugeknöpft. Die alten Träume hatten ihn wieder in Bann geschlagen. Das weiße Gold wartete nur darauf, dass er es entdeckte. Es musste so viel sein, dass er unvorstellbar reich werden konnte. Eine innere Stimme hatte ihn ermahnt, die Karte zu verbrennen, doch die Verlockung, das Elfenbein in seinen Besitz zu bringen, war so stark, dass er sich nicht dazu überwinden konnte, das Papier zu vernichten. Er wusste, er würde dem Lockruf des weißen Goldes erliegen, koste es, was es wolle.
    Aber ein Anlass, der Gattin von der Karte zu berichten, bestand wirklich nicht mehr, denn sie war im Begriff, sich von ihm scheiden zu lassen und ihren reichen Liebhaber zum Gemahl zu nehmen, der sein Vermögen wahrscheinlich geerbt und nie einen Finger krumm gemacht hatte. In Anbetracht dieser guten Partie hätte es sie nicht beeindruckt zu hören, dass es für den Mann, den sie bislang für wertlos gehalten hatte, die Chance gab, schwerreich zu werden. Und da er kein Narr war, glaubte er auch nicht, dass sie, würde er ihr von seinen aus der Karte gezogenen Schlussfolgerungen erzählen, ihre Absichten änderte und bei ihm bliebe. Sollten

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