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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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zählte.

    Schon von Weitem sahen sie das Lagerfeuer bei der Oase. Sie ritten ein Stück zurück und schlugen ihr eigenes Lager auf. Ali traute Jeds Plan nicht. Sie hatten vier um das Feuer gekauerte Gestalten gezählt, doch das musste nicht heißen, dass es nicht mehr waren.
    „ Vielleicht sollten wir lieber bis morgen früh warten. Dann werden sie weiterziehen“, meinte Ali.
    „Und wenn sie in unsere Richtung ziehen, finden sie uns. Das Risiko dürfen wir nicht eingehen. Genau wie die anderen werden sie sicher versucht sein, sich Vicky zu nehmen.“ Jed machte sich Sorgen. Es gefiel ihm nicht, dass sie tief schlief, während er und Ali um sie herum das Lager aufschlugen. Ihr Körper fühlte sich heiß an, doch Jed tröstete sich mit dem Gedanken, dass das ja nicht unbedingt an einer Krankheit liegen musste. „Im Schutz der Dunkelheit werde ich zu Fuß hinuntergehen und Wasser holen. Dann können wir vor Tagesanbruch einen Bogen nach Westen schlagen und treffen nicht mit ihnen zusammen.“
    „Was, wenn sie dich beim Wasserholen erwischen?“
    „Dann sage ich ihnen, ich sei in den Sandsturm geraten und mein Kamel sei zusammengebrochen.“
    „Ich wäre glaubwürdiger.“
    „Ali, du bist nicht stark genug, um ohne Hilfe allein bis zu dem Lager zu laufen und dann auch noch mit dem Wasser zurückzukommen. Nein, ich werde gehen. Du behältst mein Gewehr hier und passt auf Vicky auf.“ Er kniete sich neben die Schlafende, streichelte ihre Wange und betastete noch einmal ihre Stirn.
    „Sie scheint sich nicht heißer anzufühlen. Wenn ich wiederkehre, machen wir ihr einen kalten Umschlag.“
    „Und wenn du nicht wiederkehrst?“
    „Morgen wirst du die ägyptische Grenze überqueren, und falls nötig, kannst du dann den Rest der Reise auf dem Fluss zurücklegen.“
    „Wenn es denn unbedingt sein muss – möge Allah dich beschützen.“
    „Er beschütze dich ebenfalls.“

    Bis zu seinem Ziel waren es ungefähr zwei Meilen. Jed näherte sich dem Lager mit größter Vorsicht. Mit einem bisschen Glück würde er in die Oase gelangen, das benötigte Wasser bekommen und unbemerkt wieder verschwinden.
    Ungesehen schlich er sich heran und umrundete erst einmal den Platz, um festzustellen, was sich im Lager tat. Zu seiner Überraschung sah er acht Pferde, die in der Nähe des Wasserlochs angepflockt waren. Ihm wurde ein wenig unbehaglich. Acht Gegner waren selbst für ihn etwas zu viel. Andererseits war das Lager selbst nicht groß genug für acht Mann; Ali und er hatten von Weitem auch nur vier gesehen.
    Zwei Männer saßen noch am Feuer, und in dem kleinen Zelt in der Nähe befanden sich möglicherweise noch drei weitere, doch mehr auf keinen Fall. Ausgebreitete Schlafdecken sah Jed ebenso wenig wie aufgestellte Wachen. Bei den Pferden lagen zwei große leinwandverhüllte Gegenstände. Vielleicht handelte es sich bei der Gruppe um Händler, die ihre Waren nach Khartum bringen wollten. Weshalb sie sie nicht auf dem Nil transportierten, erschien merkwürdig, es sei denn, die Männer fürchteten genau wie er, entdeckt zu werden. Möglicherweise handelte es sich um einige der Schmuggler, welche die Derwische erwähnt hatten.
    Jed legte sich auf den Boden und kroch durch den noch immer warmen Sand näher heran. Er hoffte, mehr über die Absichten der Männer zu erfahren. Einer der Fremden hielt ein scharfes Messer in der Hand und schnitzelte irgendetwas. Der zweite saß mit gekreuzten Beinen im Sand; ein Gewehr lehnte neben ihm. Bei den beiden handelte es sich ebenfalls um Derwische. Ihre weiten Mäntel zeigten keinerlei Stickereien; ihre schwarzen Turbane waren völlig schmucklos.
    „Meinst du, dieser englische Narr wagt es, den Mahdi noch einmal herauszufordern?“, fragte einer der beiden Männer. „Kairo ist zwar weit entfernt, doch der Arm unseres Anführers ist lang.“
    „Es überrascht mich, dass der Ungläubige überhaupt den Mut besaß, es einmal zu versuchen. Diesmal stimmte ja die Anzahl der Gewehre. Der Schurke hat offenbar seine Lektion gelernt.“ Der Mann schnitzte weiter. „Sollte er jedoch noch eine Mahnung benötigen, würde ich mein Schnitzmesser gern anderweitig einsetzen, Hamid.“
    „Ich glaube, das wird nicht nötig sein, Jamal. Er hat schließlich drei Kisten Schießpulver mitgeschickt – als Geschenk, wie er sagte, als Wiedergutmachung für den bedauerlichen Fehler bei der letzten Lieferung.“
    „Hm“, brummte sein Gefährte. „Dieser Engländer macht keine Geschenke. Der schlägt das

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