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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Hitzkopf in den Rücken schießt. Ich habe gerade Charlie verloren. Ich möchte dich nicht auch zu Grabe tragen müssen.“
    Donovan ärgerte sich. Eigentlich hatte er Varina reinen Wein über Sarah Parker einschenken wollen, stattdessen hatte sie das Thema bestimmt.
    „Hier bin ich zu Hause“, setzte seine Schwester hinzu. „Du könntest auch hier leben. Du könntest dir deine eigene Hütte bauen auf diesem Grund, dir eine Frau suchen und deine Kinder gemeinsam mit meinen aufwachsen lassen.“
    „Vergiss es, Varina. Verplan nicht mein Leben.“
    „Warum nicht? Wenn das Pläneschmieden den Männern überlassen wäre, wäre diese Welt ein trauriger Ort. Erzähl mir nicht, dass du gegen hübsche Mädchen immun seist. Ich habe es wohl bemerkt, wie du Sarah angesehen hast.“
    „Dazu warst du doch gar nicht in der Lage.“
    „Ich habe genug gesehen.“ Während Varina über das Öhrchen ihres Kindes strich, meinte sie: „Sarah könnte ohne die Brille ganz nett aussehen und mit einer anderen Frisur. Aber hübsch oder nicht, sie hat, was zählt: ein gutes Herz.“
    Donovan unterdrückte einen Zornesausbruch. Varina war noch zu schwach. Es tat nichts zur Sache, wenn er es noch ein oder zwei Tage hinausschob, ihr die Augen über die vermeintliche Freundin zu öffnen. So zwang er sich zur Ruhe. „Was weißt du denn eigentlich über diese Sarah Parker?“
    Varina umfasste ihr schlafendes Kind fester. „Dieses Baby und ich wären vielleicht nicht mehr am Leben, wenn Sarah gestern nicht gekommen wäre. Als Charlie starb, kam sie als Erste, um mit mir seine Leiche herzurichten. Und sie unterrichtet meine Töchter – besser könnte ich es auch nicht. Was muss ich noch wissen? Sarah ist ein Engel, so gut wie sie ist sonst kein Mensch auf dieser Welt.“
    Donovan glaubte zu ersticken. Er hielt es nicht länger auf dem Schemel aus, sprang auf und trat an das einzige kleine Fenster der Hütte, um in den Schnee hinauszusehen.
    „Sie ist ein Yankee“, gab er zu bedenken.
    „Der Krieg ist vorbei.“
    „Was weißt du über ihre Vergangenheit? Woher kommt sie? Wie ist sie eigentlich in dieses verfluchte Nest geraten?“
    „Wenn das für dich so wichtig ist, warum fragst du sie nicht selbst?“ Varina seufzte müde. „Bist du böse, wenn ich noch ein bisschen schlafe? Ein, zwei Tage brauche ich wohl noch, bis ich wieder fit bin.“
    „Entschuldige.“ Donovan beugte sich reuevoll über seine Schwester und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich hätte dich nicht so aufregen sollen.“
    Varina verkroch sich zwischen den Decken und packte das Baby neben sich. Alles tat ihr weh. „Versprich mir etwas“, bat sie im Halbschlaf.
    „Dir verspreche ich alles.“
    „Lehn mein Angebot nicht einfach ab. Denk einige Tage darüber nach. Vergleiche dein Leben in der Stadt mit dem, was du hier haben kannst.“
    „Varina!“
    „Denk darüber nach. Nur darum bitte ich.“ Das Letzte flüsterte sie, während ihr die Augen zufielen. Innerhalb von Sekunden war sie eingeschlafen, mit dem Neugeborenen neben sich und dem kleinen Samuel zu ihren Füßen.
    Seufzend zog Donovan den Vorhang vor dem Bett zu, um sie vor Zugluft zu schützen. Wenn Varina sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte keiner sie umstimmen. Das war ihm damals klar geworden, als er ihr die Heirat mit Charlie Sutton hatte ausreden wollen. In seinem Wunsch, ihr zu helfen, hatte er unbedacht ihren Eigensinn herausgefordert.
    Varina würde Minor’s Gulch nicht verlassen, sondern auf diesem Fleckchen Erde alt und grau werden, ihre Töchter würden erfolglose Träumer heiraten, die ihrem Vater ähnelten, und Samuel und der kleine Charles Donovan ebenfalls keine Zukunft haben. Sie müssten Gold schürfen oder als Gesetzlose enden.
    Nein! Das werde ich nicht zulassen. Immerhin sind es meine einzigen Verwandten, schwor sich Donovan. In diesem verlassenen Landstrich sein Leben zu fristen kam für ihn nicht infrage. Doch wenigstens wollte er einige Wochen bleiben, um dringende Reparaturen an der Hütte auszuführen und vielleicht einen zuverlässigen Mann für die Schürfarbeiten einzustellen. In Kansas könnte er nach seiner Rückkehr ein Konto für die Ausbildung seiner Neffen und Nichten eröffnen. Das war er seinen Eltern schuldig – und Virgil.
    Ihm schuldete er noch mehr. Donovan wurde die Kehle eng, als er daran dachte. Er trat auf den Vorplatz und starrte den Abhang hinunter in Richtung des Ortes, wo in diesem Moment die heimtückischste Frau, die ihm je begegnet war,

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