Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
Vom Netzwerk:
verflogen waren, als die Adern versiegten. Es sei noch viel davon übrig, hatte ihm jemand erzählt. Es stecke als Granulat in weißen Quarzblöcken, wie sie am Abhang verstreut herumlagen.
    Ein bisschen neugierig geworden, schob Donovan das Moos von dem Felsen herunter, auf dem er saß. Tatsächlich glitzerten auf dem sauberen Stein Goldflecken. Himmel, vielleicht saß er direkt auf seinem Glück. Allerdings war da ein Problem: Es gab keine Möglichkeit, das Edelmetall aus dem Felsen herauszubekommen. Deshalb war Miner’s Gulch verblüht.
    Donovan starrte die schroffen Berge an. Seine Gedanken verdüsterten sich, sie schweiften von der sterbenden Stadt zu dem armen, zu früh verstorbenen Charlie, von Varinas freudlosem Leben zu seinem. In Kansas City wartete nichts auf ihn außer einem einsamen Raum in einer Pension und einem harten, schmutzigen Job. Den Rest seines Lebens nur mit dem Gewehr in der Hand herumzulaufen war eine traurige Aussicht. Er hatte schon zu viele erschossene und aufgehängte Männer gesehen. Und das machte ihn ganz krank. Noch schlimmer war die Einsamkeit. Dagegen gab es kaum ein Heilmittel. Welcher Frau konnte man zumuten, ein so gefährliches Leben wie seins zu teilen?
    Vielleicht sollte er auf Varina hören und das Abzeichen ablegen? Doch was konnte er hier machen? Gold zu schürfen wäre ja eine schlimmere Strafe, als ins Gefängnis zu wandern. Als Zimmermann konnte er auch nicht arbeiten. Das hatte er ausgerechnet Sarah demonstriert. Vielleicht musste er tatsächlich den Fachmann um Hilfe bitten, von dem sie gesprochen hatte. Denn eins stand fest: Allein könnte er den Zusatzraum niemals bauen.
    Sarah. Schon wieder waren seine Gedanken bei ihr. Immer geriet sie ihm dazwischen, auch dort, wo sie gar nichts zu suchen hatte. Verflucht, wann schaffte er es endlich, sie aus seinem Kopf zu verdrängen? Er streckte die langen Beine aus und stand auf. Langsam ist es an der Zeit, zurückzugehen, sagte er sich. Hier allein zu sitzen, das tut mir nicht gut. Außerdem, was mochten seine Nichten Varina erzählt haben? Es war wohl an der Zeit, da einiges Verwirrendes richtigzustellen.
    Die beiden Mädchen hatten ihn auf dem Heimweg mit endlosen Fragen gequält. Doch ihm war nicht danach gewesen, über ihre kostbare Sarah zu sprechen. Seine Antworten waren zumeist Ausflüchte gewesen, mit denen sich Varina nicht zufriedengeben würde.
    Sie wird die Wahrheit hören wollen, und ich werde sie ihr berichten, das sagte er sich. Sie wird die elende Geschichte von Anfang bis Ende erfahren.
    Geschwind eilte er den Pfad hinunter, er federte dabei in den Knien, um die schmerzenden Rippen zu entlasten. Aufgewühlt legte er sich zurecht, was er seiner Schwester erzählen würde.
    Er wollte freundlich und geduldig sein. Das alles würde Varina schwer treffen. Sarah war ihre Freundin gewesen. Aber Varina war andererseits eine Südstaatlerin – und eine Cole. Auf welche Seite sie sich letztendlich stellte, das stand für Donovan außer Frage. Er erreichte die Wegegabelung, bei der er Annie und Katy verlassen hatte, und schritt in Richtung Hütte. Dabei erspähte er eine magere weibliche Gestalt in einem Mantel, sie kam durch das knospende Espenwäldchen auf ihn zu.
    Einen Herzschlag lang dachte er, es könnte Sarah sein, und ihm wurde die Kehle eng. Aber nein, es war jemand anders. Dies war eine der Frauen, die er in der Kirche gesehen hatte. Einige Tage nachdem Varina entbunden hatte, war sie schon mal die Schlucht heraufgewandert gekommen, um nach ihr zu sehen. Donovan erinnerte sich jetzt gut an sie. Mattie war ihr Name. Mattie Ormes.
    Er grüßte sie beim Näherkommen, doch sie sah ihn nicht einmal an. Ihr sommersprossiges Gesicht drückte tiefstes Beleidigtsein aus, der Mund war zu einer schmalen Linie verkniffen. Gleichzeitig schwang ihr dunkler Rock aus Gabardine wie der Schwanz einer ärgerlichen Katze hin und her, während sie den Weg hinunterstolzierte und Donovan keine Wahl ließ: Er musste beiseite springen und sie vorbeiziehen lassen.
    Was, zum Teufel, hatte das zu bedeuten? Mit großen Schritten legte er die restlichen Meter bis zur Hütte zurück. Er erreichte die Lichtung und erwartete irgendwelche Schwierigkeiten, aber dort war nichts Verkehrtes zu entdecken. Samuel saß auf der Veranda und war in ein Spiel mit Holzstückchen vertieft. Katy hielt sich im Hof auf, wo sie Holz für den Ofen zusammensuchte. Der Geruch von geschmortem Kaninchen drang aus der halb geöffneten Eingangstür.
    „Varina“,

Weitere Kostenlose Bücher