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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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eine Heimat gefunden, aber ich hatte Angst, irgendjemand könnte mich auf der Bühne erkennen.
    Die Regierung hatte mir eine kleine Pension ausgesetzt, so konnte ich immerhin überleben. Doch eines Tages musste ich mir die Frage stellen, was ich denn nun mit meinem restlichen Leben anstellen wollte.
    Ich versuchte einen Neuanfang in St. Louis. Aber auch dort lebte ich in ständiger Angst vor Entdeckung. Noch schlimmer war es, dass mich die Erinnerung an die Jahre in Richmond, die freundlichen Nachbarn und die lieben Menschen verfolgte, die ich betrogen hatte. Die schrecklichsten Albträume quälten mich – noch heute ist es so …“
    Sarah verlor die Beherrschung. Ihre Schultern zuckten. Sie barg das Gesicht in den Handflächen und schluchzte leise, während sie am ganzen Körper zitterte.
    Donovan sah ihr mit einem gewissen Zynismus zu. „Bravo, Sarah“, sagte er leise vor sich hin. „Wir könnten dir bei Smittys eine Bühne einrichten, dort könntest du allabendlich eine Vorstellung geben!“
    Er sah sich um. Alle lehnten sich ganz hingerissen vor. Großer Gott, sie hatte es geschafft und die Leute auf ihre Seite gezogen!
    Langsam nahm Sarah die Hände herunter. Ihr rotgeflecktes Gesicht wirkte farblos und fast hässlich in dem grellen Licht, das durch das Fenster auf sie fiel.
    „Irgendjemand, den ich zufällig traf, erzählte mir von Miner’s Gulch und den Leuten hier. Da wusste ich, dies ist die Antwort auf meine Gebete. Hier wollte ich leben, helfen und alles vergessen.“
    Ein heftiges Schluchzen schüttelte Sarah. Donovan spürte, wie sie um Fassung rang. Einen Moment war auch er auf ihrer Seite, hoffte, dass sie gewann. Dann rief er sich zur Ordnung. Sarah besaß die teuflische Gabe, Männer das glauben zu machen, was sie wollte. Er durfte auf ihre Listen nicht hereinfallen, nicht zuletzt, weil die Zukunft von Varinas Familie auf dem Spiel stand.
    Sarah bemühte sich um Ruhe und zwang sich weiterzusprechen. „Ich will nur eine Chance. Ich möchte bleiben und das Unrecht, das ich begangen habe, wiedergutmachen. Ich möchte Freundin und Nachbarin sein dürfen und dabei meinen Frieden finden.“
    Still neigte sie den Kopf. Donovan dachte, dass sie noch etwas sagen würde, aber es kam nichts mehr. Sie stand da wie eine Gefangene, die auf den Urteilsspruch wartete und deren Schicksal nun in den Händen der Geschworenen lag.
    In der kleinen Kirche baute sich eine Spannung auf wie vor einem herannahenden Sturm. Keiner bewegte sich oder sprach, alle Blicke ruhten auf Sarah.

6. KAPITEL
    Sarah stand zitternd da, eine Hand auf der Kirchenbank. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren, und sie meinte, sich übergeben zu müssen. Dabei hatte sie gar nicht gefrühstückt.
    Den Blick hatte sie auf den Boden geheftet, trotzdem spürte sie die Blicke der Anwesenden auf sich ruhen. Dabei fühlte sie sich, als hinge ein Damoklesschwert über ihr. Jetzt ist es geschafft, sagte sie sich. Ich habe reinen Tisch gemacht. Aber wie hoch wird der Preis sein?
    Aus dem Augenwinkel konnte sie gerade so eben die braunen, pedantisch gepflegten Stiefel von Donovan sehen. Er saß jetzt am Ende der nächsten Bank. Wenn sie ein Stück weiter in die Richtung blickte, würde sie ihm in seine Augen sehen. Aber sie hatte Angst vor dem, was sie erwarten könnte. Schon zweimal war er an diesem Morgen als Retter eingesprungen. Nochmals durfte sie nicht auf ihn bauen. Sie hatte gemerkt, wie er sich abschottete, als er an Richmond, Antietam und Virgil dachte, der in seinen Armen gestorben war.
    In der Kirche war jetzt nur noch das Ticken der Uhr zu hören. Sarah zählte die Schläge und atmete langsamer, um sich deren Rhythmus anzupassen. Dank Donovan fürchtete sie nicht mehr um ihr Leben. Aber hatten die Einwohner von Miner’s Gulch die Größe, ihr zu vergeben? Ob sie ihre Vergangenheit gegen das aufwogen, was sie an Nachbarschaftshilfe geleistet hatte – und dabei etwas Verständnis in die Waagschale warfen?
    Sarah stand mit geneigtem Kopf da und hoffte auf ein Wunder. Endlich rührte sich jemand. Das war Eudora Cahill. Gebieterisch stand sie auf, glättete ihren Rock und verließ mit einem auffordernden Nicken, das ihrem Mann und den zwei Töchtern galt, die Kirchenbank wie ein Schiff den Hafen.
    Sarah stockte der Atem, als sie in den Gang trat, das feiste Kinn vorgereckt, und vorwärtsstrebte. Eudora zeigte ihre kritische Einstellung. Sie gab damit ein Beispiel für die ganze Stadt.
    Gerade erst im letzten Winter hatte sie den ganzen

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