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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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mir.“
    „Selbstverständlich“, versicherte er ihr. Doch anstatt in die Kutsche zu steigen, rief er dem Fahrer zu, dass es noch ein paar Minuten dauern würde.
    Das hatte Lilly nicht vorhergesehen.
    Entsetzt beobachtete sie, wie sich die Spitzengardinen in verschiedenen Häusern der Nachbarschaft bewegten. Sie war verloren. Es gab nur einen Weg, Mr. Galloway so schnell wie möglich loszuwerden.
    „Sie müssen sich nicht länger mit mir abgeben“, sagte sie. Inbrünstig hoffte sie, dass ihre Mutter nicht bereits an der Tür auf ihre Rückkehr wartete.
    „Wollen Sie mich loswerden, Lilly?“, fragte Deegan. Seine braunen Augen funkelten belustigt. So groß und attraktiv, wie er da vor ihr stand, wirkte er wie der wahr gewordene Traum eines jeden Mädchens.
    Welche Frau würde überhaupt versuchen wollen, ihn loszuwerden?
    Nun, sie musste es jedenfalls. Sie hatte sich jetzt wirklich darauf zu konzentrieren, was sie ihrer Familie gleich sagen wollte. Wenn sie nur an den Klatsch dachte, der schon bald die Nachbarschaft durchlaufen würde, durfte es auf keinen Fall die Wahrheit sein.
    „Gestatten Sie mir, dass ich Sie der Sicherheit wegen zumindest bis zur Tür begleite“, bat Deegan sie.
    Lilly nickte. Was sollte sie sonst tun? Als sie ihre Röcke ein wenig hob, um die Treppen zum Haus hochzugehen, fasste er sie wieder am Ellbogen. Er befand sich so nahe bei ihr, dass es unmöglich war, seine Gegenwart nicht zu beachten.
    Trotz einer solchen Ablenkung dachte sie verzweifelt darüber nach, welch einleuchtende Geschichte sie ihrer Familie auftischen sollte, als sich plötzlich die Haustür öffnete und Vinia sie in die Arme schloss.
    „Lillith! Dem Himmel sei Dank, du bist wieder da!“, rief sie in gefühlsbeladenem Ton.
    Lilly kannte Vinia viel zu gut, um ihr die Erleichterung abzunehmen. Sie standen sich nicht nahe. Vinia hatte geheiratet, als ihre jüngere Schwester noch klein gewesen war, und sie waren einander stets Fremde geblieben. Lilly fühlte sich fast mehr mit ihrem Bruder Edmund verbunden, obschon sie ihn noch seltener sah. Wahrscheinlich spielte Vinia die Rolle der liebevoll besorgten Schwester nur für Mr. Galloway.
    Jedenfalls tat sie so, als ob sie ihn erst jetzt bemerkte. „Oh, ich glaube nicht, dass ich diesen Herrn kenne“, erklärte sie mit honigsüßer Stimme.
    „Ich auch nicht“, sagte Lilly, die an diesem Tag bereits genug durchlebt hatte, um noch auf Etikette Wert zu legen. „Er kam mir nur im rechten Augenblick zu Hilfe.“
    „Aha, also ein guter Samariter!“, rief Vinia entzückt. „Sir, kommen Sie doch einen Moment herein, und lernen Sie unsere Eltern kennen. Sie möchten Ihnen bestimmt dafür danken, dass Sie meiner Schwester beistanden.“
    Das war das Letzte, was Lilly wollte. Doch Vinia blickte so entschlossen drein, dass wohl nur ein Erdbeben sie davon abgehalten hätte, ihre Absicht in die Tat umzusetzen.
    Deegan lächelte höflich, blieb aber an der Haustür stehen. „Sie überschätzen meine Rolle, Madam“, sagte er bescheiden. „Ich tat nur meine Pflicht, als ich Miss Renfrew sicher nach Hause brachte.“
    „Ja“, sagte Lilly rasch. „Ich will Sie jetzt auch nicht länger aufhalten.“
    „Lillith!“, tadelte ihre Schwester sie. „Sei doch nicht unhöflich. Ich bin mir sicher, dass der Gentleman noch einige Minuten Zeit hat.“ Erst jetzt schien sie Lillys mitgenommene Erscheinung zu bemerken. „Was ist denn mit dir geschehen?“
    Lillith warf Deegan einen drohenden Blick zu. „Ich bin hingefallen.“
    Vinia verdrehte die Augen. „Ach, und ich weiß auch, wie. Wahrscheinlich bist du über diese schrecklichen Stativbeine gestolpert. Ich habe dich schon oft davor gewarnt.“
    „Miss Renfrew hat mir versichert, dass sie sich nichts getan hat“, mischte Mr. Galloway sich ein.
    Vinia seufzte. „Unkraut vergeht nicht, wie man so schön sagt. Aber sie ist meine Schwester, und deshalb mache ich mir Sorgen um sie.“
    Wie nett es wäre, wenn sie sich tatsächlich Sorgen um mich machte, dachte Lilly wütend.
    „Auch wenn ich gern Ihre übrige Familie kennenlernen würde, muss ich mich nun doch leider verabschieden“, erklärte Deegan.
    Sie hätte beinahe vor Erleichterung laut aufgeseufzt.
    „Ich bin schon spät dran.“
    Vinia konnte wieder einmal ihre Neugierde nicht im Zaum halten. „Drängen die Geschäfte?“, fragte sie.
    „Sie sagen es“, antwortete er.
    „Wie schade!“ Sie wünschte ihm einen Guten Abend und ging ins Haus zurück.
    Lilly war

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